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Warum gibt es eine Kirchensteuer?

Die Kirchen in Deutschland finanzieren sich weitgehend über die Kirchensteuer. Was passiert mit der Abgabe? Und warum gibt es die Kirchensteuer überhaupt?

Video: © Mediaplus X und Bernward Medien

Die Kirchensteuer entstand im 19. Jahrhundert. Damals, als es noch keinen Sozialstaat gab, musste es jemanden geben, der den Armen hilft, die Alten unterstützt, die Kranken versorgt und die Kinder der einfachen Leute unterrichtet. Doch wie sieht dies heute aus? Und vor allem: Wie ist die Entstehung der Kirchensteuer ursprünglich auf Napoleon zurückzuführen?

Nach dem Krieg gegen Napoleon wurde die Kirche auf deutschem Gebiet im Jahr 1803 enteignet. Der gesamte Besitz, alle Ländereien und Gebäude mit Inventar, ging an die Reichsfürsten

Im Zuge der Säkularisation (Enteignung) mussten sich die Länder verpflichten, die Versorgung der Kirchen zu übernehmen. Dem 1871 gegründeten Deutschen Reich wurde die finanzielle Unterstützung jedoch bald zu teuer. So führte der Staat schließlich die Kirchensteuer ein. Die Steuer wird heute noch vom Finanzamt eingezogen.

Die Kirche zahlt dem Staat für diese Dienstleistung etwa drei Prozent des Steueraufkommens. Ein Vorteil für beide Seiten: Die Miterledigung der Kirchensteuer bedeutet keine große Mehrarbeit für den Staat, der durch die Gebühr einen hohen Gewinn erzielt. Für die Kirche ist diese Lösung wesentlich billiger als der Aufbau einer eigenen Steuerbehörde.

Ein Beitrag der Serie "Katholisch für Anfänger". Die Zeichentrickserie erklärt auf einfache und humorvolle Art zentrale Begriffe aus Kirche und Christentum. In dieser Folge geht es um die Kirchensteuer

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