Zehn Anzeigen gegen Kebekus
Dieser Paragraf stellt die Beschimpfung religiöser Bekenntnisse unter Strafe. Die Anzeigen hielten sich alle an die Vorlage auf der Online-Seite der Piusbruderschaft, fügte der Sprecher der Staatsanwaltschaft hinzu. Die Bruderschaft hatte vergangene Woche Katholiken dazu aufgerufen, Anzeige zu erstatten.
Unter anderem leckt die als Nonne verkleidete Kebekus in dem umstrittenen Video mehrfach an einem Kruzifix. Zudem gibt es Anspielungen auf den sexuellen Missbrauch durch Priester. Der Sprecher der Staatsanwaltschaft kündigte eine rechtliche Prüfung des Videos an. Dies schließe die Frage ein, ob das Video geeignet sei, den öffentlichen Frieden zu stören. Nur in diesem Fall kommt nach Paragraf 166 StGB eine strafrechtliche Verfolgung in Betracht.
WDR stoppte Kirchensatire
Ursprünglich sollte das Video in der Show "Kebekus" auf dem Sender Einsfestival gezeigt werden. Der WDR nahm die Kirchensatire aber aus dem Programm, woraufhin Kebekus dem Sender Zensur vorwarf. Der WDR wies dies zurück; der Sender stehe für Liberalität und Toleranz. Das bedeute auch, die religiösen Überzeugungen der Bevölkerung zu achten und die Verunglimpfung religiöser Symbole in seinen Sendungen nicht zuzulassen. Nun ist das Video auf der Internetseite der Kabarettistin abrufbar.
Im Februar hatte die "heute-Show" im ZDF einen Beitrag ausgestrahlt, in dem sich Kebekus vor laufender Kamera beim Kölner Kardinal Meisner als Päpstin bewirbt. (KNA)