Newsticker: Corona und die Kirche, 24. März

Drei neue Corona-Fälle im Vatikan

Veröffentlicht am 24.03.2020 um 11:15 Uhr – Lesedauer: 
+++Newsticker+++

Bonn ‐ Die ganze Welt ist von der Corona-Pandemie betroffen. Auch das kirchliche Leben ist eingeschränkt: Gottesdienste und andere Veranstaltungen fallen aus, Christen helfen, Christen erkranken. Im katholisch.de-Newsticker gibt es täglich ein aktuelles Bild der Lage in Deutschland und der Weltkirche.

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19 Uhr: Drei neue Corona-Fälle im Vatikan

Im Vatikan sind nach offiziellen Angaben inzwischen vier Personen positiv auf das Corona-Virus getestet worden. Neben einer bereits am 5. März festgestellten Infektion handelt es sich um einen Mitarbeiter des vatikanischen Zollamts und zwei Angestellte der Vatikanischen Museen, wie Vatikansprecher Matteo Bruni am Dienstag auf Anfragen mitteilte.

Alle vier Personen seien schon vor dem Testergebnis vorsichtshalber unter Quarantäne gestellt worden. Augenblicklich befänden sie sich in italienischen Krankenhäusern oder in der eigenen Wohnung, so der Sprecher.

Bisher hatte der Vatikan nur am 7. März über einen zwei Tage zuvor positiv ausgefallenen Test berichtet. Die Ambulanzräume, in denen die Person untersucht worden war, wurden den Angaben zufolge desinfiziert. Unbestätigten Berichten zufolge handelte es sich um einen Mitarbeiter des vatikanischen Staatssekretariats. (KNA)

18:15 Uhr: Sargsegnungen statt öffentlicher Beerdingungen in Brescia

In der von der Corona-Krise besonders betroffenen norditalienischen Stadt Brescia hat Bischof Pierantonio Tremolada am Dienstag die Särge mehrerer Pandemie-Opfer gesegnet. Die Zeremonie fand aufgrund der aktuellen Seuchenschutzbestimmungen weitgehend unter Ausschluss der Öffentlichkeit in einer Kapelle statt. Im Anschluss sollten die meisten der Särge zur Einäscherung abtransportiert werden.

"Die Lage ist dramatisch", sagte Adriano Bianchi, Sprecher des Bistums Brescia, der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). Einrichtungen der Kirche müssten als vorübergehende Lagerstätten für die Särge dienen, da anderswo kein Platz sei. Weil in der Stadt pro Tag nur etwa 20 Einäscherungen möglich seien, kämen die Krematorien mit der Arbeit nicht hinterher. Das Bistum rate den Angehörigen daher zur konventionellen Erdbestattung - das gehe schneller, so Bianchi.

Besonders schmerzlich sei, dass sich viele Angehörige der Corona-Opfer wegen der strikten Schutzvorschriften sofort in Quarantäne begeben müssten. Daher dürften sie bei den Beerdigungen nicht dabei sein. Die Kirche versuche den betroffenen Familien in dieser schwierigen Zeit so gut wie möglich beizustehen, versicherte Bianchi: "Alle Särge werden von den Priestern gesegnet." Dies sei zwar nur ein schwacher Trost, aber dennoch ein wichtiges Zeichen.

Die Lombardei, in der auch Brescia liegt, leidet besonders unter der Coronavirus-Pandemie. Allein in der Region wurden bislang fast 30.000 Infektionen registriert. (KNA)

17:45 Uhr: Berliner Malteser kaufen für Kranke und Senioren ein

Die Malteser in Berlin bieten im Zuge der Corona-Krise einen Einkaufsservice für ältere und kranke Menschen an. Ehrenamtliche Helferinnen und Helfer nehmen telefonisch unter (030) 3 48 00 33 00 den Einkaufszettel entgegen und erkundigen sich auch nach eventuellen Allergien und Unverträglichkeiten, wie die katholische Hilfsorganisation mitteilte.

