Ordensleute bei Protest gegen US-Grenzpolitik verhaftet
Bei einer Protestaktion von Katholiken gegen die Einwanderungspolitik des US-Präsidenten Donald Trump sind am Donnerstag in Washington rund 70 Menschen verhaftet worden, darunter einige Ordensleute. Laut mehreren US-Medien betraten die Demonstranten ein Bürogebäude des Senats und beteten dort den Rosenkranz. Einige legten sich auf dem Boden und bildeten mit ihren Körpern ein Kreuz. Mit der Aktion wollten die Teilnehmer gegen die Behandlung von Migrantenkindern an der Grenze zu Mexiko demonstrieren. Fotos dokumentieren, wie einige der Teilnehmer Bilder von Kindern hielten, die seit 2018 an der Grenze gestorben sind.
Der Protest begann auf dem Vorplatz des Kapitols. 200 Menschen hatten sich dort versammelt, um Reden verschiedener katholischer Aktivisten zu hören. Die Teilnehmer sprachen Fürbitten, hörten Erfahrungsberichte von Migranten und sangen Lieder mit Parolen wie "Jeder ist heilig". An der Kundgebung nahmen Mitglieder verschiedener Orden teil. Auch Vertreter katholischer Organisationen schlossen sich der Demonstration an. Die "Leadership Conference of Women Religious", die größte landesweite Vereinigung von Ordensschwestern, sowie die "Conference of Major Superiors of Men", die etwa ein Drittel der katholischen Priester Amerikas vertritt, boten ebenfalls ihre Unterstützung an.
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Die Polizei gab bekannt, dass die 70 Personen wegen rechtswidrigen Demonstrierens verhaftet wurden. Zudem werden sie beschuldigt, einen öffentlichen Ort blockiert zu haben. Ihnen droht nun eine Anzeige. Mindestens sieben Bischöfe aus dem ganzen Land veröffentlichten Unterstützungsbekundungen für den Akt des zivilen Ungehorsams.
Katholische Organisationen gelten in den USA als einige der hartnäckigsten Kritiker der Einwanderungspolitik unter Präsident Donald Trump. Viele engagieren sich in der Grenzregion zwischen Mexiko und den Vereinigten Staaten für die Migranten. Auch die US-amerikanische Bischofskonferenz hat in der Vergangenheit mehrere Erklärungen abgegeben, in denen sie die Grenzpolitik der Regierung verurteilte. (mal)