Newsticker: Corona und die Kirche, 29. März

Papst ruft angesichts von Corona-Pandemie "Sonntag der Tränen" aus

Veröffentlicht am 29.03.2020 um 11:00 Uhr – Lesedauer: 
+++Newsticker+++

Bonn ‐ Die ganze Welt ist von der Corona-Pandemie betroffen. Auch das kirchliche Leben ist eingeschränkt: Gottesdienste und andere Veranstaltungen fallen aus, Christen helfen, Christen erkranken. Im katholisch.de-Newsticker gibt es täglich ein aktuelles Bild der Lage in Deutschland und der Weltkirche.

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16 Uhr: Kenias Bischöfe verurteilen Gewalt der Polizei in Corona-Krise

Kenias Bischöfe haben das gewaltsame Durchsetzen einer Ausgangssperre in der Corona-Krise kritisiert. Fassungslos habe man Medienberichte von "Brutalität und Schikane" durch die Polizei wahrgenommen, teilte die bischöfliche Gerechtigkeits- und Friedenskommission (CJPC) am Wochenende in Nairobi mit. Dieses Vorgehen sei inakzeptabel.

Am Sonntag berichteten zahlreiche Medien von Übergriffen. In der Hafenstadt Mombasa soll die Polizei Tränengas eingesetzt haben; weitere Passanten seien während der Ausgangssperre zwischen 19 und 5 Uhr trotz entsprechender Ausnahmegenehmigungen verprügelt worden. Im Bezirk Meru sei ein Journalist von drei Polizisten attackiert worden, als er diese bei einem chaotischen Einsatz auf einem Markt filmte, berichtet die Zeitung "Daily Nation". Menschenrechtler verurteilten das Vorgehen der Behörden.

Kenias Bischöfe riefen die Regierung angesichts der angespannten Situation zu einer besseren Organisation auf. "Respekt für Menschenrechte, Rechtsstaatlichkeit und Zugang zu Justiz, wie von unserer Verfassung vorgesehen, sind entscheidend im Kampf gegen diese Pandemie. Die Ordnungskräfte müssen sich bei der Vollstreckung der Ausgangssperre an das Gesetz halten." (KNA)

15:30 Uhr: Obdachlose können in Kölner Priesterseminar essen und duschen

In der Corona-Krise öffnet der Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki das Priesterseminar für die Versorgung von Obdachlosen. Ab Montag könnten sie dort ein warmes Essen bekommen und duschen, kündigte Woelki am Sonntag in einem Gottesdienst im Kölner Dom an. Wohnungslose hätten es derzeit besonders schwer, "weil eben keine Menschen mehr auf der Straße sind, die sie anbetteln können, um ihren Lebensunterhalt zu bekommen".

Das Seminar, in dem ansonsten künftige Priester des Erzbistums leben und ausgebildet werden, wird derzeit saniert. Weiter sagte der Kölner Erzbischof in dem im Internet übertragenen Gottesdienst, großartig sei, dass sich jüngere Menschen wie Studenten und angehende Priester bereiterklärt hätten, an der Versorgung der Obdachlosen mitzuwirken. "Auf unsere jungen Leute können wir uns verlassen", so Woelki.

Der Kardinal erklärte, neben anderen weiterhin geöffneten Einrichtungen wolle die Kirche mithelfen, dass Obdachlose "etwas zu essen bekommen, dass sie duschen können und sanitär die Möglichkeit haben, menschenwürdig zu leben". Er sprach von vielen hoffnungsvollen Zeichen und appellierte: "Wir müssen gut aufeinander aufpassen, aufeinander achten." (KNA)

15 Uhr: Essener Ordensfrau gibt zehn Tipps gegen Lagerkoller

Eine 81-jährige Ordensfrau hat Familien im Internet Tipps gegen einen möglichen Lagerkoller während der Corona-Pandemie gegeben. Sinnvoll sei es, den Tagesablauf durchzuplanen, empfiehlt Schwester Renata, Priorin der Kongregation "Maria in der Not" in Essen, in einem Beitrag auf der Internetseite des Ruhrbistums. Aufstehzeit, Mittagspause und Abendessen sollten festgelegt werden. Die Arbeit und Beschäftigung im Haushalt sollte dabei auf alle Familienmitglieder verbindlich aufgeteilt werden. "Sonst werden Sie träge, und der Tag gleitet an Ihnen vorbei", erklärt die Ordensfrau, die seit über 50 Jahren hinter Klostermauern lebt.

