Geplanter Vortrag über Islamisierung und Christentum

Bistum Augsburg lehnt Auftritt von Bischof Mixa bei AfD ab

Veröffentlicht am 13.05.2019 um 10:05 Uhr – Lesedauer: 

Augsburg ‐ Der frühere Augsburger Bischof Walter Mixa wollte Ende Mai einen Vortrag über Islamisierung halten – auf Einladung der AfD. Nachdem sich das Bistum Augsburg ausdrücklich davon distanziert hat, sagt Mixa den Auftritt nun ab.

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Das Bistum Augsburg lehnt einen geplanten Vortrag von Alt-Bischof Walter Mixa auf einer AfD-Veranstaltung Ende Mai ausdrücklich ab. Dieser Auftritt sei weder mit Bischof Konrad Zdarsa noch mit der Bistumsleitung abgestimmt worden und könne nicht gutgeheißen werden, teilte das Bistum am Montag mit. Am Wochenende war bekannt geworden, dass der frühere Bischof von Eichstätt und Augsburg am 24. Mai auf Einladung der örtlichen AfD einen Vortrag mit dem Titel "Islamisierung? Christentum" halten wird.

Bischof Zdarsa werde Mixa schriftlich auffordern, nicht bei der Veranstaltung aufzutreten, heißt es in der Mitteilung weiter. "Offenbar ist es dem emeritierten Bischof nicht bewusst, dass er mit seinem Verhalten bei vielen Menschen, insbesondere auch bei zahlreichen Gläubigen große Verärgerung verursacht und damit dem Bistum Augsburg und der Kirche insgesamt schweren Schaden zufügt."

Bereits im Januar hatte Mixas Auftritt beim Neujahrsempfang eines AfD-Stadtrats für Diskussionen gesorgt. Auch dabei hatte er über das Verhältnis von Islam und Christentum gesprochen. Er betonte, dass er das Glaubensbekenntnis der Muslime akzeptiere. Im Gegenzug müssten die Muslime aber die hiesigen Christen akzeptieren. Es müsse Muslimen ermöglicht werden in Deutschland Moscheen zu bauen, so der Altbischof weiter. Allerdings dürften diese keine Herrschaftsbauten sein, die einen Willen "zur Moslemisierung Europas" dokumentierten.

Mixa war von 1996 bis 2005 zunächst Bischof in Eichstätt und wurde dann zum Bischof von Augsburg gewählt. 2010 wurde er nach nie vollständig aufgeklärten Prügel- und Veruntreuungsvorwürfen sowie wegen des falschen Verdachts, einen Ministranten sexuell missbraucht zu haben, zum Rücktritt gedrängt. Seither lebt er zurückgezogen im Bistum Eichstätt. (cst)

UPDATE: Mixa sagt Auftritt bei AfD ab

Der emeritierte Augsburger Bischof Walter Mixa hat den Auftritt bei der AfD in Augsburg abgesagt. Auf Anfrage der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) bestätigte Mixa am Montag in Gunzenheim, er habe, wie von mehreren Medien berichtet, vor gut einem Monat eine Einladung des Augsburger Landtagsabgeordneten und Stadtrats Markus Bayerbach erhalten. Er habe aber "nicht gewusst, dass der ein AfD-Mann ist" und werde den Vortrag über Islamisierung und Christentum nicht halten. Inzwischen habe er noch andere Einladungen der AfD erhalten, unter anderem aus Hamburg. Auch diesen werde er nicht folgen.

Der AfD-Politiker Bayerbach widersprach unterdessen Mixas Darstellung. Mixa habe ihn im Frühjahr bei einer Veranstaltung als AfD-Landtagsabgeordneten kennengelernt, zudem habe es mit Mixa Korrespondenz über die Veranstaltung "auf Papier mit AfD-Logo" gegeben, sagte Bayerbach der "Augsburger Allgemeinen". Bayerbach ergänzte, er selbst sei "überzeugter Katholik". Von der Augsburger Bistumsleitung erwarte er nun ein Gesprächsangebot. Bischof Konrad Zdarsa und Generalvikar Harald Heinrich grenzten aus und nähmen ihre Aufgabe der Seelsorge nicht ernst, wenn es nicht zu einem klärenden Gespräch komme, so Bayerbach. (bod/KNA)

13.05.2019, 12:09 Uhr: Bischof Mixa sagt AfD-Auftritt ab. 16:40 Uhr: Ergänzt um AfD-Stellungnahme. /tmg