Die Helfer holen dann im nächstgelegenen Supermarkt die Waren oder aus der Apotheke benötigte Medikamente. Danach vereinbaren sie einen Zeitpunkt zur Übergabe an der Wohnungstür. Die Hotline ist Montag bis Freitag von 10 bis 14 Uhr geschaltet. (KNA)

17:30 Uhr: Vatikan will seine Behörden auf Notbesetzung umstellen

Unter dem Druck der Corona-Krise reduziert der Vatikan den Kurienbetrieb. Nach einer Mitteilung vom Dienstag sollen die Behördenleiter für eine Minimalbesetzung in den Amtsräumen sorgen und das Personal so weit wie möglich zu Heimarbeit anhalten. Es gelte, Ortsveränderungen der Angestellten zu einzuschränken und zugleich das Funktionieren der Kirchenleitung sicherzustellen. Der ärztliche Dienst habe ein Protokoll vorbereitet, um bei möglichen Infektionsfällen die Wohnsitzbehörden der betreffenden Person oder die Verwaltung des Vatikanstaats umgehend zu informieren.

Das vatikanische Staatssekretariat hatte schon in einem Rundschreiben am 11. März auf die Möglichkeiten von Gleitzeit, alternierenden Schichten oder Heimarbeit hingewiesen, um die Ansteckungsgefahr unter den Mitarbeitern zu verringern. Eine Verlegung der Arbeit nach Hause stieß dem Vernehmen nach jedoch wegen interner Datenschutzvorschriften vielfach auf Probleme.

Aktuelle Zahlen über festgestellte Corona-Infektionen und Verdachtsfälle legte der Vatikan nicht vor. Auch Beschäftigte klagen über fehlende Information durch Vorgesetzte. (KNA)

17:15 Uhr: Bistum Trier stellt Lebensberatung für Zeit der Pandemie um

Die Lebensberatungsstellen im Bistum Trier stellen ihr Angebot für die Zeit der Corona-Pandemie auf Telefon- und Onlinedienste um. Anstatt persönliche Gespräche zu führen müssten nun andere Wege gefunden werden, um Menschen in schwierigen Lebenslagen nicht allein zu lassen, erklärte der Leiter der Telefonseelsorge und der Abteilung Beratungsstellen im Bistum, Andreas Zimmer, am Dienstag. Er nannte die aktuelle Lage eine "Extremsituation", die viele Menschen verunsichere und psychisch belaste.

Einige Menschen seien noch damit beschäftigt, ihren Alltag in der Corona-Krise zu regeln. "Aber schon jetzt nimmt ein Gefühl von Belastung und Sorge zu, das sich noch verstärken kann, wenn immer weniger soziale Kontakte möglich sind", so Zimmer. Je länger die Krise anhalte, desto mehr zehre das an den Nerven. Zudem falle in der aktuellen Situation vieles weg, was sonst im Alltag entlaste, von der Betreuung durch Kita und Schule bis zu Freizeitangeboten. Beratung könne helfen, einen Weg zu finden. (KNA)

17 Uhr: Kirchen weltweit rufen am Mittwoch zum Gebet auf

Die christlichen Kirchen weltweit rufen angesichts der Corona-Pandemie für Mittwoch zu einem gemeinsamen Gebet auf. Nach einem Vorschlag von Papst Franziskus sollen Gläubige aller Konfessionen zur Mittagszeit das Vaterunser beten. Der ökumenische Weltkirchenrat in Genf unterstützte die Initiative. Das geeinte Gebet in schwerer Zeit erinnere daran, "dass wir eine menschliche Familie sind", erklärte am Dienstag der Generalsekretär des Kirchenrats, Olav Fykse Tveit. Papst Franziskus hatte die kirchenübergreifende Aktion vergangenen Sonntag angekündigt. Der für ökumenische Beziehungen zuständige Kurienkardinal Kurt Koch wandte sich mit einem Brief an Kirchen und christliche Gemeinschaften weltweit. Man wolle "im Vertrauen auf die Macht Gottes um ein Ende der Pandemie bitten".

Generalsekretär Tveit betonte, während die Menschen rund um die Welt verstreut zu Hause an ihren Arbeitsplätzen säßen, sei das Vaterunser eine "Chance, unsere Stimmen im Gebet zu Gott zu vereinen mit den Worten, die uns unser Herr Jesus Christus gelehrt hat". Der Idee zufolge sollen weltweit Gläubige am Mittwoch um 12 Uhr ihrer jeweiligen Zeitzone privat beten. Allein die katholische Kirche zählt nach Vatikanangaben 1,3 Milliarden Gläubige. Den 348 Mitgliedskirchen des Ökumenischen Rats der Kirchen gehören weitere 500 Millionen Christen an.