Acht weitere Tipps hat die Nonne parat: Neben Sport in den eigenen vier Wänden wie Gymnastik und Yoga sollte täglich eine Lernstunde vereinbart werden, rät sie. Während die Kinder ihre Schulaufgaben machen, sollten die Eltern etwa eine fremde Sprache oder ein Musikinstrument erlernen, schlägt sie vor. Auch eine Stunde, die jedes Familienmitglied bewusst allein erlebt, müsse weiter zum Tagesrhythmus gehören. Spielerunden, regelmäßige Spaziergänge in der Natur und gemeinsame Rückblicke am Abendbrot-Tisch tragen nach Meinung der Leiterin des Karmelitinnen-Klosters weiter zum guten Miteinander bei.

Es habe in ihrem Leben eine Zeit gegeben hat, "in der bin ich zehn Jahre nicht vor die Klostertür gekommen", erzählt sie. Die momentane Einschränkung des privaten und öffentlichen Lebens durch Kontaktbeschränkungen biete Raum zum Innehalten: "Nutzen Sie die Zeit der Abgeschiedenheit, um Rückschau auf Ihr Leben zu halten", schreibt sie. (rom/epd)

14 Uhr: Papst besorgt über Covid-Erkrankungen in Gefängnissen

Papst Franziskus hat sich besorgt über eine unkontrollierte Ausbreitung des Coronavirus in überfüllten Gefängnissen geäußert. Dort drohe eine "Tragödie", sagte er am Sonntag bei seinem per Video übertragenen Mittagsgebet im Vatikan. Die Behörden rief er zu entsprechenden Maßnahmen auf. Franziskus erinnerte auch an andere Personengruppen, die durch ein erzwungenes Zusammenleben besonders der Gefahr einer Covid-19-Erkrankung ausgesetzt seien, etwa in Pflegeheimen oder Kasernen.

Der Papst verwies auf eine Warnung der UN-Menschenrechtsbeauftragten Michelle Bachelet vor einer flächenbrandartigen Ausbreitung des Virus in Haftanstalten, Internierungslagern für Migranten, Pflegeheimen und psychiatrischen Kliniken. Vielfach fehle es am nötigen Abstand, Hygiene und medizinischer Versorgung, erklärte Bachelet am Mittwoch in Genf.

Die Hochkommissarin für Menschenrechte appellierte an Behörden, besonders gefährdete Gefängnisinsassen wie Ältere oder Personen mit Vorerkrankungen eventuell freizulassen, ebenso Straftäter, die kein Risiko für die Öffentlichkeit darstellten. Weiter rief Bachelet zu einer angemessenen medizinischen Versorgung vor allem von inhaftierten Frauen, Schwangeren, Behinderten und Jugendlichen auf. (KNA)

13:30 Uhr: Kirche und Justiz gegen Bolsonaros "Desinformationen" zu Corona

Vertreter der brasilianischen Gesellschaft haben die Menschen aufgerufen, angesichts der Corona-Pandemie zu Hause zu bleiben. Die Bevölkerung möge gegenteiligen Aufrufen von Präsident Jair Messias Bolsonaro nicht folgen, hieß es laut Medienberichten (Sonntag). Brasiliens Justiz blockiert derweil Bolsonaros Versuche, die verhängten Beschränkungen zu lockern.

"Die Desinformationskampagne des Präsidenten, der die Bevölkerung aufruft, auf die Straßen zu gehen, ist eine schlimme Bedrohung der Gesundheit aller Brasilianer", heißt es in einem offenen Brief. Er ist unterzeichnet von der Bischofskonferenz, der Anwaltskammer, der Wissenschaftsakademie sowie Menschenrechtsgruppen. "Das Gebot der Stunde lautet, der Pandemie mit Klarheit, Verantwortlichkeit und Solidarität zu begegnen."

