Seit Tagen kommt es in zu Gewalt zwischen Israelis und Palästinensern

Israel: Franziskus fordert zu Mäßigung auf

Veröffentlicht am 23.07.2017 um 13:35 Uhr – Lesedauer: 
Papst Franziskus beim Angelusgebet.
Bild: © KNA
Vatikan

Vatikanstadt  ‐ Seit Tagen kommt es zwischen Israelis und Palästinensern zur schweren Ausschreitungen mit mehren Toten. Während der Papst zum Dialog aufruft, fordert der sephardische Oberrabbiner eine härtere Gangart.

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Angesichts der Ausschreitungen in Israel hat Papst Franziskus einen "energischen Appell zu Mäßigung und Dialog" an die Konfliktparteien gerichtet. Er beobachte die Spannungen und die Gewalt mit großer Sorge, sagte das Kirchenoberhaupt am Sonntag beim Mittagsgebet auf dem Petersplatz. Die Christen rief er auf, um den Willen zu Versöhnung und Frieden bei den Beteiligten zu beten.

Tote und Verletzte

Seit Tagen kommt es in Israel zu Gewalt zwischen Israelis und Palästinensern. Auslöser sind strengere Zugangskontrollen zum Tempelberg, nachdem dort am 14. Juli von palästinensischen Angreifern zwei israelische Soldaten getötet und ein weiterer verletzt wurden.

Nach Medienberichten nahmen israelische Soldaten in der Nacht zum Sonntag 25 Palästinenser im Westjordanland fest. Eine Armeesprecherin bestätigte lediglich, es seien neun Mitglieder der radikal-islamischen Hamas in Haft genommen worden. Die Maßnahme folgte auf Unruhen, bei denen drei Palästinenser getötet und Hunderte verletzt worden waren. Am Freitagabend hatte ein Palästinenser drei Mitglieder einer jüdischen Familie in der Westbanksiedlung Halamisch getötet. Er wurde von einem Soldaten außer Dienst überwältigt.

Der sephardische israelische Oberrabbiner Jitzhak Josef soll danach zur Tötung von Terroristen aufgerufen haben. "Wenn wir wissen, dass ein Terrorist kam, um das jüdische Volk zu verletzen, müssen wir ihn töten, nicht nur verwunden", sagte Josef in seiner wöchentlichen Thorahauslegung, wie die israelische Online-Zeitung "Ynet-News" am Sonntag berichtete. Ein arabischer Terrorist, der zum Töten gekommen sei, dürfe nicht lebend zurückkommen.

Kameras statt Metalldetektoren?

In der Nacht zum Sonntag wurden am Aufgang zum Tempelberg Sicherheitskameras installiert. Nach Vermutungen israelischer Medien könnten sie die umstrittenen Metalldetektoren ablösen, an denen sich die Proteste muslimischer Palästinenser entzündeten. Die Lage in Nahost soll am Montag im UNO-Sicherheitsrat in New York erörtert werden. (gho/dpa/KNA)