Einnahmen entsprechen Vorjahresergebnis

Eine Milliarde Euro Kirchensteuer

Veröffentlicht am 19.05.2016 um 17:27 Uhr – Lesedauer: 
Italien

Rom ‐ Zu Beginn der Woche hatte Papst Franziskus eine Debatte über das Vermögen der italienischen Kirche ausgelöst. Jetzt wurde bekannt: 2016 erhält sie eine Milliarde Euro aus Steuereinnahmen.

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Papst Franziskus hatte zu Wochenbeginn eine Debatte über das Vermögen der katholischen Kirche in Italien ausgelöst. Zur Eröffnung der Vollversammlung der dortigen Bischofskonferenz forderte er am Montag die Bistumsleiter auf, sich von allen Besitztümern zu trennen, die für das Glaubensleben und karitative Arbeit nicht nötig seien.

Neben den Steuern sind Immobilien die Haupteinnahmequelle der katholischen Kirche des Landes. Pfarrer und Bischöfe verdienen in Italien deutlich weniger als in Deutschland. Nach Angaben des Vorsitzenden der Bischofskonferenz, Kardinal Angelo Bagnasco, vom Mai 2014 verdient ein Bischof 1.300 Euro.

Keine Kirchensteuer nach deutschem Vorbild

In Italien gibt es keine Kirchensteuer nach deutschem Vorbild. Jeder Bürger kann in der jährlichen Steuererklärung selbst bestimmen, ob er den obligatorischen Betrag von 0,8 Prozent seiner Einkommenssteuer einer religiösen Gemeinschaft oder für soziale oder humanitäre Zwecke dem Staat zur Verfügung stellen will.

Die meisten Italiener treffen keine Entscheidung. Ihre Steuerbeträge werden in dem Verhältnis aufgeteilt, in dem sich die übrigen Steuerzahler entschieden haben. Davon profitieren tendenziell die kleinen Religionsgemeinschaften. Diese Berechnungsmethode ist politisch umstritten. (KNA)

Linktipp: Der moderne Kirchenzehnt

Katholiken zahlen jeden Monat Kirchensteuer. Wie viel das der Kirche einbringt, was damit passiert und wie es historisch zur Einführung der Abgabe kam, haben wir für Sie zusammengefasst.