Die Pressestelle der Regierung hatte am Mittwoch eine Kampagne "Brasilien darf nicht stillstehen" gestartet. Darin wird ein Ende der von Bürgermeistern und Gouverneuren verhängten Abschottung gefordert. Die wirtschaftlichen Folgen seien schlimmer als die vom Coronavirus verursachten Schäden, sagte Bolsonaro.

Der Präsident hatte sich mehrfach gegen die Maßnahmen ausgesprochen. Die Medien verbreiteten Lügen über die Gefahr des Virus und planten gemeinsam regionalen Politikern seinen Sturz, sagte er. Darauf kam es ab Donnerstag zu Autokorsos in einigen Städten, bei denen seine Anhänger das Ende der Beschränkungen forderten.

Am Freitag hatte die Justiz in Rio de Janeiro die Autokorsos verboten. Sie untersagte zudem der Regierung, die Kampagne "Brasilien darf nicht stillstehen" in Medien zu verbreiten. Bolsonaros Pressestelle löschte daraufhin das Kampagnenvideo und mehrere Posts von ihren Internetseiten.

Zudem verbot ein Bundesgericht der Zentralregierung, Maßnahmen anzuordnen, die gegen die von der Weltgesundheitsorganisation empfohlene Isolierung der Bevölkerung gerichtet sind. Damit wurde ein von Bolsonaro erlassenes Dekret für ungültig erklärt. Darin hatte er Kirchen und andere religiöse Versammlungsorte zu "essenziellen Einrichtungen" erklärt, die nicht geschlossen werden dürfen. Er reagierte damit auf Druck der evangelikalen Fraktion des Kongresses, die sich gegen die von Lokalregierungen durchgesetzte Schließung von Kirchen ausspricht. (KNA)

13 Uhr: Benediktiner aus Münsterschwarzach schnüren ein "(Kl)Osterpaket"

Die unterfränkische Benediktinerabtei Münsterschwarzach hat ein Notfallset für Ostern in der Coronakrise zusammengestellt. Das "(Kl)Osterpaket" soll Gläubigen, die an den Kar- und Ostertagen keinen Zugang zu liturgischen Feiern haben, Hilfe geben, das Fest zu Hause zu feiern, wie das Kloster am Wochenende mitteilte. Im Paket enthalten sind demnach neben einer Kerze Weihrauch und ein liturgisches Heft mit Anleitungen für Andachten daheim sowie optional auch noch ein Kreuz.

Das "(Kl)Osterpaket" ist laut Mitteilung unter anderem über den Onlineshop der Abtei erhältlich. Wer bis zum 5. April bestelle, bekomme das Paket bis Gründonnerstag geliefert. Für das Projekt hätten sich die unterschiedlichen Klosterbetriebe zusammengeschlossen: Koordiniert und verlegt werde das liturgische Heft im klostereigenen Vier-Türme-Verlag, gedruckt werde es in der Klosterdruckerei "Benedict Press". Die Kerzen kämen aus der Klosterbuchhandlung "Buch und Kunst im Klosterhof", Weihrauch und Zubehör aus dem Fair-Handel der Abtei und das Kreuz stamme aus der Klostergoldschmiede.

Über das "(Kl)Osterpaket" hinaus wollen die Benediktiner den Gläubigen eine symbolische Teilhabe an der Osterliturgie ermöglichen, wie es hieß. Dafür werde es ein eigenes Online-Formular auf der Abtei-Website geben. Wenigstens in ihren Anliegen könnten die Christen dadurch im Gebet der erweiterten Klostergemeinschaft präsent sein. Zudem werde die Abtei in der Karwoche auf ihrer Internetseite Audio- und Videodateien mit benediktinischen Gesängen und Gedanken hochladen. (KNA)

12:30 Uhr: Papst fordert weltweite Waffenruhe angesichts der Corona-Krise

Papst Franziskus hat angesichts der Corona-Pandemie eine sofortige weltweite Waffenruhe verlangt. Das Kirchenoberhaupt stellte sich am Sonntag ausdrücklich hinter einen entsprechenden Aufruf von UN-Generalsekretär Antonio Guterres. Alle Konfliktparteien müssten Kampfhandlungen einstellen und so die Schaffung von Korridoren für humanitäre Hilfe, Diplomatie und Aufmerksamkeit für besonders Schutzbedürftige ermöglichen, forderte Franziskus per Video bei seinem Mittagsgebet im Vatikan.

