Ordensgründer: Norbert von Xanten
Norbert von Xanten wurde als Sohn einer reichen Familie 1085 am Niederrhein geboren († 6. Juni 1134 in Magdeburg).
Als zweitgeborener Sohn bestimmt ihn seine Familie von Geburt an zum geistlichen Stand. So wurde Norbert Stiftsherr, aber an religiösen Dingen zeigte er nach wie vor wenig Interesse. Doch nach Exerzitien in der Abtei Siegburg änderte er plötzlich sein Leben radikal. Er verschenkte seinen Besitz, ließ sich zum Priester weihen, zog als Wanderprediger durch das Land und rüttelte Klerus und Volk durch seine leidenschaftlichen Predigten auf. Mit großem Eifer und gegen großen Widerstand versuchte er die Kirchenreform von Papst Gregor VII. durchzusetzen: die Besetzung kirchlicher Ämter sei allein Entscheidung der Kirche und nicht Spielball des Adels. Die Kleriker sollten bescheiden und unverheiratet leben.
1120 gründete er in einem verborgenen Waldtal der Prémontré in der Picardie den neuen Orden der Prämonstratenser, der das alte Mönchsideal "Ora et labora!" ("Bete und arbeite!") wieder aufleben lassen sollte. 1125 unternahm er eine Reise nach Rom und wurde kurz darauf zum Erzbischof von Magdeburg ernannt. Daraufhin wurde Norbert von Xanten schließlich zum Reformer der ostdeutschen Kirche. Über sein Leben sagte der Bischof rückblickend: "Ich war am Hofe, ich lebte im Kloster, ich stand in hohen Ehrenämtern der Kirche, und ich habe überall gelernt, dass es nichts Besseres gibt, als sich ganz Gott hinzugeben." Der Ordensgründer und Kirchenreformer starb am 6. Juni 1134.