Mexiko feiert die Jungfrau von Guadalupe
Am 12. Oktober feiern die Mexikaner traditionell das Fest der heiligen Jungfrau von Guadalupe. Aus diesem Anlass kommen bis zu fünf Millionen Pilger aus Mexiko und ganz Lateinamerika zum weltgrößten Wallfahrtsort - im Jahr sind es 20 Millionen Pilger.
Hier, auf dem Hügel Tepeyac, ist die Maria der Überlieferung nach am 9. Dezember 1531 dem Indigenen Juan Diego erschienen. Sie erteilte dem 57-jährigen Azteken in der indigenen Sprache den Auftrag, für den Bau einer Kirche auf dem Hügel zu sorgen, um hier den Menschen „Liebe, Hilfe und Mitgefühl“ geben zu können. Juan Diego ging zum Ortsbischof und erzählte ihm, was geschehen war. Doch der war skeptisch und verlangte Beweise.
Insgesamt erschien die Maria Juan Diego vier Mal, zuletzt am 12. Dezember 1531. Obwohl es Winter war, blühten auf dem Hügel Tepeyac plötzlich Rosen. Juan Diego pflückte sie auf Anweisung Marias und brachte sie dem Bischof in seinem Mantel. Als er den Poncho aufmachte, war laut Überlieferung auf dem Stoff das Bild der Madonna von Guadalupe sichtbar. Juan Diego wurde 1990 von Johannes Paul II. selig- und 2002 heiliggesprochen - als erster Indigener der Kirchengeschichte.
An der Stelle der Erscheinung am Tepeyac wurde zunächst eine kleine Kapelle errichtet. Später entstand am Fuße des Hügels die Basilika. Mit der Zeit aber sackte der Boden ab, sodass eine neue gebaut werden musste. Die neue Basilika von Guadalupe bietet 40.000 Besuchern Platz und ist damit eine der größten Kirchen weltweit. Bis heute wird das Gnadenbild in der Basilika verehrt.
Die Jungfrau von Guadalupe ist die Patronin Mexikos, von Nord- und Südamerika und den Philippinen, der Ungeborenen und der Indigenen. Der Sozialbischof von Mexiko, José Leopoldo Gonzaléz, beschreibt die Verehrung der Mexikaner für die Jungfrau so: Sie sind zu 90 Prozent katholisch, aber zu hundert Prozent Guadalupanos.
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