Dem "synodalen Weg" fehlt die Perspektive
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An diesem Freitag beginnt die Vollversammlung des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK). Ganz oben auf der Tagesordnung steht der "synodale Weg". Er soll am ersten Advent beginnen. Und ihm fehlt die Perspektive. Klar ist bisher lediglich, dass er zwei Jahre dauern soll und die Bischöfe sich vorab das Entscheidungsrecht gesichert haben. Damit ist man – trotz Statut und thematischer Festlegung – nicht weit vom Dialogprozess entfernt. Der endete nach drei Jahren sang-, klang- und folgenlos.
Um diesem Schicksal zu entgehen, braucht der "synodale Weg" eine weitergehende Perspektive. Erstens muss deutlich werden, dass der Weg ein Weg der Umkehr ist; einer Umkehr, zu der Beschlüsse gefasst werden, mit denen all das aus dem Weg geräumt werden kann, was die Freude am Evangelium derzeit nicht aufkommen lässt. Zweitens muss ein verbindliches Zeitfenster für die Umsetzung der Beschlüsse festgelegt werden. Die während der zweijährigen Beratungen gefassten Beschlüsse sollten, so lautet mein Vorschlag, bis 2030 umgesetzt werden. Warum 2030? Es ist das Jahr, in dem wir das 2.000-jährige Jubiläum des Beginns des öffentlichen Wirkens Jesu von Nazareth und zugleich den 500. Jahrestag des Augsburger Bekenntnisses feiern. Bis dahin sollte die Kirche den Weg des Herrn bereitet haben. Das wird nur ökumenisch gehen.
Drittens müssten die diözesanen Räte sich die Beschlüsse des "synodalen Wegs" zu eigen machen und ihre Umsetzung fordern und fördern. Das gilt für Priester-, Pastoral- und Katholikenräte gleichermaßen. Sie sollten sich als Pro-Synodalräte verstehen. Der Kirchensteuerrat kann sich davon nicht ausnehmen. Er hätte die Geldflüsse so zu steuern, dass durch sie bei der Umsetzung des "synodalen Wegs" wirkliche Fortschritte erzielt werden.
Ziel bei all dem sollte sein, bis 2030 die Kirchen in Deutschland fit für ein gemeinsames evangelisierendes Handeln zu machen: So sollte sich die Freude am Evangelium als Freude am "Christsein 2030" realisieren lassen.