Grüne wollen Reformen bei Staat-Religionen-Verhältnis
Die Grünen wollen damit nach eigenen Angaben Anregungen vorlegen, wie die Politik auf die wachsende Pluralität von Religions- und Weltanschauungsgemeinschaften reagieren sollte. Die Kommission schlägt unter anderem eine Reform des kirchlichen Arbeitsrechts vor. Außerdem plädiert sie dafür, eine Ablösung der Staatsleistungen an die Kirchen voranzutreiben. Zudem sollten Vertreter anderer Religionen sowie Konfessionslose stärker berücksichtigt werden.
Rund zwei Jahre lang befasste sich die Partei mit dem Verhältnis zwischen Religion und Staat. Der damals gegründeten Kommission gehören unter anderem die Parteivorsitzende Simone Peter, die Fraktionsvorsitzende Katrin Göring-Eckardt, die Berliner Landesvorsitzende Bettina Jarasch sowie der ehemalige religionspolitische Sprecher der Grünen, Volker Beck, an. Jarasch bezeichnete das Thema im Vorfeld als "echte Herzensangelegenheit". Die Partei habe sehr viele Überzeugungstäter. "Es gibt sehr viele religiöse Grüne, aber auch sehr viele Laizisten", so Jarasch.
Die Gründung der Kommission geht zurück auf einen Beschluss der Bundesdelegiertenkonferenz von 2013. Grund für ein neues Konzept seien die starken gesellschaftlichen Veränderungen in den vergangenen Jahrzehnten, so die Grünen. So gebe es eine immer größere Vielzahl an religiösen und weltanschaulichen Gruppen. Zugleich gehörten insgesamt weniger Menschen einer Religion an. Die Kommission befasste sich unter anderem mit den Themen Religionsfreiheit, kirchliches Arbeitsrecht, Religionsunterricht, Sonntagsschutz, Feiertage, Staatsleistungen sowie mit der Kirchensteuer. (KNA)