Mainzer Bischof fordert Umdenken für Reformdebatte

Kohlgraf: Nicht mehr "die da oben, die da unten" in Kirche

Veröffentlicht am 30.12.2019 um 12:16 Uhr – Lesedauer: 
Der Bischof von Mainz, Peter Kohlgraf
Bild: © KNA

Mainz ‐ Wie kann der "synodale Weg" zur Erneuerung der Kirche in Deutschland gelingen? Für den Mainzer Bischof Peter Kohlgraf wäre ein Umdenken bei der kirchlichen Rollenverteilung ein erster wichtiger Schritt.

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Der Mainzer Bischof Peter Kohlgraf sieht es als Aufgabe des bundesweiten katholischen Reformprozesses an, "gemeinsame Wege" zwischen Kirchenvertretern und Laienkatholiken zu finden. Kohlgraf sagte am Wochenende im SWR Fernsehen, im Moment rede man in der Kirche zu oft übereinander nach dem Motto "die da oben, die da unten". Auf dem "synodalen Weg" gehe es jetzt darum, "gemeinsame Wege zu finden". Kohlgraf sagte weiter in der Sendung "SWR Aktuell Rheinland-Pfalz": "Wenn wir da weiter kommen, dann haben wir auch über den 'synodalen Weg' hinaus gute Fortschritte gemacht."

In ihrem Reformdialog auf dem "synodalen Weg" wollen die deutschen Bischöfe und das Zentralkomitee der Katholiken (ZdK) über die Zukunft kirchlichen Lebens in Deutschland beraten. Ein Ziel ist, nach dem Missbrauchsskandal verloren gegangenes Vertrauen zurückzugewinnen. Die Initiative ist auf zunächst zwei Jahre angelegt. Die eigentliche inhaltliche Arbeit startet mit der ersten Synodalversammlung vom 30. Januar bis 1. Februar in Frankfurt am Main mit mehr als 200 Mitgliedern. Schwerpunktthemen des Reformdialogs sind die Sexualmoral, die priesterliche Lebensform, Macht und Gewaltenteilung sowie die Rolle von Frauen in der Kirche. (KNA)