Mannschaft holte sich Segen vor Spiel gegen Deutschland

Verhalf ein deutscher Bischof den Mexikanern zum Sieg?

Veröffentlicht am 18.06.2018 um 13:25 Uhr – Lesedauer: 
Sport

Saratow ‐ Deutschland trägt Schwarz-Rot-Trauer. Die Fußballnation fragt sich: Wer hat Schuld am Desaster-Spiel gegen Mexiko? Katholisch.de hat eine Theorie gefunden – und darin geht es um einen deutschen Bischof.

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Konnte Mexiko im ersten WM-Spiel gegen Deutschland nur durch kirchlichen Segen gewinnen? Wie Clemens Pickel, deutscher Bischof von St. Clemens in Saratow, in seinem Blog berichtet, hat die mexikanische Mannschaft am Sonntag vor dem Spiel eine Heilige Messe mit einem Priester aus seinem Bistum besucht. Pater Alfredo aus Kazan/Saratow habe in Moskau dem Gottesdienst mit den Mexikanern vorgestanden, so Pickel. Am Abend verlor Deutschland dann die WM-Vorrunden-Partie gegen Mexiko mit 0:1.

Pater Alfredo mit der mexikanischen Nationalmannschaft
Bild: ©Clemens Pickel/kath-ru.blogspot.com

Pater Alfredo aus Kazan/Saratow hat in Moskau mit der mexikanischen Nationalmannschaft einen Gottesdienst gefeiert.

Für die Auftaktniederlage wies Bischof Clemens jede Verantwortung von sich. Tatsächlich gibt sein Blogeintrag von Sonntagvormittag Hinweise darauf, dass er der DFB-Elf die Daumen drückt: "Keine Angst! Wir sind nicht abergläubisch", hatte der Bischof gebloggt und dazu ein Foto veröffentlicht, das die mexikanische Mannschaft gemeinsam mit dem Priester zeigt. Am Abend hieß es dann vonseiten Pickels versöhnlich: "So, nun haben wir das Spielergebnis. Kommt vor…"

Bisher machte der DFB keine Angaben dazu, ob auch das deutsche Team vorab die Teilnahme an einer Messe ersucht hatte. Nach der bitteren Erfahrung vom Sonntag tut sie das aber möglicherweise vor dem nächsten Match am Samstag gegen Schweden.

Der deutsche Clemens Pickel ist Bischof von Saratow in Russland und neuer Vorsitzender der Russischen Bischofskonferenz.
Bild: ©Bistum St. Clemens in Saratow

Der deutsche Clemens Pickel ist Bischof von St. Clemens in Saratow und Vorsitzender der Russischen Bischofskonferenz.

Der 56-jährige Clemens Pickel stammt gebürtig aus Colditz in Sachsen. 1988 empfing er durch Bischof Joachim Reinelt die Priesterweihe. Nach zwei Kaplansjahren im Bistum Dresden-Meißen war er ab 1990 als Seelsorger in der damaligen Sowjetunion freigestellt und wurde 1991 Pfarrer von Marx an der Wolga. 1998 bestellte ihn Papst Johannes Paul II. zum Weihbischof für die Apostolische Administratur für das Europäische Russland. 1999 wurde Pickel zum Apostolischen Administrator für das Europäische Südrussland ernannt und ist seit Februar 2002 – nach Erhebung der Administratur zum Bistum – Bischof von St. Clemens in Saratow. Seit 2017 ist er zudem Vorsitzender der Russischen Bischofskonferenz.

Die Diözese Pickels erstreckt sich auf einer Fläche von 1.400.000 Quadratkilometer – was der Fläche von Deutschland, Frankreich, Spanien und Portugal zusammengerechnet entspricht. Nur etwa 21.500 Katholiken leben dort unter 45 Millionen Einwohnern. (tmg)

Korrektur, 19.6., 9 Uhr: In einer ersten Version hieß es, Pater Alfredo habe den Gottesdienst im Bistum St. Clemens in Saratow gefeiert. Tatsächlich hat er den Gottesdienst in Moskau gefeiert. Der Fehler wurde korrigiert.