Katholischer Medienkongress zur digitalen Welt
Mit den Herausforderungen in der digitalen Welt beschäftigt sich der zweite Katholische Medienkongress, den das Katholische Medienhaus in Bonn ausrichtet. Mehr als 350 Journalisten, Medienexperten und Kirchenvertreter diskutieren am Montag und Dienstag unter anderem über Netzpolitik, Teilhabegerechtigkeit und Medienwandel sowie über die Auswirkungen dieses Wandels auf die Kirche. Der Kongress steht unter dem Motto "Es ist erst der Anfang..." Zu den prominenten Teilnehmern gehören der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, "Bild"-Chefredakteurin Tanit Koch, Telekom-Chef Timotheus Höttges, Verleger Manuel Herder und Ex-Verfassungsrichter Paul Kirchhof. Am Montagabend wird zudem der Katholische Medienpreis verliehen.
"Die Kirche stellt sich der digitalen Welt", betonte Bischof Gebhard Fürst, der Vorsitzende der Publizistischen Kommission der Bischofskonferenz, der den Kongress eröffnet: "Wenn wir den Anschluss an die Moderne nicht verpassen wollen, müssen und wollen wir dabei sein, wenn es um die gesellschaftlichen Herausforderungen in der digitalen Welt geht." Die Botschaft des Evangeliums sei auch in der digitalen Welt zu Hause: "Das nicht zu vergessen, ist unser kirchlicher Auftrag", sagte Fürst. Theo Mönch-Tegeder, Geschäftsführer des Katholischen Medienhauses und der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA), erklärte mit Blick auf den Titel der Veranstaltung: "Der Sturm der Veränderung in der Medienwelt hat noch längst nicht seinen Höhepunkt erreicht. Wir müssen gemeinsam überlegen, wie wir diese Energie nutzen und die Zerstörungswut beherrschen können."
In Diskussionsveranstaltungen geht es am Montag unter anderem um Teilhabegerechtigkeit im Internet, Zukunftschancen des Radios, eine digitale Klassengesellschaft, die "Moral der Maschinen" und den "Druck der Algorithmen" sowie um die Auswirkungen der digitalen Vernetzung auf das Leben in Klöstern. Am Dienstag spricht Ex-Verfassungsrichter Paul Kirchhof über Digitalisierung als Chance und Risiko. Danach geht es um Erlösmodelle im Journalismus, die "TV-Stars der Verkündigung", Social Bots und um TV- und Internetformate für Kinder. Der zweite Kongress nach 2014 ist eine Initiative der Medienkonferenz der Bistümer in Zusammenarbeit unter anderem mit der Gesellschaft Katholischer Publizisten (GKP), der Katholischen Journalistenschule (ifp) und der Katholischen Kirche im Privatradio (KAPRI). (KNA)