Der Ökumenische Patriarch von Konstantinopel, Bartholomaios I., äußerte sich nicht eigens zu der Initiative. Laut einem vatikanischen Medienbericht am Sonntag bekundete er indessen in Briefen an den Papst und an Italiens Staatspräsident Sergio Mattarella seine Verbundenheit mit Italien und sicherte sein Gebet angesichts der Corona-Krise zu. Papst Franziskus will am Freitagabend mit einer besonderen Zeremonie auf dem leeren Petersplatz die Hilfe Gottes in der aktuellen Notlage erbitten. Dabei wird das Kirchenoberhaupt auch den Segen "Urbi et orbi" erteilen, der üblicherweise nur zu Ostern und Weihnachten sowie unmittelbar nach der Papstwahl gespendet wird. (KNA)

16:55 Uhr: Wallfahrtseröffnung in Germershausen abgesagt

Aufgrund der Corona-Pandemie fällt die für Sonntag geplante Saisoneröffnung im Wallfahrtsort Germershausen im Untereichsfeld aus. Auch die Seniorenwallfahrt am 22. April und die Frauenwallfahrt am 3. Mai sind abgesagt, wie die Katholische Pressestelle Göttingen am Dienstag mitteilte. Alle anderen Termine würden zu gegebener Zeit neu bewertet. Damit halten die Veranstalter an der Großen Wallfahrt am ersten Sonntag im Juli, dem alljährlichen Höhepunkt der Saison, zunächst fest. Diese sei in der über 340-jährigen Geschichte der Wallfahrtskirche "Maria in der Wiese" bislang nur einmal ausgefallen, hieß es.

"Die aktuelle Situation ist einzigartig", sagte Cornelia Kurth-Scharf von der Vorbereitungsgruppe. Sie rief dazu auf, an den geplanten Wallfahrtstagen eine Kerze anzuzünden und zu beten. Kerzen mit dem Gnadenbild "Maria in der Wiese" könnten beim Wallfahrtsteam bestellt werden. (KNA)

16:45 Uhr: Kirchen setzen mit Glockengeläut Zeichen der Verbundenheit

In der Corona-Krise lassen die Bistümer Mainz und Limburg gemeinsam mit der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) als Zeichen des Zusammenhalts täglich die Glocken läuten. Jeweils um 19.30 Uhr laden die Kirchenglocken zu einem gemeinsamen Gebet ein. Ziel sei es, trotz eingeschränkter persönlicher Kontakte ein hörbares Zeichen christlicher Gemeinschaft, gegenseitigen Trostes und der Ermutigung in der Öffentlichkeit zu setzen, erklärten die Kirchen.

Alle seien zudem eingeladen, als Zeichen der Verbundenheit eine Kerze ins Fenster zu stellen. Die Kirchen bieten auf ihren Internetseiten verschiedene Gebetstexte und andere Impulse an. Bundesweit beteiligen sich mehrere Bistümer an der Aktion oder haben eigene Initiativen gestartet. (KNA)

16:30 Uhr: Limburger Bischof Bätzing fordert Unterstützung ärmerer Länder

Der Limburger Bischof Georg Bätzing appelliert angesichts der Corona-Pandemie, Gesundheits- und Entwicklungsprojekte in ärmeren Ländern zu unterstützen. "Das Coronavirus macht nicht an nationalen Grenzen halt. Bitte lassen Sie uns deshalb in diesen schwierigen Zeiten nicht nur in Deutschland zusammenstehen, sondern auch solidarisch sein mit Menschen in Entwicklungsländern", sagte der Vorsitzende der katholischen Deutschen Bischofskonferenz am Dienstag.

In vielen ärmeren Ländern seien Menschen ebenfalls gesundheitlichen Risiken ausgesetzt und von den wirtschaftlichen Folgen der Pandemie betroffen, könnten aber nicht auf staatliche Unterstützung setzen, so Bätzing. Er rief dazu auf, für das katholische Hilfswerk Misereor zu spenden.

