Bischöfe weihen Lateinamerika der Madonna von Guadalupe
19:25 Uhr: Erzbistum Köln nimmt vier italienische Corona-Patienten auf
Vier katholische Krankenhäuser im Erzbistum Köln haben am Mittwoch jeweils einen italienischen Corona-Patienten aufgenommen. Eine Spezialmaschine aus Bergamo mit den Erkrankten landete am Nachmittag auf dem Köln-Bonner Flughafen, wie die Erzdiözese mitteilte. Zwei weitere Kliniken hätten sich für die Aufnahme jeweils eines Patienten bereitgehalten; doch die angekündigten Schwerkranken aus Italien seien nicht transportfähig gewesen.
Der Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki hatte am Sonntag angekündigt, die sechs Intensivpflege-Plätze in den katholischen Kliniken zur Verfügung zu stellen. Die besonders von der Pandemie betroffenen Länder dürften nicht allein gelassen werden, so der Erzbischof. Er dankte Ärzten und Pflegepersonal in den Kliniken, "die auf diese Weise das riesige Leid in Italien lindern helfen". Die dortigen Kliniken sind wegen der vielen Corona-Fälle überlastet. Bei der Aktion kooperierte das Erzbistum nach den Angaben mit der nordrhein-westfälischen Staatskanzlei, dem Auswärtigen Amt und der Kölner Rettungsleitstelle. (KNA)
18:40 Uhr: Islamische Religionsgemeinschaften unterstützen Gebetsaufruf
Die islamischen Religionsgemeinschaften im Saarland unterstützen den abendlichen Gebetsaufruf der katholischen und der evangelischen Kirche anlässlich der Corona-Krise. Sie kündigten an, sich der täglichen Aktion mit dem islamischen Gebetsaufruf "Ezan" anzuschließen, teilte die Staatskanzlei am Mittwoch mit. Die Religionen sollten so gemeinsam in Zeiten des eingeschränkten Kontakts ein hörbares Zeichen der Verbundenheit setzen. Aktuell läuten täglich um 19.30 Uhr im Saarland die Kirchenglocken zum gemeinsamen Gebet. (KNA)
18:15 Uhr: Online-Religionsunterricht-Modell bewährt sich in Corona-Zeiten
Das bundesweit einzigartige Schulprojekt "KathReliOnline" des Bistums Erfurt erweist sich in der Corona-Krise als hilfreich für die Aufrechterhaltung des Religionsunterrichts in Thüringen. "Unsere Lehrkräfte, die beim Religionsunterricht per Internet mitwirken, teilen jetzt ihre Materialen mit den anderen Religionslehrern, die bisher nur 'normalen' Unterricht gemacht haben - damit müssen virusbedingt keine Stunden ausfallen", erklärte der Leiter der Schulabteilung des Bistums Erfurt, Martin Fahnroth, am Mittwoch.
"Wir haben mit KathReliOnline ein praxistaugliches Modell für die 9. und 10. Klassen, mit dem wir seit Schuljahresbeginn gute Erfahrungen gemacht haben", so Fahnroth. Davon könnten nun auch andere Unterrichtsfächer profitieren. Insgesamt hoffe er, dass im Zuge der Corona-Krise eine allgemeine Akzeptanz für Online-Unterrichtsmodelle steige. Auch "KathReliOnline" sei noch ausbaufähig, so Fahnroth: "Eltern und Schüler wünschen, dass das Projekt in den Klassenstufen 11 und 12 fortgesetzt wird und die Schüler in katholischer Religion auch eine Abiturprüfung ablegen können."
Anstoß für das Modellprojekt, das das Bistum in Zusammenarbeit mit dem Biildungsministerium des Freistaates und dem Thüringer Institut für Lehrerfortbildung, Lehrplanentwicklung und Medien umsetzte, war seinerzeit die katholische Minderheitensituation in Thüringen. "Wir haben gerade in ländlichen Regionen mit wenigen Katholiken das Problem, dass sich mit den wenigen Schülern keine Lerngruppen für den katholischen Religionsunterricht bilden lassen. Wir mussten uns also etwas einfallen lassen", so Fahnroth. Der "KathReliOnline"-Unterricht bestehe zu zwei Dritteln aus Onlinephasen und zu einem Drittel aus Präsenzphasen. (KNA)
17:50 Uhr: Söder empfiehlt in Corona-Krise Online-Angebote der Kirchen
Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hat den Kirchen für ihr Engagement in der Corona-Krise gedankt. Bei einer Pressekonferenz nach einer Besprechung der Ministerpräsidenten mit der Bundeskanzlerin empfahl Söder am Mittwoch den Bürgern, auch einmal die vielfältigen Online-Angebote der Kirchen wahrzunehmen. Dort könnten sie Halt und Trost finden. Noch vor Ostern wolle er sich mit Kirchenvertretern in einer Videoschaltung austauschen. (KNA)
17:30 Uhr: Italienischer Bischof kündigt große Trauerfeier nach Corona an
Nach der Überwindung der Corona-Krise soll es in der besonders betroffenen italienischen Diözese Bergamo eine Feier für alle Verstorbenen geben. Das erklärte der katholische Bischof von Bergamo, Francesco Beschi, im Interview der "Zeit"-Beilage "Christ & Welt" (Donnerstag). Außerdem solle jede Kirchengemeinde ihrer Toten gedenken. "Und jede Familie wird sich mit den Priestern auf eine Andacht für ihre Angehörigen einigen."
