Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz über den Karlspreis

Marx: Papstkritik an Europa berechtigt

Veröffentlicht am 05.05.2016 um 10:50 Uhr – Lesedauer: 
Marx: Papstkritik an Europa berechtigt
Bild: © KNA
Europa

Berlin ‐ Dass der Papst Europa "Lethargie" und "Müdigkeit" vorwirft, kann Kardinal Reinhard Marx nachvollziehen. Die Verleihung des Karlspreises an Franziskus falle in eine für den Kontinent dramatische Zeit.

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"In einer Zeit, in der die europäische Idee zu zerfallen droht, ist der Karlspreis an den Papst ein starkes Zeichen in die Kirche und Gesellschaft hinein, das Projekt Europa weiter zu entwickeln und gestalten", sagte der Münchner Erzbischof am Donnerstag der "Passauer Neuen Presse".

Marx: Kritik des Papstes an Europa ist gut

"Europa muss neu gestaltet werden. Ich sage: Wir müssen Europa neu denken. Da ist es gut, wenn der Papst Lethargie und Müdigkeit in Europa kritisiert", fügte Marx hinzu. Franziskus gehe es um die grundsätzlichen Werte Europas, um seine Seele. "Er fordert Europa auf, sich wieder seiner Stärken und seiner Sendung in der Welt bewusst zu werden und mutig weiterzugehen."

Zugleich betonte der Kardinal, der Papst rufe nicht nach einem "selbstgenügsamen Eurozentrismus". Er wolle, dass Europa Mitverantwortung übernehme für das "gemeinsame Haus der Erde". (KNA)

Hinweis: Karlspreis live auf katholisch.de

Die Verleihung des Karlsrpreises an Franziskus ist am Freitag, 5. Mai, ab 12 Uhr live auf kartholisch.de zu sehen. Wir übertragen den Festakt mit freundlicher Genehmigung des Senders EWTN.