ZdK-Präsident Thomas Sternberg nach der Amokfahrt von Münster

Ausgefeiltes Sicherheitskonzept für Katholikentag

Veröffentlicht am 09.04.2018 um 08:50 Uhr – Lesedauer: 
Katholikentag

Münster ‐ Was bedeutet die Amokfahrt von Münster für den Katholikentag? ZdK-Präsident Thomas Sternberg sagt: Vor Amokfahrten sei man nie vollkommen geschützt. Aber er setze auf die Professionalität der Polizei.

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Angesichts der tödlichen Kleinbusfahrt in Münster einen Monat vor dem Katholikentag zeigen sich die Veranstalter optimistisch zur Sicherheit des Christentreffens. Es gebe ein "sehr ausgefeiltes Sicherheitskonzept", sagte der Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Thomas Sternberg, der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) am Sonntag. Man sei in Kontakt mit der Polizei, er setze auf deren Professionalität. Sternberg betonte aber zugleich: "Gegen Amokläufe ist man nie vollkommen geschützt." Das ZdK ist Veranstalter des Katholikentags vom 9. bis 13. Mai in Münster.

Der Vorfall in der Westfalenmetropole werfe noch einmal ein anderes Licht auf das Motto des Katholikentags: "Suche Frieden". Es sei nicht nur "Friede, Freude, Eierkuchen", betonte Sternberg. Es gehe dabei auch um die Suche nach innerem und persönlichem Frieden und die Frage, was einen Menschen antreibe, eine "solch grässliche Tat" wie am Samstag zu begehen. Es sei davon auszugehen, dass das Ereignis in Veranstaltungen des Katholikentags eine Rolle spielen werde.

Vilsmaier: Sicherheitskonzept soll überprüft werden

Unterdessen kündigte der Katholikentags-Geschäftsführer Roland Vilsmaier an, nach der tödlichen Fahrzeugattacke das Sicherheitskonzept überprüfen zu wollen. "Natürlich werden wir zusammen mit der Polizei alle Vorkehrungen, die wir für die Sicherheit der Katholikentags-Teilnehmenden treffen, auf Herz und Nieren prüfen - auch im Licht der Erkenntnisse, die die Polizei aus diesem schrecklichen Vorfall gewonnen hat", erklärte er am Montag in Münster. Das Sicherheitskonzept werde am 24. April vorgestellt.

Laut Vilsmaier haben die Veranstalter mit Polizei und Behörden über ein Jahr lang an einem 99 Seiten umfassenden Konzept gearbeitet. Darin würden die Aufgaben definiert, die der Katholikentag zu gewährleisten habe, darunter Absperrungen mit Wassertanks. Es würden aber auch die anderen Absprachen mit den Behörden festgehalten, "zum Beispiel wie wir mit Stromausfall oder großer Hitze umgehen", so der Geschäftsführer.

Am Samstag war ein Mann mit einem Kleinbus in eine Menschengruppe in der Innenstadt gerast. Zwei Menschen starben bei dem Vorfall an einer beliebten Gaststätte, der Täter erschoss sich danach selbst. Es soll sich um einen psychisch labilen Deutschen aus Münster handeln. Rund 20 Menschen wurden verletzt, einige von ihnen schwer. (bod/KNA)

09.04.2018, 16.20 Uhr: aktualisiert um die Aussagen des Katholikentags-Geschäftsführers