"Passauer Bistumsblatt" und "Liebfrauenbote" gehen zusammen
Zwei traditionsreiche katholische Wochenzeitungen in Bayern werden schrittweise zusammengelegt. Das Bistum Passau übernimmt laut Mitteilung vom Dienstag zum Jahreswechsel die Herausgeberschaft des "Altöttinger Liebfrauenboten". Ab 2022 soll es ein "gemeinsames Abo-Printprodukt" mit dem "Passauer Bistumsblatt" geben. Bis dahin würden unter dem Dach der Kommunikationsabteilung des Bistums gemeinsame Seiten produziert sowie Druck- und Vertriebswege optimiert. Ein- bis zweimal im Jahr seien "Specials" geplant, um neue Zielgruppen zu erschließen.
Zahl der Abonnenten sinkt
Bei beiden Titeln sinkt die Zahl der Abonnenten seit vielen Jahren. Die geprüfte verkaufte Auflage betrug beim "Liebfrauenboten" im zweiten Quartal des Jahres noch knapp 7.400 Exemplare, beim "Passauer Bistumsblatt" waren es rund 2.000 mehr. Die ganz auf Altötting-Pilger zugeschnittene Publikation wurde bisher von der Marianischen Männerkongregation und der Bischöflichen Administration der Kapellstiftung in Altötting herausgegeben.
Das Zusammenrücken der beiden Print-Titel ist der Mitteilung zufolge Ergebnis einer Arbeitsgruppe aller Medienschaffenden des Bistums. Das Besondere an diesem "Passauer Weg" sei, dass alle an einem Strang zögen, erklärte Generalvikar Klaus Metzl. Bistumsblatt-Chefredakteur Wolfgang Krinninger wird demnach künftig für die Printprodukte verantwortlich sein, der bisherige Chefredakteur des "Liebfrauenboten", Wolfgang Terhörst, die Redaktion Altötting leiten. Dort blieben alle drei Arbeitsplätze erhalten, hieß es.
Im Editorial der neuen Ausgabe des "Bistumsblatts" bezeichnet Krinninger die Entscheidung anderer Diözesen wie Essen, Mainz, Limburg und Fulda, ihre Bistumszeitungen aufgrund anhaltenden Auflagenrückgangs bis 2023 einzustellen, als "sehr kurzsichtig". Dass die Zeitungen "Bonifatiusbote" (Fulda), "Der Sonntag" (Limburg) und "Glaube und Leben" (Mainz) aufgeben werden sollen, war erst vor zwei Monaten bekanntgegeben worden. Laut den Generalvikaren der jeweiligen Bistümer, Markus Bentz (Mainz), Wolfgang Rösch (Limburg) und Gerhard Stanke (Fulda), habe es sich um einen schwierigen, aber unumgänglichen Schritt gehandelt. In den kommenden Jahren sollten neue Wege und Formate der Kommunikation entwickelt und Printmedien mit den elektronischen Medien enger zu verzahnt werden, hieß es damals. In Passau setzt man dagegen darauf, die Bistumszeitung zu stärken und weiterzuentwickeln. (gho/KNA)