Zeitung: Absage wegen der vorgezogenen Parlamentswahlen

Papst verschiebt Serbien-Reise

Veröffentlicht am 04.04.2016 um 18:17 Uhr – Lesedauer: 
Medien

Zagreb ‐ Papst Franziskus hat laut einem Pressebericht eine offenbar im Geheimen für Mai geplante Serbien-Reise in dem Balkanland abgesagt. Es handele sich aber nur um eine Verzögerung wegen der Parlamentswahlen, schreibt die Wochenzeitung "Glas Koncila".

  • Teilen:

Die Reise von Franziskus nach Belgrad und Subotica war den Angaben zufolge für den 22./23. Mai vereinbart worden. Die Zeitung beruft sich auf den Bischof von Zrenjanin und Vorsitzenden der Internationalen Bischofskonferenz der Heiligen Kyrill und Method (MBKSCM), Ladislav Nemet. Die Territorien der Bischofskonferenz sind Kosovo, Mazedonien, Montenegro und Serbien. Die Wahlen in Serbien sollen Ende April stattfinden. Dies ändere die Situation der Reise und "die Atmosphäre im Staat", so Nemet.

Teil der Orthodoxen gegen Papstbesuch

Als geplante Programmpunkte der Papstreise nannte der Bischof Treffen mit den Staatsvertretern und eine ökumenische Begegnung mit dem serbisch-orthodoxen Patriarchen Irinej in Belgrad. Am zweiten Tag soll Franziskus die Stadt Subotica wegen der dortigen katholischen Mehrheit besuchen. Die habsburgisch geprägte, ehemals ungarische Stadt ist das katholische Zentrum Serbiens. Dort soll ein Gottesdienst im städtischen Stadion stattfinden.

Über einen möglichen Papstbesuch in Serbien wird bereits seit vier Jahren spekuliert. Unter Benedikt XVI. (2005-2013) war als passender Anlass der 1.700. Jahrestag der sogenannten Mailänder Vereinbarung vom Februar 313 hervorgehoben worden. Der römische Kaiser Konstantin stammte aus der Stadt Nis im heutigen Serbien.

Serbische Politiker haben den Papst bei ihren Besuchen im Vatikan regelmäßig nach Serbien eingeladen. Laut "Glas Koncila" sei aber ein Teil der serbisch-orthodoxen Kirche gegen einen Papstbesuch. (KNA)