Bistum Fulda erarbeitet "Strategische Ziele" für die Pastoral

"Keine Verlängerung der Vergangenheit"

Veröffentlicht am 18.04.2016 um 15:13 Uhr – Lesedauer: 
"Keine Verlängerung der Vergangenheit"
Bild: © KNA
Bistum Fulda

Fulda ‐ Das Bistum Fulda erarbeitet vor dem Hintergrund gesellschaftlicher und innerkirchlicher Veränderungen "Strategische Ziele zur Ausrichtung der Pastoral". Sie sollen die von Bischof Heinz Josef Algermissen 2014 in Kraft gesetzten Reformen konkretisieren.

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In diesen "Grundsätzen" spricht Algermissen von dem "Auftrag", Gott durch die kirchlichen Grundvollzüge der Verkündigung der Frohen Botschaft, der tätigen Nächstenliebe und der gottesdienstlichen Feier für die Menschen erfahrbar zu machen. Dies geschehe im lebendigen Miteinander von Gemeinschaft und Dienst. Dazu sei die Bereitschaft zur gegenseitigen Unterstützung und Korrektur notwendig.

Der Entwurf, der nun als Broschüre vorliegt und auch auf der Homepage des Bistums Fulda einzusehen ist, soll bis Mitte Juli bistumsweit beraten werden. Es sind Konsultationsveranstaltungen und Workshops sowie ein schriftliches Rückmeldeverfahren vorgesehen. In der zweiten Jahreshälfte will Algermissen dann die "Strategischen Ziele" unter Würdigung der Rückmeldungen in eine abschließende Fassung bringen und als verbindliche Grundlage für die Ausrichtung seiner Diözese im Rahmen eines "Bistumsprozesses Fulda 2030" in Kraft setzen.

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Der Papst präsentierte in der vergangenen Woche eine drastische Bestandsaufnahme des kirchlichen Lebens in Deutschland. Dem Religionssoziologen Michael N. Ebertz geht die aber noch nicht weit genug, wie er im Interview verrät.

Der Bischof machte aber auch deutlich, dass ihm eine intensive Beratung und breite Akzeptanz wichtiger seien als Beschleunigung und Eile. Im Einzelnen geht es bei den strategischen Überlegungen unter anderem um eine territoriale Neuordnung der Seelsorge, aber auch um Kindertageseinrichtungen, um die verbandliche Caritas, um Finanzen und Immobilien.

"Wir leiden unter dem Priestermangel sehr, sehr, sehr"

"Wir leiden unter dem Priestermangel sehr, sehr, sehr", sagte Algermissen. Er wies zudem darauf hin, dass das Bistum in 10 bis 15 Jahren mit bis zu 20 Prozent weniger Geld werde auskommen müssen. Es werde deshalb Prioritäten geben müssen. Die Zukunft der Kirche könne keine bloße Verlängerung der Vergangenheit sein. Der Bischof plädierte für eine neue Sichtweise und Organisation seelsorgerischer Arbeit. Anstelle von flächendeckender Omnipräsenz brauche es geistliche Angebote, die wie Leuchttürme aus der Fläche ragten.

Das Bistum Fulda zählt gegenwärtig 397.000 Katholiken in rund 300 selbstständigen Pfarreien. Sie sind zusammengeschlossen in 43 Pastoralverbünden. (KNA)