Das Coronavirus und die Kirche – die wichtigsten Fragen und Antworten
Das Coronavirus sorgt für Verunsicherung. In den Kommentaren auf Social-Media-Kanälen tauchen immer mehr Fragen auf. Katholisch.de versucht, etwas Licht ins Dunkel zu bringen.
Gibt es eine einheitliche Richtlinie bezüglich der Mundkommunion?
Einheitliche Richtlinien gibt es bezüglich der Eucharistie bisher nicht. Die Deutsche Bischofskonferenz empfiehlt jedoch die Handkommunion. Die Kelch- und Mundkommunion verlange "besondere Vorsicht". Einige Bistümer haben ihre Priester veranlasst, keine Mundkommunion durchzuführen. Das Bistum Mainz etwa schlägt folgende Alternative vor: "Wenn Menschen in dieser Situation nicht zur Kommunion gehen können oder möchten, sollen sie dazu ermutigt werden, sich im Sinne einer Geistlichen Kommunion im Gebet besonders mit Christus zu verbinden."
Darf ich meine Hände als Kommunionhelfer öffentlich desinfizieren?
Die Deutsche Bischofskonferenz ordnet Priestern und Kommunionhelfern an, sich vor dem Dienst ihre Hände zu waschen. Die Nutzung von Desinfektionsmitteln empfiehlt sie ebenfalls. Gegen das Verwenden von Desinfektionsmitteln im Gottesdienst spricht also erstmal nichts. Wenn es Ihnen unangenehm ist, können Sie sich dabei je nach Möglichkeit trotzdem wegdrehen.
Ich möchte Gott weiterhin nahe sein, traue mich aber nicht in den Gottesdienst. Was kann ich tun?
Einen Artikel mit Tipps, wie Sie ohne Gottesdienstbesuch am Glaubensleben teilnehmen können, finden Sie hier.
Kann ich mich mit dem Coronavirus anstecken, wenn ich dasselbe Gotteslob wie ein Infizierter verwende?
Laut Robert-Koch-Institut ist "eine Übertragung über unbelebte Oberflächen bisher nicht dokumentiert". Das Bundesinstitut für Risikobewertung wird etwas genauer:
"Es gibt derzeit keine Fälle, bei denen nachgewiesen ist, dass sich Menschen auf anderem Weg, etwa über den Verzehr kontaminierter Lebensmittel oder durch importiertes Spielzeug, mit dem neuartigen Coronavirus infiziert haben. Auch für andere Coronaviren sind keine Berichte über Infektionen durch Lebensmittel oder den Kontakt mit trockenen Oberflächen bekannt. Übertragungen über Oberflächen, die kurz zuvor mit Viren kontaminiert wurden, sind allerdings durch Schmierinfektionen denkbar. Aufgrund der relativ geringen Stabilität von Coronaviren in der Umwelt ist dies aber nur in einem kurzen Zeitraum nach der Kontamination wahrscheinlich."
Wenn Sie sich sicherer fühlen wollen, kann es also nicht schaden, das eigene Gotteslob mitzubringen.
Linktipp: Schutz vor Corona-Infektionen: Was im Alltag und in der Kirche hilft
Das Coronavirus ist auch in Deutschland angekommen. Erste Diözesen ordnen Sicherheitsmaßnahmen an. Aber auch jeder einzelne ist gefragt: katholisch.de erklärt, wie Christen in Tat und Gebet sich selbst und andere schützen können.Können Corona-Infizierte die Krankensalbung bzw. die Krankenkommunion empfangen?
Die Krankensalbung dient der spirituellen Stärkung von erkrankten Gläubigen. Oft wird das Sakrament innerhalb von gemeinschaftlichen Liturgien gespendet. Viele dieser Gottesdienste wurden in den vergangenen Tagen jedoch abgesagt, um die Ausbreitung des Coronavirus zu verhindern. Generell können Corona-Infizierte die Krankensalbung empfangen. Das Kirchenrecht schreibt vor, dass das Sakrament auch dann gespendet werden soll, wenn die Schwere der Krankheit nicht genau einschätzbar ist. In der aktuellen Situation sind jedoch besondere hygienische Vorkehrungen zu treffen, damit sich der zuständige Priester und weitere Anwesende nicht infizieren. Das gleiche gilt für den Empfang der Krankenkommunion, der grundsätzlich auch in Zeiten des Coronavirus möglich ist.
Wo finde ich die Corona-Maßnahmen meines Bistums?
Die Deutsche Bischofskonferenz (DBK) hat ein Themendossier zum Umgang der katholischen Kirche in Deutschland mit dem Coronavirus veröffentlicht, in dem Informationen und Maßnahmen aus allen 27 Diözesen zusammengefasst sind. Ebenso findet der Nutzer Hinweise auf Gottesdienstangebote im Internet und Gebetsvorschläge des Deutschen Liturgischen Instituts sowie Empfehlungen zur Vermeidung einer Ansteckung mit dem Coronavirus.
Auch telefonisch findet man bei einigen Diözesen über extra eingerichtete Hotlines Rat. Zusätzlich machen einige Bistümer auf die Möglichkeit aufmerksam, die Telefonseelsorge auch bei Sorgen rund um das Coronavirus und dem Wunsch nach Gebet zu kontaktieren.