Weil wegen des Coronavirus bis auf weiteres alle öffentlichen Gottesdienste ausfallen, kann auch am kommenden Sonntag nicht in der bekannten Form der Kollekte für die Misereor-Aktion gesammelt werden. Die Hilfsorganisation ruft nun zu individuellen Spenden auf. (KNA)

16:15 Uhr: Bloggerin: Kirchen noch am Anfang einer digitalen Gemeinschaft

Nach Ansicht der evangelischen Pfarrerin und Bloggerin Theresa Brückner können die Kirchen ihr Angebot im Internet noch deutlich steigern. Sie stehen "noch am Anfang", eine digitale Gemeinschaft zu werden, sagte die Digitalexpertin des Berliner Kirchenkreises Tempelhof-Schöneberg am Dienstag dem katholischen Kölner Internetportal domradio.de. "Da werden die ersten Schritte gemacht - und das wird sich hoffentlich in ganz vielen Punkten noch steigern und logischerweise qualitativ bessern."

Brückner, die unter dem Namen "theresaliebt" als Bloggerin aktiv ist, merkt nach eigenen Angaben auch, dass wegen der Corona-Krise digitale Angebote stärker genutzt werden. "Ich habe auch die letzten Tage versucht, abends immer regelmäßig Live-Videos zu starten, weil mir viele schreiben, dass sie sich alleine fühlen durch diese Isolation."

Auch wegen des Ausfalls von großen Feiern wie Konfirmation und Kommunion sei der Kontakt wichtig, um den Schmerz aufzufangen, betonte die Pfarrerin. "Ich versuche da nicht mit billigen Sprüchen zu kommen, sondern einfach mit der Tatsache, dass es wirklich furchtbar traurig ist und wir uns alle in den Gemeinden oder der Kirche größte Mühe geben, diese Termine nachzuholen." In der aktuellen Situation wachse bei den Menschen wieder der Wunsch nach Gemeinschaft. Dies zeige sich etwa in vielen Initiativen zur Nachbarschaftshilfe. (KNA)

16:05 Uhr: Bischof Wilmer: Kirche muss in Krise nah bei den Menschen sein

Angesichts der Corona-Pandemie ermuntert Hildesheims katholischer Bischof Heiner Wilmer die Gemeinden in seinem Bistum, bedürftige Menschen vor Ort anzurufen und Hilfe anzubieten. "Die Kirche muss auch in dieser Zeit nah bei den Menschen bleiben", sagte Wilmer am Dienstag der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). An alle, die unter der derzeitigen Krise leiden und verunsichert sind, appellierte der Bischof: "Lassen Sie sich nicht verrückt machen und trauen sie der eigenen Kraft und Liebesfähigkeit."

Er selbst nehme derzeit kaum noch persönliche Termine wahr und führe stattdessen Telefongespräche und Videokonferenzen. "Das ist ungewohnt, geht aber besser, als ich gedacht hatte", sagte Wilmer. Ihm sei wichtig, "dass wir die Corona-Pandemie nicht nur aus wissenschaftlicher und politischer Sicht betrachten, sondern auch aus spiritueller Perspektive". Gläubige sollten sich verstärkt dem Gebet zuwenden. "Darin dürfen sie auch Protest äußern."

Das Feiern von Online-Gottesdiensten in leeren Kirchen fühle sich "eigenartig" an, so der Bischof. Allerdings erhalte er viele positive Rückmeldungen. "Die Leute sind sehr dankbar, dass wir einen Gottesdienst übertragen." Wilmer hält im Wechsel mit den Weihbischöfen Nikolaus Schwerdtfeger und Heinz-Günter Bongartz täglich eine Messe im Hildesheimer Dom. Das Bistum Hildesheim überträgt die Gottesdienste als Audio-Livestream auf seiner Internetseite.

Viele Kirchen im Bistum Hildesheim läuten derzeit jeden Abend um 21.00 Uhr ihre Glocken. Dazu hatte Bischof Wilmer vor einigen Tagen in einer Videobotschaft aufgerufen. "Sie läuten als Zeichen des Dankes an Gott, für seine Nähe auch in schwieriger Zeit. Sie läuten als Zeichen des Dankes an die Menschen, die sich jetzt ganz besonders um andere kümmern, zum Beispiel Ärzte und Pflegekräfte", sagte Wilmer. (KNA)

15 Uhr: Bischof Overbeck ruft zu Spenden für Misereor auf

Ruhrbischof Franz-Josef Overbeck ruft zu Spenden an das katholische Hilfswerk Misereor auf. "Gerade die Corona-Krise zeigt uns, wie wichtig es ist, füreinander einzustehen", sagte er am Dienstag in Essen. Da wegen der Corona-Krise alle öffentlichen Gottesdienste abgesagt sind, entfällt auch die geplante Kollekte für das Hilfswerk. Unterstützer könnten per Banküberweisung spenden, das Geld in eigens gekennzeichnete Opferstöcke in den Kirchen werfen oder in den Briefkästen von Pfarrbüros abgeben.

