Pfaffenhofener Pfarrer vom Amt entbunden
Nach den Worten des Generalvikars ging Mitte März im Bischöflichen Sekretariat ein anonymes Schreiben ein, das einen Übergriff des Pfarrers schilderte. Am 8. April habe die eingeschaltete Diözesane Beauftragte für die Prüfung solcher Vorwürfe die Staatsanwaltschaft informiert. Dieses Vorgehen sei in der Diözese Augsburg üblich. Am Dienstag habe das Bistum von dem Ermittlungsverfahren erfahren, danach sei der Pfarrer sofort bis auf weiteres entpflichtet worden. Die Freistellung bedeute keine Vorverurteilung durch das Bistum, das aber die Staatsanwaltschaft nach allen Kräften unterstütze.
Generalvikar äußert Mitgefühl gegenüber Gewaltopfern
Heinrich zeigte sich erschüttert über die "gravierenden Vorwürfe". In den vergangenen Jahren habe das Bistum "alle erdenklichen Schritte unternommen, um Fälle körperlicher Gewalt und sexuellen Missbrauchs zu verhindern". Von allen Priestern und kirchlichen Mitarbeitern seien erweiterte Führungszeugnisse eingeholt worden, Tausende von ihnen hätten an Präventionsfortbildungen teilgenommen. Der Generalvikar äußerte sein Mitgefühl gegenüber allen minderjährigen und erwachsenen Gewaltopfern. Er denke aber auch an die Täter, die damit schwerste Schuld auf sich lüden und auf keinerlei Verständnis oder gar Rücksichtnahme hoffen dürften.
Der Pfarrer war erst vor gut einem Jahr nach Pfaffenhofen gekommen und hatte am 3. März beim Bischof den Rücktritt von der Pfarrei eingereicht. Dieser hätte Ende August wirksam werden sollen, die Nachfolge ist bereits geklärt. Zwischen dem Pfarrer und den Ehrenamtlichen in der Gemeinde war es wiederholt zu Konflikten gekommen. (KNA)