Gottes Gesicht in der Welt
"Wir sind überwältigt vom Erfolg", sagte der BDKJ-Bundesvorsitzende Dirk Tänzler zum Abschluss der Sozialaktion. Alle Teilnehmer hätten "ein Zeichen der gelebten Solidarität" gesetzt. Junge Menschen hätten in 72 Stunden angepackt und auf Not aufmerksam gemacht, so Tänzler. Bilder und Berichte würden belegen, dass "die Aktion den Gruppen einfach riesigen Spaß gemacht hat."
Die 72-Stunden-Aktion fand erstmals bundesweit statt und konnte nach Angaben des BDKJ so viele Ehrenamtliche mobilisieren wie nie zuvor. In 4.000 Aktionsgruppen hätten sich bundesweit Kinder und Jugendliche engagiert. Die meisten Gruppen kamen laut BDKJ aus den katholischen Jugendverbänden und von Messdienergruppen. Aber auch Jugendberufshilfe-Einrichtungen, ökumenische Initiativen, Schulklassen, Feuerwehren und Sportvereine hätten sich an der Aktion unter dem Motto "Uns schickt der Himmel" beteiligt.
Zollitsch: Jugendliche haben Gott ein Gesicht gegeben
In einer Videobotschaft würdigte der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz , Erzbischof Robert Zollitsch, das Engagement der Jugendlichen. "Ihr habt vielen Menschen geholfen und ihr habt Gott in dieser Welt ein Gesicht gegeben", so Zollitsch, der in den vergangenen drei Tagen selbst viele Aktionsgruppen besucht hatte.
Der Vorsitzende der Jugendkommission der Bischofskonferenz, Bischof Karl-Heinz Wiesemann, lobte die Kreativität, mit der in vielen Aktionen der christliche Glaube in soziales Handeln umgesetzt worden sei. Dies sei auch ein Resultat des flächendeckenden Netzwerks der katholischen Jugendverbände. "Ich weiß nicht, welche andere gesellschaftliche Kraft so viele Jugendliche auf diese Weise bewegen könnte", so Wiesemann.
72-stündige Live-Sendung von katholisch.de
Umfassend begleitet wurde die 72-Stunden-Aktion auch von katholisch.de. Als offizieller Medienpartner präsentierte das Portal von Donnerstag bis Sonntag eine 72-stündige Live-Sendung im Internet. "Mit unserer Sendung ist es erstmals gelungen, die Dynamik und Relevanz eines bundesweiten Projekts der katholischen Kirche umfassend und multimedial im Internet zu präsentieren", so Geschäftsführer David Hober. Durch die Sendung habe das "beeindruckende Bild einer jungen und engagierten Kirche vermittelt werden" können.
Ob und wann es eine Neuauflage der 72-Stunden-Aktion gibt, steht laut BDKJ noch nicht fest. "Jedes Jahr ist das weder zu stemmen noch sinnvoll", so Tänzler. Zunächst solle die Aktion von Theologen und Sozialwissenschaftlern ausgewertet werden. Eine Veröffentlichung der Ergebnisse ist nach Angaben des Jugendverbands für September geplant.
Von Steffen Zimmermann