Wegen der Corona-Krise drohe wachsende Armut in vielen Ländern, die ohnehin durch Krieg oder andere Krankheiten belastet seien, sagte Overbeck. "Seien wir solidarisch - hier in Deutschland, aber auch mit allen anderen Menschen auf der Welt."

Zuvor hatten bereits alle katholischen Hilfsorganisationen in Deutschland zu Spenden an Misereor aufgerufen. Misereor-Chef Pirmin Spiegel sagte der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA), er und sein Team suchten Alternativen zu herkömmlichen Spenden-Wegen. So seien etwa virtuelle Spendenaktionen über das Internet geplant. In den katholischen Kirchen wird alljährlich an einem Sonntag in der Fastenzeit für das Hilfswerk gesammelt. Mit dem Geld unterstützt Misereor Projekte auf der ganzen Welt. (KNA)

14 Uhr: Instagram-Aktion "Ask the bishop" mit Münsters Bischof Genn

Jugendliche können über die neue Aktion "Ask the bishop" direkt in Kontakt mit Münsters Bischof Felix Genn treten. Wie sonst bei Veranstaltungen in der Jugendkirche "effata" in Münster soll es nun wegen der Corona-Krise online dabei um die Frage nach dem Glück gehen, wie die Diözese am Dienstag mitteilte. Dazu gebe es seit Sonntag das Instagram-Profil "askthebishop".

Jeden Samstag können Jugendliche 24 Stunden lang ihre Fragen via Instagram an den Bischof stellen, wie es hieß. Montags bis freitags werde Genn täglich eine Frage im Video beantworten. Sonntags sei es dann umgekehrt. Dann stelle der Bischof den Jugendlichen eine Frage zu ihrer Lebenswelt. Die einzelnen Wochen seien mit Themen wie "Zukunft", "Freundschaft" oder "Tod und dann?" überschrieben.

Der Bischof stand auch schon in den vergangenen Jahren bei Jugendkatechesen den jungen Menschen Rede und Antwort. Nun hat die Jugendkirche "effata" laut Bistum ihre Angebote für Menschen ab 14 Jahren neu konzipiert. Das Format "Ask the bishop" mit mehreren Veranstaltungen hätte Mitte März Premiere feiern sollen, habe aber wegen der Corona-Krise ausfallen müssen. Das Konzept sehe zunächst ein Gespräch mit dem Bischof vor, dem ein Gebetsteil folgt. (KNA)

13 Uhr: Erzbistum Köln veröffentlicht Gebetsbroschüre zur Corona-Krise

Das Erzbistum Köln hat eine Gebetsbroschüre für die Zeit der Corona-Krise herausgegeben. Wie die Erzdiözese am Dienstag mitteilte, enthält das kostenlose Heft "Die Hoffnung weitertragen" verschiedene Gebete für Zuhause, davon zwei aus der Feder des Kölner Kardinals Rainer Maria Woelki.

Zusammengestellt wurde die Broschüre den Angaben zufolge von der Rogamus-Stiftung, die Woelki 2018 zur Förderung geistlicher Berufungen gegründet hatte. "Beten Sie mit mir für alle, die ohnmächtig ihre Lieben begleiten oder auf ihr Überleben hoffen", schreibt der Erzbischof im Einführungstext. "Beten Sie mit mir für die Verantwortlichen in Politik und Gesellschaft. Beten Sie mit mir für die Ärzte, Pfleger und alle, die gerade in diesen Tagen besonders für uns tätig sind." (KNA)

12:30 Uhr: Niederländische Kirche sagt öffentliche Messen bis Pfingsten ab

Die Niederländische Bischofskonferenz hat alle öffentlichen Gottesdienste bis einschließlich Pfingsten (31. Mai/1. Juni) abgesagt. Auch bei Liturgiefeiern, die online übertragen werden, seien keine Teilnehmer zugelassen, teilten die Bischöfe am Dienstag in Den Haag mit. Die Kirchen könnten jedoch für einzelne Besucher geöffnet bleiben, die zum Gebet kommen oder eine Kerze anzünden wollen, so die Bischofskonferenz. Die niederländische Regierung verlängerte am Montagabend das Versammlungsverbot bis zum 1. Juni. (KNA)

