Fünf Zahlen zum katholischen Leben

So katholisch ist Deutschland

Veröffentlicht am 08.05.2018 um 00:01 Uhr – Lesedauer: 
Eine Deutschland-Flagge und ein vergoldetes Turmkreu
Bild: © KNA
Gesellschaft

Bonn ‐ Die katholische Kirche gehört zu Deutschland wie das Amen in die Messe. Das zeigen nicht nur Großevents wie der Katholikentag, der am Mittwoch in Münster beginnt. Katholisch.de blickt in die Statistik.

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Ab Mittwoch werden in Münster 45.000 Teilnehmer beim 101. Deutschen Katholikentag erwartet. Fünf Tage lang wird der Katholizismus dann auch wieder eine zentrale Rolle in der öffentlichen Wahrnehmung spielen. Dabei ist die katholische Kirche auch abseits von Großevents eine prägende Kraft in der Gesellschaft. Katholisch.de stellt Zahlen vor, die zeigen, wie katholisch Deutschland ist.

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Laut der jüngsten Statistik der Deutschen Bischofskonferenz (DBK) zählte die katholische Kirche zuletzt gut 23,6 Millionen Mitglieder. Obwohl die Gläubigen seit Jahren weniger werden, ist die absolute Mitgliederzahl über einen langen Zeitraum gesehen relativ stabil. So lag sie etwa im Jahr 1950 mit 23,2 Millionen Katholiken noch etwas niedriger als heute. Zugleich wuchs die Gesamtbevölkerung in diesem Zeitraum allerdings von damals etwa 69 Millionen auf heute 82,5 Millionen Menschen an.

Geographisch verteilen sich die Katholiken in Deutschland auf 27 Diözesen – darunter sieben Erzdiözesen. Die Bistümer wiederum waren aufgeteilt in 10.280 Pfarreien. Auch deren Zahl ist in den vergangenen Jahren rückläufig, da in fast allen Bistümern Reformprozesse laufen oder bereits abgeschlossen sind. Dennoch findet das kirchliche Leben in Deutschland heute noch immer vor allem in den Pfarreien statt. Eine wichtige Form dabei ist der Gottesdienstbesuch. Sonntag für Sonntag nahmen zuletzt gut 2,4 Millionen Menschen an den Feiern in ihren Pfarrkirchen teil.

Das kirchliche Leben vor allem in den Pfarreien wäre undenkbar ohne die ehrenamtlichen Mitarbeiter. 500.000 Menschen hatten sich zuletzt in ihrer Freizeit in katholischen Gemeinden, Gruppen und Einrichtungen engagiert. Darüber hinaus gehört die Kirche zu den größten Arbeitgebern in Deutschland: Katholische und Evangelische Kirche beschäftigen zusammen gut 1,5 Millionen Menschen, mehr als alle anderen privaten Arbeitgeber. Etwa 180.000 Frauen und Männer arbeiten in der verfassten Kirche, also zum Beispiel in der Bistumsverwaltung oder in der Pfarreiseelsorge.  Deutlich mehr Mitarbeiter beschäftigt die Caritas: 617.000 Angestellte zählte der Verband zuletzt bundesweit.

Über den Caritasverband verwirklicht die Kirche einen ihrer wichtigsten Grundaufträge, nämlich die tätige Nächstenliebe. Damit leistet sie auch einen sehr großen Beitrag zum Sozialsystem in der Bundesrepublik. Im Jahr 2014 zählte die Caritas insgesamt 9.759 Tageseinrichtungen für Kinder und Jugendliche. Dazu zählen etwa Krippen und Kindergärten, in denen über eine halbe Million Kinder betreut wurden. In weiteren 1.869 Einrichtungen kümmerte sich der Verband stationär um alte Menschen. Schließlich ist die Caritas auch eine wichtige Stütze im deutschen Gesundheitswesen. Insgesamt unterhielt sie laut der jüngsten Statistik 537 stationäre Einrichtungen wie Krankenhäuser und Hospize. Zählt man die evangelischen Einrichtungen hinzu, betreiben christliche Träger etwa jedes Dritte Krankenhaus in Deutschland.

Von Kilian Martin

Linktipp: Nicht nur Austritte: Fünf Fakten zur Kirchenstatistik

Wenn die Deutsche Bischofskonferenz ihre aktuelle Statistik veröffentlicht, stehten vor allem die Austrittszahlen im Fokus. Dabei ist das nur eine Zahl unter vielen, die von einem umfangreichen kirchlichen Leben zeugen. (Artikel von August 2017)