CSU-Politiker fordert Reformen in seiner Kirche

Theo Waigel ist enttäuscht von Benedikt XVI. – und für Priesterinnen

Veröffentlicht am 10.01.2020 um 09:20 Uhr – Lesedauer: 

München ‐ Der langjährige CSU-Vorsitzende Theo Waigel will, dass sich in seiner Kirche etwas ändert. Er sagt, warum es Priesterinnen geben sollte, warum der Zölibat nicht geboten sei – und warum er vom ehemaligen Papst Benedikt enttäuscht ist.

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Theo Waigel (80), langjähriger CSU-Vorsitzender und Bundesfinanzminister, steht als Katholik Änderungen in seiner Kirche offen gegenüber. "Ich bin dafür, dass Frauen auch Priesterinnen sein dürfen", sagte der Politiker der Illustrierten "Bunte". Jesus habe die Frauen nicht ausgeschlossen. Auch der Zölibat sei nicht in der Bibel geboten.

Waigel ließ sich 1993 nach 27 Ehejahren scheiden und lebt seither mit seiner zweiten Frau, der einstigen Ski-Rennläuferin und Ärztin Irene Epple (62), in Seeg im Allgäu. Der wiederverheiratete Katholik erklärte, er sei dankbar, in seinem Wohnort am kirchlichen Leben "uneingeschränkt" teilnehmen zu können. Weitere Details nannte er nicht, fügte aber hinzu: "Enttäuscht bin ich vom ehemaligen Papst Benedikt. Je älter er wurde, umso konservativer."

Theo Waigel war von 1989 bis 1998 Bundesminister der Finanzen und von 1988 bis 1999 CSU-Vorsitzender. Er wurde auf dem Parteitag am 18. Juli 2009 zum Ehrenvorsitzenden der CSU gewählt. (tmg/KNA)