12 Uhr: Pfarrer in Neapel verlegt Gottesdienste aufs Kirchendach

Weil wegen Corona Gottesdienste in Kirchen verboten sind, hat Don Francesco Gravino in Neapel seine Messen kurzerhand aufs Kirchendach verlegt: Der 63 Jahre alte Pfarrer von Santa Maria della Salute hält seit einigen Tagen Gebetszeiten und Eucharistiefeiern auf einer Terrasse in luftiger Höhe, während Anwohner von den Balkonen der umliegenden Palazzi zuschauen. Es sei "fast ein Amphitheater", sagte Gravino der Online-Zeitung "Tempi" (Dienstag).

Die Pfarreimitglieder hätten die Feiern unter freiem Himmel "mit Begeisterung aufgenommen", sagte der Priester. Es sei "ein einfaches Mittel, um sie spüren zu lassen, dass die Kirche nahe ist". Der zur Verhinderung von Corona-Infektionen verlangte Sicherheitsabstand werde jedenfalls großzügig eingehalten, so Gravino. Für Gläubige ohne direkten Sichtkontakt zur Kirche überträgt der Pfarrer die Gottesdienste mit seinem Mobiltelefon auf Facebook.

Nach anderen Medienberichten griffen inzwischen weitere Geistliche die Idee auf. Neapels Kardinal Crescenzio Sepe billige die Initiative, hieß es. (KNA)

11:40 Uhr: Ukrainische Kirchen sollen Gottesdienste nur noch online feiern

Die Ukraine will angesichts der Corona-Pandemie die Teilnahme von Gläubigen an Gottesdiensten ganz unterbinden. Staatspräsident Wolodymyr Selenskyj dankte am Montagabend in einer Ansprache jenen Geistlichen, die Gottesdienste nur noch online feierten, ohne Teilnehmer in der Kirche. Andere Kirchenführer sollten dieser "zwingenden Maßnahme" folgen.

"Heute brauchen die Menschen wirklich den Glauben, aber sie brauchen genauso Sicherheit", begründete Selenskyj seinen Appell. Die Bürger sollten ihr Zuhause nur noch verlassen, wenn dies unbedingt notwendig sei. Es dürfe keine Versammlungen geben, weil sich sonst das Virus weiter ausbreite. Bereits seit einer Woche sind in der Ukraine Versammlungen von mehr als zehn Personen verboten. Dazu gehörten auch Gottesdienste.

Nach Angaben des Gesundheitsministeriums von Dienstag gibt es bisher 84 bestätigte Coronavirus-Fälle in der Ukraine. Drei Personen seien an der vom Virus ausgelösten Lungenkrankheit Covid-19 gestorben. Eine Person gelte als geheilt. (KNA)

11:30 Uhr: Griechisch-Orthodoxe Ikone für die Corona-Kapelle in Bayern

Die der heiligen Corona geweihte Kapelle in Arget bei Sauerlach (südlich von München) erhält eine griechisch-orthodoxe Ikone mit der Darstellung der Märtyrerin als Geschenk. Das teilte der Erzpriester des Ökumenischen Patriarchats und Bischöfliche Beauftragte für die staatlichen Belange in Bayern, Apostolos Malamoussis, am Dienstag in München mit. Er und sein Mitbruder Georgios Vletsis hatten jüngst einen Bittgang dorthin unternommen, vor Ort Hymnen gesungen sowie für die Genesung und Heilung der am Corona-Virus erkrankten Menschen gebetet. Zudem baten sie die Heilige um die rasche Bekämpfung der Krankheit.

Laut Mitteilung hatte Malamoussis daraufhin spontan den in München lebenden Ikonenmaler Paschalis Dougalis gebeten, eine Ikone der Heiligen nach dem griechisch-orthodoxen Ritus zu malen. Bereits am Donnerstag wird ihm das Werk überreicht und dann für 40 Tage auf dem Altar der Münchner Allerheiligenkirche aufgestellt. In der Orthodoxen Kirche gibt es die Tradition, Ikonen, die zur Verehrung außerhalb eines Kirchengebäudes gedacht sind, etwa in Kapellen, Krankenhäusern oder Schulen, für 40 Tage auf oder am Altar aufzubewahren. In dieser Zeit sollen sie geweiht werden und danach ihren künftigen Platz einnehmen.

