Vatikan zu Sport: Korruption - nein, Teamgeist - ja
Der Vatikan hat Doping, Korruption sowie den Missbrauch von Kindern und Jugendlichen im Sport scharf kritisiert. Das Dokument zum Thema Kirche und Sport, das am Freitag veröffentlicht wurde, beschäftigt sich mit den negativen wie positiven Seiten des Sports als modernem Massenphänomen. Doping wie Korruption verletzten das grundlegende sportliche Prinzip eines fairen Wettkampfs, heißt es in dem Papier des Dikasteriums für Laien, Familie und Leben. Diese Behörde ist im Vatikan für Seelsorge-Themen zuständig.
Die Sicht des Athleten als reiner Leistungsmaschine habe oft unmenschliche Folgen sowohl für den Körper wie für die Seele der Betroffenen. Neben dem Doping kritisiert die Kirche auch exzessives Training von Kindern – etwa im Frauenturnen – und dessen teils verheerende Folgen. Ebenso prangert das Dokument gewalttätige Exzesse unter Fans und die überzogene Vereinnahmung des Sports durch Unternehmen oder Ideologien an.
Die Kirche fühle sich mitverantwortlich, den Sport vor alltäglichen Bedrohungen zu schützen, "insbesondere Unehrlichkeit, Manipulation und kommerziellen Missbrauch", heißt es in dem Text. Daher unterstreicht das Dokument gleichzeitig die positiven Aspekte des Sports wie Fairplay, Freude, Mut, Teamgeist und Opferbereitschaft. Sport im eigentlichen Sinne stärke die Einheit von Körper, Geist und Seele und trage zu einem besseren und friedlichen Miteinander von Menschen verschiedener Kulturen, Fähigkeiten und Altersgruppen bei.
Schließlich benennt das Dokument Möglichkeiten, wie die Kirche den Sport für ihre Anliegen nutzen kann: etwa in ihren Schulen und der Erziehung, in ihrer Sozialarbeit und dem Leben von Kirchengemeinden. Das Dokument fordert aber ebenso Möglichkeiten der Seelsorge für Sportler und bietet die Beteiligung der Kirche bei sportlichen Aktivitäten anderer Organisationen an. (rom/KNA)