"Möge das geeinte Engagement gegen die Pandemie alle die Notwendigkeit erkennen lassen, unsere brüderlichen Bande als Glieder einer einzigen Menschheitsfamilie zu stärken", sagte der Papst. Regierende und andere Interessenvertreter sollten sich erneut für eine Überwindung der Rivalitäten einsetzen. "Konflikte löst man nicht mit Krieg", so das Kirchenoberhaupt. Gegensätze seien durch Dialog und konstruktive Friedensbemühungen zu lösen.

Guterres hatte am Montag ein Ende aller Kampfhandlungen gefordert. "Beendet das Übel namens Krieg und bekämpft die Krankheit, die unsere Welt verwüstet", sagte der UN-Generalsekretär in New York. "Das ist, was unsere Menschheitsfamilie braucht, jetzt mehr denn je." Guterres bot UN-Hilfe an, um Feuerpausen auszuhandeln. Diese seien notwendig für humanitäre Hilfe und für neue diplomatische Initiativen. (KNA)

11:30 Uhr: Anselm Grün für Gottesdienste mindestens zu dritt

Benediktinerpater Anselm Grün fordert für Gottesdienste eine Lockerung des coronabedingten Versammlungsverbots. "Drei, vier Leute sollten in der Kirche sein - als Stellvertretung für das Volk Gottes", sagte Grün der "Augsburger Allgemeinen" (Montag). Bei der Übertragung von Gottesdiensten komme zwar durchaus eine virtuelle Gemeinschaft zusammen, so der Bestseller-Autor und Managertrainer. "Es wäre dennoch gut, wenn der Priester die Eucharistiefeier nicht ganz allein hält."

Zu Gottesdienst-Übertragungen sagte Grün: "Teilweise schauen mehr Menschen die Streams, als es sonst Gottesdienstbesucher gibt. Insofern ist das eine Chance, Menschen zu erreichen, die normalerweise nicht in die Kirche kommen." Andererseits sei es "irgendwo eine künstliche Atmosphäre", wenn Priester die Messe in leeren Gotteshäusern feierten. Gerade angesichts jetzt fehlender öffentlicher Gottesdienste "merken die einen oder anderen, dass da etwas fehlt. Im Gottesdienst erfährt man ja nicht nur Gemeinschaft, sondern auch eine andere Dimension des Lebens." Weiter sagte Grün, er fühle sich von Politikern verantwortungsvoll durch die Coronakrise geleitet. "Auch wenn die Maßnahmen schmerzlich sind - sie sind sinnvoll." (KNA)

11 Uhr: Italiens Regierung klärt Bedingungen für Gottesdienste

An Gottesdiensten der Kar- und Ostertage in Italien dürfen nach einer Entscheidung des Innenministeriums nur die für den Ablauf notwendigen Personen teilnehmen. Der liturgische Dienst werde in diesem Fall als beruflich veranlasst gewertet, gab das Ministerium in Rom am Samstagabend bekannt. Wer bei einer Polizeikontrolle eine entsprechende Erklärung vorlege, werde nicht wegen Verletzung des Ausgehverbotes bestraft.

Erlaubt ist der Gang zur Kirche demnach für den zelebrierenden Geistlichen, den Diakon und Lektor sowie Organist und Kantor, ferner für Techniker der Gottesdienstübertragung. Menschen, die daran nicht offiziell beteiligt sind, dürfen eine Kirche nur dann zum Gebet aufsuchen, wenn das Verlassen der eigenen Wohnung durch den Gang zur Arbeit oder eine dringende Besorgung gerechtfertigt ist und die Kirche am Weg liegt. Die kirchlichen Behörden wurden nach Angaben des Innenministeriums über die Bestimmungen informiert.

Analoge Regeln wie bei den Ostergottesdiensten gelten für kirchliche Trauungen. Auch diese seien nicht grundsätzlich verboten, müssten sich aber auf die Teilnahme des Geistlichen, des Brautpaars und der Trauzeugen beschränken, stellte das Ministerium klar. Zudem seien die Abstandsvorschriften einzuhalten.

