Wie viel Geld bringt der "Heiland der Welt"?
Wer Kunst mag und gerade etwas Geld übrig hat, kann sich auf den 15. November freuen: Dann wird in New York Leonardo Da Vincis legendäres Jesus-Gemälde "Salvator Mundi" ("Heiland der Welt") versteigert. Das gab das zuständige Auktionshaus "Christie's" bekannt. "Das Salvator Mundi ist der Heilige Gral unter den Gemälden der alten Meister", sagte der leitende Spezialist des Auktionshauses, Alan Wintermute, bei der Ankündigung der Auktion in der vergangenen Woche. "Salvator Mundi" ist heute das einzige Gemälde Leonardos in privater Hand und eines von weniger als 20 Bildern weltweit, die dem Künstler eindeutig zugeordnet werden können. Bei der Auktion im New Yorker Rockefeller Plaza wird ein Erlös von bis zu 100 Millionen US-Dollar erwartet.
Da Vinci malte das Bild um 1500, etwa zur selben Zeit wie die berühmte "Mona Lisa". Das 65 mal 45 Zentimeter große Ölgemälde zeigt Christus in frontaler Ansicht. Die rechte Hand ist zum Segen erhoben, die linke hält eine Kristallkugel. Einst befand sich das Bild im Besitz des englischen Königs Karl I. (1600 bis 1649). Aus der königlichen Sammlung ging es irgendwann an den Herzog von Buckingham über. Im Jahr 1763 ließ ein Sohn des Herzogs das Gemälde versteigern. Hiernach verlor sich seine Spur für lange Zeit.
Weltweites Medieninteresse
Um 1900 tauchte das Bild in der Kunstsammlung der englischen Textilhändlerfamilie Cook wieder auf. Dass es sich um ein Original von Da Vinci handelte, war damals nicht bekannt. Im Jahr 1958 wurde es deshalb für gerade einmal 45 Pfund Sterling versteigert. Anschließend verschwand das Werk abermals für Jahrzehnte. Nach seiner Wiederauffindung im Jahr 2005 wurde es mehrmals von Experten untersucht und schließlich für ein authentisches Leonardo-Werk befunden. Die Enthüllung der Echtheit des Gemäldes auf einer Da-Vinci-Ausstellung in der "National Gallery" in London 2011 sorgte für weltweites Medieninteresse.
Seitdem wechselte das Werk durch Auktionen noch mehrfach den Besitzer. Bevor es im November erneut unter den Hammer kommt, ist es in verschiedenen Ausstellungen in Hongkong, London, New York und San Francisco zu sehen. (tmg)