Wegen der gegenwärtigen Schutzmaßnahmen werde die Übergabe bei geschlossenen Kirchentüren ohne Öffentlichkeit stattfinden, heißt es. Die Ikone zeigt die Heilige mit einem Kreuz in der einen Hand als Zeichen ihres Martyriums und mit einer betenden Hand. Die rote Farbe des Gewandes solle das ertragene Leid und die weiße Farbe die ihr zuteil gewordene Gnade Gottes symbolisieren. Rechts im Bild ist sie noch einmal kleiner dargestellt inmitten von zwei Palmen. Das Gedenken an die frühchristliche Märtyrerin war früher vor allem in Bayern und Österreich verbreitet. Die Überreichung der Ikone an den katholischen Ortspfarrer Josef Steinberger ist für 14. Mai geplant, dem Gedenktag der Heiligen im römisch-katholischen Kirchenkalender. In der Orthodoxen Kirche wird ihrer am 11. November gedacht. (tmg/KNA)

11 Uhr: Kloster gibt täglich Blasiussegen gegen Corona aus

Besonderer Corona-Schutz für die Hofladen-Mitarbeiter der oberpfälzischen Benediktinerabtei Plankstetten: Sie erhalten zurzeit jeden Morgen den Blasiussegen, wie Abt Beda Maria Sonnenberg am Dienstag auf Facebook mitteilte. Dieser lautet der Tradition entsprechend: "Auf die Fürsprache des heiligen Blasius bewahre dich der Herr vor allen Halskrankheiten und allem Bösen." Der Blasiussegen soll insbesondere vor Schmerzen im Hals, aber etwa auch vor der Pest schützen. Benannt ist er nach Bischof Blasius aus dem armenischen Sebaste, der um 316 unter dem römischen Kaiser Licinius nach grausamer Folter starb. (KNA)

10:30 Uhr: Papst betet für verstorbene Ärzte und Priester in Corona-Krise

Papst Franziskus hat in einer Messe für Ärzte, Pflegekräfte und Priester gebetet, die im Kampf gegen Corona gestorben sind. Sie hätten sich "das Übel zugezogen, weil sie den Kranken dienten", sagte er bei dem Gottesdienst in der Kapelle der vatikanischen Residenz Santa Marta am Dienstag. Wörtlich sagte Franziskus: "Ich danke Gott für das Beispiel an Heldenmut, das sie uns mit der Betreuung der Erkrankten geben."

In Italien sind laut Medienberichten bislang 24 Ärzte und mindestens 60 Priester an den Folgen der Virus-Pandemie gestorben, 5.000 Pflegekräfte haben sich infiziert. Papst Franziskus hatte seit Beginn der Krise wiederholt seine Verbundenheit mit den Betroffenen und Helfern bekundet. Für Mittwochmittag rief das Katholikenoberhaupt Christen aller Konfessionen weltweit zu einem gemeinsamen Vaterunsergebet auf. (KNA)

9:45 Uhr: Erster US-Bischof durch Coronavirus infiziert

Der Erzbischof von New Orleans, Gregory Aymond, hat sich mit dem Coronavirus infiziert. Er ist der erste Bischof in den USA mit einem positiven Covid-19-Test. Er habe alle diejenigen benachrichtigt, mit denen er in unmittelbarem Kontakt war, schrieb der 70-Jährige in einer am Montag (Ortszeit) veröffentlichten Erklärung.

Der Erzbischof versprach, während seiner Quarantäne über die Webseite der Erzdiözese und Sozialen Medien präsent zu sein. "Ich bete, dass ich bald wieder gesund werde und meinen Dienst fortsetzen kann", so der ehemaliger Sekretär der US-Bischofskonferenz (USCCB).