Die Maßnahmen zur Eindämmung der Covid-19-Erkrankungen brächten eine Einschränkung von Verfassungsrechten einschließlich des Rechts auf freie Religionsausübung mit sich. Allerdings seien weder die Kirchen geschlossen noch religiöse Feiern verboten, hieß es in der Mitteilung. (KNA)

10:30 Uhr: Erzbistum Köln nimmt italienische Corona-Patienten auf

Das Erzbistum Köln will italienische Corona-Patienten in seinen Kliniken aufnehmen. "Es ist jetzt ein Akt der Nächstenliebe, schnell und unbürokratisch zu helfen", sagte Kardinal Rainer Maria Woelki, wie das Erzbistum am Wochenende mitteilte. Die katholischen Kliniken stellten dringend benötigte Plätze auf Intensivstationen zur Verfügung. Dort könnten zunächst sechs Patienten medizinisch versorgt werden.

Die NRW-Landesregierung hatte zuvor Corona-Patienten aus Norditalien ausgeflogen. Die dortigen Krankenhäuser sind stark überlastet. Es fehlt vor allem an Plätzen auf Intensivstationen und an Beatmungsgeräten. Die Hilfsflüge sollen nach Mitteilung des Landes in den kommenden Tagen fortgesetzt werden. Woelki begrüßte das ausdrücklich. Es handle sich um ein ermutigendes Beispiel für "grenzüberschreitende Solidarität und praktische Nächstenliebe". (KNA)

10 Uhr: Papst ruft angesichts der Pandemie "Sonntag der Tränen" aus

Mit Blick auf das Ausmaß der Corona-Pandemie hat Papst Franziskus zu einem "Sonntag der Tränen" aufgerufen. In einem Gottesdienst in seiner Residenz Santa Marta warb er um Anteilnahme am Leiden von Betroffenen der Viruserkrankung. Auch Jesus habe sich angesichts der Krankheit und des Todes eines Freundes nicht geschämt zu weinen. Die Messe, an der nur wenige enge Mitarbeiter des Papstes teilnahmen, wurde im Internet übertragen.

Franziskus sagte, er denke an "die vielen Menschen, die weinen: Isolierte, Menschen in Quarantäne, einsame Alte, Patienten im Krankenhaus und in Therapie Befindliche, die Eltern, die, weil sie kein Gehalt bekommen, absehen, dass sie es nicht schaffen, ihre Kinder zu ernähren. Viele Menschen weinen", so der Papst wörtlich. "Auch wir wollen sie von Herzen begleiten, und es wird uns nicht schaden, ein wenig zu weinen, so wie der Herr um sein ganzes Volk geweint hat."

Weiter sagte der Papst: "Heute, angesichts einer Welt, die so sehr leidet, angesichts so vieler Menschen, die unter den Folgen dieser Pandemie leiden, frage ich mich: Bin ich imstande zu weinen, wie Jesus es sicherlich getan hätte und wie er es jetzt tut?" Er bitte um "die Gnade, zu weinen". Für alle solle heute "ein Sonntag der Tränen" sein.

Am Freitagabend hatte Franziskus in einer historisch beispiellosen Geste auf dem leeren Petersplatz den Segen "Urbi et orbi" gespendet und damit ein Zeichen in der weltweiten Corona-Pandemie gesetzt. (KNA)

9 Uhr: Kirche in Italien stellt 1.100 Notunterkünfte im Kampf gegen Corona

Im Kampf Italiens gegen die Corona-Pandemie stellen zahlreiche katholische Bistümer Räume und Immobilien zur Verfügung. Für Mitarbeiter des Zivilschutzes und des staatlichen Gesundheitssystems gebe es mehr als 500 Übernachtungsplätze, teilte die Italienische Bischofskonferenz am Samstag in Rom mit. 300 weitere Unterkünfte stünden für Personen in Quarantäne oder aus einer klinischen Behandlung entlassene Patienten bereit, noch einmal fast 300 zusätzliche Plätze für Obdachlose. (KNA)

Themenseite: Die Kirche während der Corona-Krise

Gottesdienste werden abgesagt, Gotteshäuser geschlossen: Das Coronavirus hat auch die katholische Kirche in Deutschland und Europa erreicht. Wie geht es nun in den Bistümern weiter? Und was können die Gläubigen tun? Auf unserer Themenseite sammeln wir unsere Berichterstattung zur Pandemie.