Papst beruft Synode für Amazonas-Gebiet ein
Papst Franziskus hat für Oktober 2019 eine Amazonien-Synode in Rom angekündigt. Das Sondertreffen katholischer Bischöfen aus aller Welt soll sich vor allem mit neuen Wegen der Glaubensverkündigung an indigene Völker befassen. Diese würden oft vergessen und seien von den Umweltproblemen im Amazonasgebiet bedroht, sagte der Papst am Sonntag bei seinem Mittagsgebet auf dem Petersplatz. Die riesigen Urwälder Lateinamerikas nannte er "eine Lunge von herausragender Bedeutung für unseren Planeten".
In den vergangenen Monaten hatte Franziskus mehrfach die Idee eines weltweiten Bischofstreffens für die Amazonasregion geäußert, zuletzt Ende September im Gespräch mit ecuadorianischen Bischöfen im Vatikan. Zuvor hatte er im Mai vor peruanischen Bischöfen den gleichen Vorschlag geäußert. Die Ecuadorianische Bischofskonferenz arbeitet nach eigenen Angaben bereits an der Vorbereitung der Synode. Im Hintergrund steht demnach des Rohstoffabbau in Amazonien, der große Umweltschäden anrichtet und indigene Völker entwurzelt.
"Kirche in Amazonien nicht sich selbst überlassen"
Der Generalsekretär der Ecuadorianischen Bischofskonferenz, Rene Coba Galarza, sagte nach einer Begegnung mit Franziskus am 25. September, dem Papst gehe es um eine christliche Verkündigung in Respekt vor den indigenen Völkern. Das Evangelium müsse vermittelt werden, ohne die Überzeugungen und die Weltsicht der Amazonas-Stämme mit Füßen zu treten, gab Coba die Auffassung des Papstes wieder. Die katholische Kirche müsse diesen Völkern ihre Hilfe anbieten, aber dabei deren Identität achten.
Bei seinem Besuch in Kolumbien Anfang September mahnte Franziskus persönlich die Bischöfe des Landes, "die Kirche in Amazonien nicht sich selbst zu überlassen". Die biologische Vielfalt der Region sei ein Prüfstein für eine materialistische Gesellschaft, ob sie in der Lage sei, das zu bewahren, was sie unentgeltlich empfangen habe, so der Papst. (KNA)