Ehrenamt ist zeitgemäßes Glaubenszeugnis!
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Kann, oder besser, darf zivilgesellschaftliches Engagement Sache des Staates sein? Oder muss es, damit dieses hehre Unterfangen endlich gelingen möge, nicht eher aus der Mitte der Gesellschaft kommen und damit so staatsfern wie möglich sein? Und sollten sich Katholiken dazu auf eine Seite schlagen?
Der Katholikenrat im Bistum Erfurt sieht die Errichtung einer solchen Zivilgesellschaft wohl eher als Aufgabe des Staates, denn er hat die Politik in Thüringen gerade dazu aufgerufen, den Schutz und die Förderung des Ehrenamtes als Staatsziel in die Landesverfassung des Freistaates aufzunehmen. Dies sei "nicht nur ein Zeichen der Wertschätzung sein, sondern auch konkrete Verpflichtung. Sie unterstreicht die Bedeutung des zivilgesellschaftlichen Engagements", heißt es in einem Brief der Vertretung katholischer Laien an Ministerpräsident Bodo Ramelow und den Landtag.
Die soziale, politische und kulturelle Bedeutung ehrenamtlichen Engagements sei groß und solle unter besonderen Schutz gestellt werden. "Warme Worte" allein reichten nicht, so der Katholikenrat weiter. Angesichts von Beleidigungen und tätlichen Übergriffen auf Rettungskräfte und Helfer stelle sich dringender denn je die Frage, ob nicht "auch einmal Taten folgen" müssten.
Ja, es müssen Taten folgen, gerade zu den tätlichen Übergriffen. Aber dazu reicht doch die strafrechtliche Bewehrung, die es gibt und die in jüngster Vergangenheit sogar verschärft wurde. "Warme Worte" reichen auch nicht, wohl wahr, aber fühlt ein Ehrenamtlicher mehr Anerkennung, wenn sein Tun als Staatsziel in die Landesverfassung Eingang gefunden hat? Und allzumal: Katholiken, die sich ehrenamtlich engagieren, tun dies häufig in bewusster Nachfolge Christi, die weniger vom Wunsch nach staatlicher Anerkennung getragen ist als von gelebter Nächstenliebe. Altbackener Altruismus? Nein, zeitgemäßes Glaubenszeugnis!