Fußabdruck erinnert an Besuch Sankt Martins
Die Plakette wurde am Sonntag durch den Bischof aus Martins ungarischer Geburtsstadt Szombathely, Andras Veres, Ortsbischof Stephan Ackermann und den Rottenburg-Stuttgarter Bischof Gebhard Fürst enthüllt. Ackermann bezeichnete den heiligen Martin in einem Gottesdienst als "Christ und Europäer". Veres betonte, Martin stehe für Barmherzigkeit, für Nächstenliebe und damit auch für die Grundlage europäischer Werte. "Es ist uns ein besonders Anliegen, den Geist des Heiligen Martins stark zu machen in der heutigen Zeit", sagte Fürst, dessen Diözese unter dem Patronat Martins steht und in der rund 1.200 Kilometer Martins-Pilgerwege verlaufen.
Die Nordroute des europäischen Martinsweges von Szombathely nach Tours macht in Trier Station. Sankt Martin soll sich als Bischof im französischen Tours unter anderem 386 in Trier aufgehalten haben. Dort hat er sich antiken Quellen zufolge für den christlichen Gelehrten Priscillian eingesetzt, der wegen des Vorwurfs der Häresie unter Kaiser Maximus hingerichtet wurde. Außerdem soll der Bischof hier nach dem Vorbild Jesu Dämonen ausgetreiben und Kranke geheilt haben.
Historische Martins-Orte in Trier sind die Konstantinbasilika, das neben dem Viehmarkt gelegene Forum, die konstantinischen Kirchenanlagen (heute Dom und Liebfrauen) und die Römerbrücke, über die der heilige Martin die Stadt bei seinem letzten Aufenthalt in Trier fluchtartig verlassen haben soll. Außerdem tragen insgesamt 75 Kirchen in der Diözese den Namen des Heiligen. (bod/KNA)