Winfried Bonifatius (Bonifaz)
Der "Apostel der Deutschen" war zwar kein genialer Theologe, aber dafür ein charismatischer Glaubensbote mit enormer organisatorischer Begabung. Winfried (um 673-754/5) entstammte einer angelsächsischen Adelsfamilie und wurde in südenglischen Benediktinerklöstern erzogen. Hier empfing er die Priesterweihe und lehrte Grammatik und Dichtung. Nach einem erfolglosen Missionsversuch bei den Friesen beauftragte ihn Papst Gregor II. mit der Glaubensverkündigung auf dem Kontinent und gab ihm den Namen "Bonifatius". Der Angelsachse lernte aus seinen früheren Fehlern und legte bei seinem zweiten Missionsversuch besonderen Wert auf die Einbindung des politischen Umfelds und eine enge Rombindung. Bonifatius reorganisierte und gründete zahlreiche Bistümer (etwa Salzburg, Passau, Würzburg und Erfurt) und gründete mithilfe seiner Verwandten Lioba Klöster in Missionsgebieten, die als Bildungszentren dienten. So legte er das Fundament für die Kirchenstruktur im heutigen Deutschland. Am 5. Juni 754/5 wurde Bonifatius gemeinsam mit weiteren Gefährten von heidnischen Friesen bei Dokkum (heutige Niederlande) erschlagen.