Parolin feiert mit Kranken in Lourdes
Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin hat als Papstgesandter im südfranzösischen Marienwallfahrtsort Lourdes die Feierlichkeiten zum 25. Welttag der Kranken an diesem Samstag geleitet. Neben einem Fackelzug am Freitagabend und einer Messe in der Mariengrotte am Samstagmorgen standen Begegnungen mit Kranken im Mittelpunkt. Bei einem Gruß an die zahlreichen Pilger betonte Parolin laut Medienberichten, mit dem Welttag wolle die Kirche an das Leid von Kranken und die Würde eines jeden Menschen erinnern. In Lourdes manifestiere sich die mütterliche Fürsorge für kranke Menschen auf besondere Weise, so Parolin. Zu den Feierlichkeiten waren rund 10.000 Pilger erwartet worden.
Lourdes ist einer der berühmtesten Wallfahrtsorte der Welt. In dem südfranzösischen Städtchen soll 1858 dem damals 14-jährigen Hirtenmädchen Bernadette Soubirous 18 Mal Maria erschienen sein. 1862 wurden die Erscheinungen vom Ortsbischof, 1891 von Papst Leo XIII. anerkannt. Jahr für Jahr reisen mehrere Millionen Pilger, darunter auch Zehntausende Kranke und Behinderte, nach Lourdes. Immer wieder kommt es zu unerklärlich anmutenden Heilungen, die durch ein internationales Ärztekomitee geprüft werden.
Nach sinkenden Pilgerzahlen in den vergangenen fünf Jahren gab der Marienwallfahrtsort in dieser Woche einen Besucheranstieg bekannt. Die Zahl der registrierten Pilger habe sich von 549.599 im Jahr 2015 auf 573.049 im vergangenen Jahr erhöht, so der Direktor der Wallfahrtsstätte, Thierry Lucereau.
Papst kritisiert Behandlung von Kranken als Objekte
Der Welttag der Kranken steht in diesem Jahr unter dem Motto "Staunen über das, was Gott vollbringt - 'Der Mächtige hat Großes an mir getan'". Die Papstbotschaft dazu veröffentlichte der Vatikan bereits im Dezember. Franziskus kritisiert darin eine Reduzierung von Pflegebedürftigen auf bloße Objekte. Auch Menschen mit schwersten Behinderungen besäßen neben unveräußerlicher Würde eine Aufgabe im Leben, heißt es in dem Schreiben. (KNA)