Italiens Präsident erinnert an verschleppten Prieser
Italiens Staatsspitzen haben an den vor vier Jahren in Syrien verschleppten Jesuit Paolo Dall'Oglio erinnert. Staatspräsident Sergio Mattarella bekundete am Samstag in Rom seine Verbundenheit mit der Familie des Priesters. Der Wille zur Aufklärung seines Schicksals dürfe mit der Zeit nicht nachlassen, so Mattarella in einer Botschaft. Er nannte Dall'Oglio ein "Symbol des Dialogs der Religionen". Solidarität bekundete auch Ministerpräsident Paolo Gentiloni. "Wir arbeiten und hoffen weiter", twitterte er.
Dall'Oglio leitete zuletzt Kloster in Syrien
Der 1954 in Rom geborene Pietro Dall'Oglio war vermutlich am 29. Juli 2013 im syrischen Raqqa entführt worden. Als wahrscheinliche Täter gelten radikale Islamisten. Der Ordensmann und Islamwissenschaftler arbeitete seit 30 Jahren in Syrien; 2012 wurde er von der Regierung Baschar al-Assads ausgewiesen. Wenige Wochen vor seiner Geiselnahme kehrte er in das Bürgerkriegsland zurück. Dort leitete er zuletzt das Kloster Dair Mar Musa al-Habaschi nördlich von Damaskus. Er setzte sich unter anderem für den Dialog mit Muslimen ein. Papst Franziskus hatte wiederholt seine Freilassung verlangt.
Freitag hatte ein Bruder des Priesters, Pietro Dall'Oglio, erklärt, die Familie habe keine Nachricht über den Verbleib des Verschleppten. Sie seien jedoch überzeugt, dass er lebe. Das italienische Außenministerium sei "eine der qualifiziertesten Einrichtungen der Welt, um Situationen wie diese zu meistern", sagte Pietro Dall'Oglio dem italienischen bischöflichen Pressedienst SIR. (KNA)