Erfurter Bischof gibt Tipps für die häusliche Feier des Osterfests

Neymeyr: So können Gläubige in der Corona-Krise Ostern zu Hause feiern

Veröffentlicht am 30.03.2020 um 13:11 Uhr – Lesedauer: 

Erfurt ‐ Bundesweit fallen wegen der Corona-Pandemie in diesem Jahr die öffentlichen Gottesdienste zum Osterfest aus. Bischof Ulrich Neymeyr hat den Gläubigen nun Tipps gegeben, wie sie das Fest der Auferstehung in besonderer Weise zu Hause feiern können.

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Der Erfurter Bischof Ulrich Neymeyr ruft die Gläubigen seines Bistums dazu auf, das bevorstehende Osterfest angesichts des Verbots öffentlicher Gottesdienste während der Corona-Krise in besonderer Weise zu Hause zu feiern. "Ich bitte Sie dringend, gerade in diesem Jahr das Gedächtnis des Leidens und des Todes Jesu Christi zu begehen und seine Auferstehung zu feiern. Das geht auch zu Hause", schreibt Neymeyr in einem am Montag veröffentlichten Hirtenbrief an die Kirchengemeinden seiner Diözese. Er denke dabei nicht nur an die Übertragung von Gottesdiensten und Gebetszeiten im Fernsehen, im Radio und im Internet, "sondern ich möchte Sie herzlich einladen, auch zu Hause gemeinsam oder alleine zu beten und zu singen und die rituellen Zeichen der Heiligen Woche auch zu Hause zu vollziehen".

Konkret schlägt Neymeyr den Gläubigen in seinem Brief unter anderem vor, in ihrem Haus einem Kruzifix einen besonderen Platz zu geben. "Sollten Sie keines haben, können Sie eines basteln oder malen", so der Bischof. Die Katholiken könnten das Kreuz beispielsweise verhüllen, am bevorstehenden Palmsonntag die Matthäuspassion lesen oder das Kreuz mit einem grünen Zweig schmücken. Weiter empfiehlt Neymeyr die Feier eines Agapemahls mit Brot und Wein am Gründonnerstag, das Lesen der Johannespassion und das Enthüllen des Kreuzes am Karfreitag sowie das Aufstellen einer Osterkerze in der Osternacht. Außerdem könnten die Gläubigen Lieder singen, die sie mit diesen Tagen verbänden.

Der Bischof betont in seinem Brief zugleich, dass es viele Christen, Priester und auch ihn selbst sehr schmerze, angesichts der aktuellen Krise keine gemeinsamen Gottesdienste feiern zu können. "Wir halten uns an die behördlichen Maßnahmen, um alte und kranke Menschen zu schonen und eine Überlastung des Gesundheitssystems zu vermeiden", so Neymeyr zur Begründung. (stz)