"Beten wir kräftig"

Vor Abflug nach Abu Dhabi: Papst spricht Jemen-Krise an

Veröffentlicht am 03.02.2019 um 12:30 Uhr – Lesedauer: 

Vatikanstadt ‐ Heute fliegt Papst Franziskus in die Vereinigten Arabischen Emirate - als erster Papst überhaupt. Doch vor seinem Abflug hat er den Krieg im Jemen ins Gedächtnis gerufen. Heikle Worte, denn die Emirate sind an der Krise beteiligt.

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Papst Franziskus hat vor seinem historischen Besuch in den Vereinigten Arabischen Emiraten die Krise im Jemen angesprochen. "Ich verfolge mit großer Sorge die humanitäre Krise im Jemen. Die Bevölkerung ist erschöpft von dem langen Konflikt und viele Kinder leiden an Hunger", sagte das Kirchenoberhaupt am Sonntag kurz vor seinem Abflug nach Abu Dhabi beim Mittagsgebet auf dem Petersplatz in Rom.

"Beten wir kräftig. Das sind Kinder - die Hunger haben, die Durst haben, die keine Medizin haben, die in Gefahr sind zu sterben", so Franziskus weiter. "Ich appelliere an die beteiligten Parteien und an die internationale Gemeinschaft, mit Dringlichkeit zur Einhaltung der erzielten Vereinbarungen beizutragen, die Verteilung von Nahrungsmitteln sicherzustellen und für das Wohl der Bevölkerung zu arbeiten."

Der Jemen-Krieg hat sich seit 2015 nach UN-Angaben zur schwersten humanitären Krise der Welt ausgewachsen. Die Emirate sind Teil der von Saudi-Arabien angeführten Militärallianz in dem verheerenden Bürgerkrieg. Mit Spannung war erwartet worden, ob sich Franziskus während seiner am Sonntag beginnenden dreitägigen Reise zu dem Konflikt äußern würde. In der Vergangenheit hatte er dies bereits getan, etwa beim traditionellen Segen "Urbi et orbi" an Weihnachten. (rom/dpa)