Geschäftsbericht für 2016 veröffentlicht - Vermögen gestiegen

Erzbistum Berlin: Halbes Vermögen für Pensionen bestimmt

Veröffentlicht am 24.05.2018 um 14:45 Uhr – Lesedauer: 
Finanzen

Berlin ‐ Das Erzbistum Berlin hat seinen Geschäftsbericht für 2016 vorgelegt. Und der zeigt: Die Diözese konnte zwar ihr Vermögen vermehren, gleichzeitig stiegen jedoch die notwendigen Rückstellungen.

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Das Erzbistum Berlin reserviert fast die Hälfte seines Vermögens für Pensionen seiner Mitarbeiter. Wie aus dem am Donnerstag veröffentlichten Geschäftsbericht für 2016 hervorgeht, belief sich das Gesamtvermögen damals auf 646 Millionen Euro; das waren 53,7 Millionen Euro mehr als im Vorjahr. Zugleich stiegen die Rückstellungen, hauptsächlich für Pensionen (307,4 Millionen Euro), um 44 Millionen Euro auf insgesamt 385,6 Millionen Euro. Der Verwaltungschef des Erzbistums, Generalvikar Manfred Kollig, erklärte, der Geschäftsbericht stelle dar, "was finanziell möglich und wirtschaftlich verantwortbar ist".

Finanzchef Bernd Jünemann erläuterte, um "Bewahrenswertes zu erhalten, aber überkommene Strukturen an zeitbedingte Erfordernisse anzupassen", benötige man ein verlässliches finanzielles Fundament. Für das Erzbistum Berlin bestehe es überwiegend aus Kirchensteuer-Einnahmen. Diese stiegen von 125,7 Millionen Euro (2015) auf 131,5 Millionen Euro in 2016. Dadurch werde sichergestellt, dass das Erzbistum die Pensionen und die langfristige Instandhaltung der Kirchen, Schulen und kircheneigenen Gebäude "auch bei einem anhaltend niedrigen Zinsniveau leisten kann", so Jünemann.

Im Bistumshaushalt von 2016 listet der Bericht Einnahmen von insgesamt 239,2 Millionen Euro auf; 3,1 Millionen Euro weniger als im Vorjahr. Neben den Kirchensteuern zählen dazu unter anderem die Staatsleistungen in Höhe von 4,9 Millionen Euro und der sogenannte Strukturbeitrag Ost als Unterstützung von den anderen Bistümern in Höhe von 2,9 Millionen Euro.

Personalkosten größter Posten bei Ausgaben

Auf der Ausgabenseite machten die Personalkosten mit 106 Millionen Euro den größten Posten aus. In Baumaßnahmen für katholische Schulen und Horte sowie die Katholische Hochschule für Sozialwesen flossen 2,7 Millionen Euro, 5 Millionen Euro gingen als Bau-Zuschüsse an Kirchengemeinden und weitere 2,3 Millionen Euro wurden für die Dienstgebäude des Erzbischöflichen Ordinariats aufgewendet.

Das Eigenkapital des Erzbistums betrug laut Geschäftsbericht 243 Millionen Euro (2015: 231,8 Millionen Euro). Dabei war der Sachwert von Grundstücken und Gebäuden mit 135,6 Millionen Euro angesetzt. Erschienen ist der Geschäftsbericht zusammen mit dem Jahresbericht 2016 über die wichtigen Ereignisse im Erzbistum. Es zählt gegenwärtig rund 412.000 Katholiken in Berlin, Brandenburg und Vorpommern.

Erst im Januar hatte das Erzbistum seinen Haushaltsplan für 2018 vorgestellt. Dieser umfasst insgesamt rund 256 Millionen Euro. Größter Einnahmeposten sind auch hier die Kirchensteuern in Höhe vom 146 Millionen Euro (116 Millionen Euro netto). Der Strukturbeitrag der anderern Diözesen beträgt nur noch 1,7 Millionen Euro. (bod/KNA)