Jesus stellt die wesentliche Frage
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Impuls von Kaplan Christian Olding
Es ist ein leichtes und einfaches Spiel sich hinter der Meinung anderer Leute zu verschanzen. Was "man" sich nicht so alles erzählt. So muss ich nicht gleich Position beziehen. Nur doof, wenn mich mein Gesprächspartner nicht aus der Pflicht lässt, sondern direkt angeht und fragt: "Und du? Was bedeute ich dir? Wie stehst du zu mir?" Glück gehabt, wenn ich nicht erst jetzt nachdenken muss.
Petrus tönt im Brustton der Überzeugung: "Du bist der Messias, der Sohn des lebendigen Gottes!" Recht hat er damit. Jesus ist kein Ratgeber für ein moralisch korrektes Leben, kein weiser Lehrer mit tiefsinnigen Sprüchen, die ich mir mal zu Gemüte gehen lassen könnte. Er ist wirklich der Sohn Gottes, der Gott mit uns.
Es gibt Antworten, bei denen wir erst später ganz erkennen, wozu wir da Ja gesagt haben. Der Fels auf den Jesus seine Kirche bauen will, ist eher ein Kiesel als ein massiver Berg. Bei Petrus liegen die Sternstunden und Abstürze recht nah beieinander. Schon im Anschluss an diese Szene wird er von Jesus mehr als deutlich und direkt zurechtgestutzt werden. Später wird er Jesus verraten, bitterlich darüber weinen, weglaufen und Jesus allein krepieren lassen.
Macht sein Weg auch Irrungen und Wirrungen, braucht er ein Leben lang stets neue Anläufe, Petrus kommt immer wieder an denselben Punkt: Er macht sich ganz und gar und in allem von diesem Jesus abhängig. In diesem Bewusstsein ist er seine Arbeit, seine Erfolge und Fehlschläge angegangen. Immer wieder führte ihn sein Weg zurück zu Gott und zu einer immer tiefer werdenden Beziehung zu ihm. Das macht ihn zum Felsen. Das ist das einzig feste Fundament auf dem Kirche und unser Glauben gebaut werden können.
Jesu Jünger bist du erst dann, wenn du dich auf eine Beziehung zu ihm einlässt, wenn du bereit bist, von ihm zu lernen, wenn du seinen Anspruch akzeptierst: "Ich bin der Weg, ich bin die Wahrheit, und ich bin das Leben." (Joh 14,6) Das ist eine klare Ansage: Jesus will mir den Weg durch dieses Leben zeigen, der es wert ist, dass ich ihn mir was kosten lasse. Jesus gibt mir die entscheidenden Wahrheiten an die Hand, die mir helfen, mich in dieser unübersichtlichen und komplexen Welt zurechtzufinden. Er verspricht mir Leben, das es verdient, so genannt zu werden. Das gibt es nur, wenn ich mich auf diesen Jesus selbst einlasse und bekenne: Du bist der Sohn des lebendigen Gottes!
Für wen hältst du mich? Eine wesentliche Frage. An der Antwort hängt alles.
Aus dem Evangelium nach Matthäus (Mt 16, 13-20)
In jener Zeit, als Jesus in das Gebiet von Cäsarea Philippi kam, fragte er seine Jünger: Für wen halten die Leute den Menschensohn?
Sie sagten: Die einen für Johannes den Täufer, andere für Elija, wieder andere für Jeremia oder sonst einen Propheten.
Da sagte er zu ihnen: Ihr aber, für wen haltet ihr mich? Simon Petrus antwortete: Du bist der Messias, der Sohn des lebendigen Gottes! Jesus sagte zu ihm: Selig bist du, Simon Barjona; denn nicht Fleisch und Blut haben dir das offenbart, sondern mein Vater im Himmel.
Ich aber sage dir: Du bist Petrus - der Fels -, und auf diesen Felsen werde ich meine Kirche bauen, und die Mächte der Unterwelt werden sie nicht überwältigen.
Ich werde dir die Schlüssel des Himmelreichs geben; was du auf Erden binden wirst, das wird auch im Himmel gebunden sein, und was du auf Erden lösen wirst, das wird auch im Himmel gelöst sein. Dann befahl er den Jüngern, niemand zu sagen, dass er der Messias sei.