Wenn Messdiener nach Frieden suchen
"May the Pax be with You"
Mehr als 60.000 Messdienerinnen und Messdiener suchen dieser Tage während der Ministrantenwallfahrt den Frieden. "Friede sei mit dir", wünschen wir uns im Gottesdienst. In Anlehnung an das berühmte Star Wars-Zitat "May the force be with you" (Möge die Macht mit dir sein), verschenkt das junge Glaubensportal des Erzbistums Paderborn "Youpax" in Rom 5.000 Postkarten und 1.500 Freundschaftsbändchen. Natürlich ebenfalls im Star Wars-Look.
"Wenn wir Frieden suchen, suchen wir das Gute. Wenn wir das Gute suchen, suchen wir Gott", erklärte Diözesanjugendpfarrer Stephan Schröder am Montagabend während der Vesper in der Parrocchia San Gregorio VII und fragte die 1.000 Paderborner Minis: "Wo können wir das Gute finden?"
Ministrant zu sein bedeute, Gemeinschaft zu erleben, antwortete der 28-jährige Simon Gösmann auf diese Frage. In Gemeinschaft erlebe er Frieden. "Ich schicke zwei Postkarten nach Hause", berichtet Janina Gillner. Denn wer seinen Lieben zeigt, dass er sie mag, trägt Frieden in die Welt. "Ich nehme ein paar Armbänder mehr mit, um sie während der Wallfahrt verschenken zu können", sagt Hannes Wichmann. Im Teilen mit neuen und alten Freunden, mit Fremden, entsteht Frieden. "Wir waren am Sonntagabend mit unserer Gruppe im fast leeren Petersdom", berichtet Annkristin Tamm aus der Gemeinde St. Petri Hüsten. In der Ruhe dieses Gottesortes habe sie persönlichen Frieden empfunden.
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Abseits des offiziellen Programms aus Gottesdiensten, Sonderaudienz beim Papst und Speed Dating haben die Ministranten ausreichend Zeit, die Ewige Stadt zu erkunden. "Wir machen fast alles zu Fuß und haben schon viel über die römische Geschichte gelernt", erzählt Marius Brune, ebenfalls aus Hüsten. Das Kolosseum und die römische Wölfin, das Grab der Kaiserin Helena und "Santo Bambino", das Jesuskind, habe die Gruppe besucht. Und natürlich auch die berühmte "römische Schreibmaschine", wie das Nationaldenkmal Monumento Nazionale a Vittorio Emanuele II von den Einheimischen genannt wird. Als eines der Highlights des Tages nennt der 15-Jährige Marius dennoch einen anderen Moment: "Wir haben uns an einem Brunnen abgekühlt und mit dem Wasser herumgespritzt", verrät er. Momente der Freude sind Momente des Friedens.
"Pass auf! Der Frieden ist näher als du glaubst", sagte Jugendpfarrer Schröder in der Andacht am Montagabend. "Es gibt so, so viele Situationen, in denen ich Frieden erlebe", bestätigt Franziska Obenlüneschloß. Gemeinsam mit ihrer Freundin Victoria Böhm ist die Siegerländerin bereits am Donnerstag angereist. Die beiden wissen bereits die ein oder andere Friedensgeschichte zu erzählen: "Wir finden hier in Rom generell total schnell Anschluss. Das ist schön", sagt Victoria. Vergangene Woche hätten die zwei beispielsweise eine allein reisende Deutsche mit ihrem Hund getroffen und schließlich den Tag mit ihr verbracht. Frieden heißt Freundschaft. Und auch "nach einem langen Tag abends die Seele baumeln zu lassen, ist für mich Frieden", ergänzt Franziska.
"Gott schenkt euch Frieden. Darum tragt den Segen in die Welt hinaus. Behaltet ihn nicht für euch", gab Schröder den Ministrantinnen und Ministranten zu guter Letzt mit auf den Weg. "Youpax" wünscht: „May the pax be with you.“
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Bischof Nemet: Niemals "ausgrenzen oder dämonisieren"
Die 60.000 Teilnehmer aus 19 Ländern wollen mit der fünftägigen Veranstaltung vor allem ein Zeichen für Frieden und Verständigung setzen, wie der für die Pilgerfahrt zuständige Bischof Ladislav Nemet in Rom erklärte. Da Grenzen auch in Europa "langsam aber stetig" geschlossen würden, sollten Katholiken Verschiedenheiten überbrücken und Beispiel für "harmonisches christliches Zusammenleben" sein, so der Vorsitzende des Internationalen Ministrantenbunds CIM. Er betonte, dass Katholiken niemals andere «ausgrenzen oder dämonisieren" sollten: "Wir bauen keine Mauern und Zäune zwischen verschiedenen Gruppen oder Nationen."
Mit mehr als 50.000 Messdienerinnen und Messdienern stellt Deutschland in Rom die größte Gruppe. Stellvertretend für sie sagte der 18-jährige Ministrant Jonas Ferstl aus dem Bistum Eichstätt, es gehe darum, nicht nur in der Kirche zu dienen, sondern auch generell im Alltag hilfsbereit zu sein. Höhepunkt des Ministrantentreffens unter dem Motto "Suche Frieden und jage ihm nach!" ist eine Sonderaudienz mit Papst Franziskus auf dem Petersplatz am Dienstagabend. Dabei dürfen auch einige der jungen Leute dem Papst Fragen stellen. Sie feiern zudem gemeinsam mit Franziskus ein Abendgebet. (KNA)
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Mönche versorgen Ministranten mit Gummibärchen
Vier Paletten Gummibärchen wollen Ordensleute in den kommenden Tagen an die mehr als 50.000 deutschen Ministranten bei deren Wallfahrt in Rom verteilen. Gespendet wurden die Süßigkeiten vom Hersteller Trolli aus Fürth spontan durch einen Zufall, wie die Abtei Münsterschwarzach am Montag mitteilte. Trolli-Geschäftsführer Herbert Mederer habe eine enge persönliche Beziehung zu den Benediktinern. "Wir spenden insgesamt sehr viel, aber bei der Ministrantenwallfahrt freue ich mich nun besonders."
Verteilt werden die Gummibärchen in den kommenden Tagen an den Standorten der Deutschen Ordensobernkonferenz (DOK), wie es weiter heißt. Die Ordensleute seien an gelben Schirmen am Petersplatz, am Pantheon, an der Piazza Venezia, an der Kirche Santa Maria Maggiore der Piazza Martin Lutero und der Kirche Santa Maria dell'Anima zu erkennen. Zuvor waren die vier Paletten in der Benediktinerabtei Sant'Anselmo zwischengelagert worden. Die Ordensleute böten nicht nur die Süßigkeiten, Brausepulver für Trinkflaschen und Lademöglichkeiten für das Handy, sondern auch pastorale und spirituelle Begleitung. (KNA)