In der vergangenen Woche war der Präsident der Katholischen Universität von Amerika, John Garvey, positiv auf das Coronavirus getestet worden. Nach der Statistik der John-Hopkins-Universität in Baltimore sind inzwischen rund 42.000 Amerikaner durch das Virus infiziert. Damit belegen die USA Platz drei hinter China und Italien. Bis jetzt starben mehr als 500 US-Bürger daran. (KNA)

9:30 Uhr: Bedford-Strohm: Zusammenhalt angesichts von Corona beeindruckend

Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Heinrich Bedford-Strohm, zeigt sich beeindruckt vom gesellschaftlichen Zusammenhalt in Deutschland. Es sei bemerkenswert, wie es den Menschen gelinge, "selbst in diesen Zeiten Gemeinschaft zu erfahren", sagte er am Montagabend in der WDR-Polittalkshow "hart aber fair". Viele Menschen zeigten sich angesichts der Corona-Pandemie erfinderisch, so der bayerische Landesbischof.

Als Beispiele nannte er jene, die etwa auf Balkonen musizierten. Auch fänden viele Menschen derzeit neue Formen des Kontakts. "Dabei spielen die digitalen Medien eine wichtige Rolle", sagte Bedford-Strohm. Zugleich würden wieder vermehrt Briefe geschrieben. Derzeit befänden sich alle Menschen in einer Situation, die noch niemand so erlebt habe - "und wir erleben auch, wie Menschen damit umgehen".

Die Gesellschaft habe jedoch verlernt, sich mit dem Tod auseinanderzusetzen, sagte der EKD-Chef weiter. Alle derzeitigen Maßnahmen dienten dem Zweck, Menschen zu schützen. "Beides gehört zusammen: Leben retten - aber sich auch dem Tod stellen", so Bedford-Strohm. Nach den Erfahrungen anderer Länder, insbesondere Italiens, sei zu erwarten, dass auch Deutschland künftig stärker mit dem Tod konfrontiert sein werde.

Zu bedenken seien auch soziale Folgen von Ausgangssperren, so der Bischof - etwa im Hinblick auf einen befürchteten Anstieg von Fällen häuslicher Gewalt. Zudem forderte er eine bessere Bezahlung in der Pflege. "Wir applaudieren den Pflegekräften momentan auf den Balkonen, und das ist gut". Entscheidend werde jedoch sein, ob man sich nach der Corona-Krise an diesen Applaus erinnern werde. Berufe im sozialen Bereich, die oftmals von Frauen ausgeübt würden, seien häufig schlecht bezahlt, kritisierte Bedford-Strohm. (KNA)

9 Uhr: Katholische Krankenhäuser erwarten "extreme Herausforderungen"

Der Katholische Krankenhausverband (kkvd) rechnet mit einer Überlastung von Klinken durch Corona-Patienten. Derzeit werde versucht, Ärzte und Pflegekräfte auf "solche extremen Herausforderungen vorzubereiten, in denen sie eine Auswahl treffen müssen", sagte der kkvd-Vizevorsitzende, Ingo Morell, der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Dienstag). Anlass seien Gespräche mit italienischen Kollegen, die nicht alle Patienten behandeln konnten.

Ärzte und Pflegekräfte dürfe man in einer solchen Situation nicht alleine lassen, betonte Morell. "Wir setzen uns intensiv mit diesen eigentlich unvorstellbaren Lazarett-Szenarien auseinander und werden versuchen, eine seelsorgerische Betreuung des Personals sicherzustellen." Es werde nie eine einfache Antwort auf die Frage geben, nach welchen Kriterien eine solche Entscheidung zu treffen sei.

Das Personal werde auch künftig der größte Engpass bleiben, fügte Morell hinzu. Es brauche zudem ausreichend Schutzkleidung. Schon heute steckten sich Pflegekräfte an, etwa, wenn in Nachtschichten ein neuer Corona-Patient aufgenommen werden müsse. "Womöglich müssen auch wir in vier Wochen bewusst infizierte Pflegekräfte und Ärzte weiterarbeiten lassen, weil es anders schlicht nicht mehr geht, weil zu viele Patienten behandelt werden müssen", sagte der Experte. (KNA)

Themenseite: Die Kirche während der Corona-Krise

Gottesdienste werden abgesagt, Gotteshäuser geschlossen: Das Coronavirus hat auch die katholische Kirche in Deutschland und Europa erreicht. Wie geht es nun in den Bistümern weiter? Und was können die Gläubigen tun? Auf unserer Themenseite sammeln wir unsere Berichterstattung zur Pandemie.