Demonstration für den Lebensschutz in den USA

Hunderttausende zu "Marsch für das Leben" erwartet

Veröffentlicht am 25.01.2017 um 18:15 Uhr – Lesedauer: 
Lebensschutz

Washington ‐ Nach der Frauendemonstration gegen den US-Präsidenten Trump findet nun eine Großdemonstration ganz im Sinne des "Pro-Life-Präsidenten" statt. Diese hat aber nicht nur einen prominenten Unterstützer.

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Eine Woche nach dem Frauenmarsch erwartet die US-amerikanische Hauptstadt wieder Hunderttausende Demonstranten. Am Freitag wollen die Teilnehmer des "March for Life" ("Marsch für das Leben") unter dem Motto "the Power of One" auf der National Mall demonstrieren. Neben dem New Yorker Kardinal Timothy Dolan steht auch die Chefberaterin des neuen US-Präsidenten, Kellyanne Conway, auf der Rednerliste.

Obwohl der 45. US-Präsident sich inzwischen als ausdrücklichen Unterstützer der Pro-Life-Bewegung bezeichnet, gilt es als wenig wahrscheinlich, dass er zu den Teilnehmern sprechen wird. Der Sprecher des Weißen Hauses, Sean Spicer, erklärte am Dienstag (Ortszeit), es sei "kein Geheimnis, dass der Präsident als Pro-Life-Präsident angetreten ist".

 Der Marsch anlässlich des Jahrestags des Abtreibungsurteils "Roe v.Wade" hat die Unterstützung der katholischen US-Bischöfe sowie der Anführer vieler anderer Glaubensgruppen. Kardinal Dolan, der in der Bischofskonferenz für das Thema "Lebensschutz" zuständig ist, eröffnet den Protestzug mit einer Gebets-Vigil am Vorabend. Allein dazu werden 25.000 Menschen erwartet. Der Vigil geht eine Eröffnungsmesse in der katholischen Basilika in Washington voraus, die ebenfalls Kardinal Dolan zelebrieren wird.

Dolan hatte Präsident Trump am Montag für die Wieder-Inkraftsetzung der sogenannten "Mexiko-Politik" gratuliert. Der Präsident hatte verfügt, künftig keine Organisationen mehr im Ausland mit Steuergeldern zu finanzieren, die dort Abtreibungsberatung anbieten oder Abtreibungsempfehlungen aussprechen. Dazu zählt schon der Hinweis bei Schwangerschaftsberatungen, dass eine Abtreibung in dem jeweiligen Land legal wäre.

Am Dienstag beschloss das US-Repräsentantenhaus zudem eine weitergehende Gesetzesvorlage, mit der dauerhaft ausgeschlossen werden soll, dass US-Steuergelder für Abtreibungen eingesetzt werden. Der Senat hat das Gesetz bisher nicht aufgegriffen. Die US-Bischofskonferenz mahnte unterdessen auf ihrer Website, dass seit dem Abtreibungsurteil von 1973 mehr als 57 Millionen Schwangerschaftsabbrüche in den USA legal vorgenommen worden seien. (KNA)