Ohne Familie zu leben sei "für viele eine zu große Hürde"

Kramp-Karrenbauer für Aufhebung des Pflichtzölibats

Veröffentlicht am 01.02.2020 um 09:30 Uhr – Lesedauer: 

Hannover ‐ Ein Ende der verpflichtenden priesterlichen Ehelosigkeit könnte die Kirche attraktiver machen, findet CDU-Chefin Annegret Kramp-Karrenbauer. Gleichzeitig spricht sie sich für eine stärkere Rollen von Frauen aus – und hat dabei das Weiheamt im Blick.

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In der Debatte um Reformen in der katholischen Kirche hat sich die CDU-Vorsitzende Annegret Kramp-Karrenbauer für eine Öffnung der Kirche für Frauen und ein Ende der verpflichtenden Ehelosigkeit der Priester ausgesprochen. "Ich wünsche mir viel mehr Frauen in der Kirche und als ersten Schritt die Zulassung von Frauen als Diakonin. Und ich bin für die Aufhebung des Zölibats", sagte sie dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (Samstag).

Ein Ende des Pflichtzölibats könnte die Kirche attraktiver machen, sagte die Katholikin. "Es würde möglicherweise helfen, mehr Menschen für diesen Dienst zu begeistern. Die Lebensentscheidung, ohne Familie zu leben, ist für viele eine zu große Hürde."

In Frankfurt findet derzeit die erste Runde des Reformdialogs zur Zukunft der katholischen Kirche in Deutschland statt. Seit Donnerstag debattieren 230 Bischöfe und Laien über die Geschäftsordnung und die Zusammensetzung des Synodalen Wegs. Die in der katholischen Kirche bislang einzigartige Initiative ist auf zwei Jahre angelegt. Sie soll nach dem Missbrauchsskandal verloren gegangenes Vertrauen zurückgewinnen. Die nächste Synodalversammlung findet Anfang September wieder in Frankfurt statt. (KNA)