Nach Erklärung von Bischof Rudolf Voderholzer

Auch Kardinal Woelki stimmte gegen Satzung des "synodalen Wegs"

Veröffentlicht am 26.09.2019 um 12:50 Uhr – Lesedauer: 

Fulda/Köln ‐ "Ich konnte der Satzung in dieser Form nicht zustimmen": Nach Bischof Rudolf Voderholzer erklärt auch Kardinal Rainer Maria Woelki, bei der DBK-Vollversammlung gegen das Statut zum "synodalen Weg" gestimmt zu haben.

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Auch der Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki hat gegen das Statut des Reformprojekts "synodaler Weg" gestimmt: "Ich konnte der Satzung in dieser Form nicht zustimmen, aber ich will mich dem Gespräch nicht verweigern", schrieb er am Donnerstag auf Twitter. "Versuchen wir gemeinsam, die Kirche zu erneuern. Dies muss aber eine Erneuerung im Glauben sein, eine Erneuerung unserer Beziehung zu Christus!"

Der Regensburger Bischof Rudolf Voderholzer hatte bereits am Mittwochabend erklärt, er habe mit Nein gestimmt und werde sich nur unter Vorbehalten am "synodalen Weg" beteiligen. Woelki und Voderholzer äußerten sich noch vor der offiziellen Bekanntgabe der Beratungsergebnisse bei der Abschluss-Pressekonferenz der Bischofsvollversammlung in Fulda am Donnerstagnachmittag.

Voderholzer: Ausrichtung des "synodalen Wegs" geht an Glaubenskrise vorbei

Voderholzer hatte in seiner Erklärung betont, die thematische Ausrichtung des "synodalen Wegs" gehe an der Realität der Glaubenskrise in Deutschland vorbei. An der Wiege dieses Prozesses stehe zudem eine "Unaufrichtigkeit". Aus den Fällen des sexuellen Missbrauchs den Schluss zu ziehen, dass es bei der Erneuerung um die Themen "Ehelosigkeit", "Machtmissbrauch", "Frauen in der Kirche" und "Sexualmoral" gehen müsse, sei "pseudowissenschaftlich". Dafür fehlten Vergleichsstudien zu anderen Institutionen.

Der Regensburger Bischof hatte zudem erneut sein Bedauern geäußert, dass der von ihm und Woelki vorgelegte Alternativentwurf keine Mehrheit unter den deutschen Bischöfen gefunden habe. Der Bischof fügte hinzu, er werde sich an dem Prozess trotzdem beteiligen, weil er sich nicht den Vorwurf der Dialogverweigerung machen lassen wolle. Allerdings erwarte er sich nicht viel und behalte sich vor, "nach den ersten Erfahrungen gegebenenfalls ganz auszusteigen".

Die Herbstvollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz (DBK) findet noch bis zum heutigen Donnerstag in Fulda statt. Um 14 Uhr wird es eine Abschlusspressekonferenz mit Kardinal Reinhard Marx und dem DBK-Sekretär Pater Hans Langendörfer geben. Themen der Vollversammlung sind und waren neben dem "synodalen Weg" unter anderem die Aufarbeitung der Missbrauchsfälle in der katholischen Kirche sowie die anstehende Amazonas-Synode im Oktober. (tmg/KNA)