Eine Milliarde Euro Kirchensteuer
Papst Franziskus hatte zu Wochenbeginn eine Debatte über das Vermögen der katholischen Kirche in Italien ausgelöst. Zur Eröffnung der Vollversammlung der dortigen Bischofskonferenz forderte er am Montag die Bistumsleiter auf, sich von allen Besitztümern zu trennen, die für das Glaubensleben und karitative Arbeit nicht nötig seien.
Neben den Steuern sind Immobilien die Haupteinnahmequelle der katholischen Kirche des Landes. Pfarrer und Bischöfe verdienen in Italien deutlich weniger als in Deutschland. Nach Angaben des Vorsitzenden der Bischofskonferenz, Kardinal Angelo Bagnasco, vom Mai 2014 verdient ein Bischof 1.300 Euro.
Keine Kirchensteuer nach deutschem Vorbild
In Italien gibt es keine Kirchensteuer nach deutschem Vorbild. Jeder Bürger kann in der jährlichen Steuererklärung selbst bestimmen, ob er den obligatorischen Betrag von 0,8 Prozent seiner Einkommenssteuer einer religiösen Gemeinschaft oder für soziale oder humanitäre Zwecke dem Staat zur Verfügung stellen will.
Die meisten Italiener treffen keine Entscheidung. Ihre Steuerbeträge werden in dem Verhältnis aufgeteilt, in dem sich die übrigen Steuerzahler entschieden haben. Davon profitieren tendenziell die kleinen Religionsgemeinschaften. Diese Berechnungsmethode ist politisch umstritten. (KNA)