Die Kirche organisiere derzeit eine Reihe von Online-Aktivitäten, sagte Beschi weiter. "Ich hoffe, das hilft, um die Gemeinde zu versammeln und den Willen am Leben zu halten, dass wir uns alle wiedersehen." Im Priesterseminar von Bergamo seien 50 Zimmer für Ärzte und Pflegekräfte zur Verfügung gestellt worden, die von außerhalb kämen oder derzeit nicht bei ihren Familien leben könnten. Zudem gebe es eine Telefon-Hotline für Menschen, die Trost suchten. Ferner hätten Gemeinden zuletzt Unterbringungen eingerichtet, "in denen Obdachlose und Migranten in Sicherheit Obdach bekommen".
Zuletzt waren die Särge von Verstorbenen in der Region in Kirchen zwischengelagert worden, weil Krematorien mit ihrer Arbeit nicht hinterherkamen. "Wir wollen damit ein Zeichen setzen", betonte Beschi. In den Kirchen könnten die Leichname zur Ruhe kommen. "So schlimm es ist, aber vielleicht kann das ein Zeichen der Zärtlichkeit denjenigen Personen gegenüber sein, die alleine sterben und deren Leichname sich andernfalls andernorts stapeln würden."
In Italien sind bislang besonders viele Menschen an Covid-19 gestorben. Bergamo gilt als eine der am stärksten betroffenen Städte. (KNA)
17:15 Uhr: Bischof Wilmer erneut am Lesertelefon
Der Hildesheimer Bischof Heiner Wilmer sitzt erneut am Lesertelefon der Hildesheimer "KirchenZeitung". Er ist am kommenden Montag für zwei Stunden erreichbar, wie das Bistum Hildesheim am Mittwoch ankündigte. Von 16.00 bis 18.00 Uhr werde er Anrufern unter (0 51 21) 30 78 20 zur Verfügung stehen. Bereits vergangenen Montag hatte Wilmer am Lesertelefon Gespräche entgegengenommen. Er suche in der Corona-Krise Kontakt zu den Gläubigen und habe zahlreichen Menschen Rede und Antwort gestanden, so das Bistum.
Der Bischof nimmt nach eigenen Worten derzeit kaum persönliche Termine wahr und führt stattdessen Telefongespräche und Videokonferenzen. Im Wechsel mit den Weihbischöfen Nikolaus Schwerdtfeger und Heinz-Günter Bongartz feiert er täglich eine Messe im Hildesheimer Dom. Das Bistum Hildesheim überträgt die Gottesdienste als Audio-Livestream auf seiner Internetseite.
Die Kirche müsse auch in dieser Zeit nah bei den Menschen bleiben, sagte Wilmer. An alle, die unter der Krise leiden und verunsichert sind, appellierte er: "Lassen Sie sich nicht verrückt machen und trauen sie der eigenen Kraft und Liebesfähigkeit." (KNA)
17 Uhr: Bischof von Bergamo: Corona-Krise zeigt den Wert von Anteilnahme
Der katholische Bischof von Bergamo, Francesco Beschi, beobachtet in der Corona-Pandemie " ein enormes Bedürfnis nach Nähe". Die Menschen hätten sich in den vergangenen Jahren "in gewisser Weise in die Selbstisolation gesperrt", sagte er im Interview der "Zeit"-Beilage "Christ & Welt" (Donnerstag). Jeder habe nur an sich selbst gedacht. "Jetzt, wo wir eine unfreiwillige Ausgangssperre erleben, merken wir, wie essenziell Anteilnahme ist", so Beschi. Er hoffe, dass diese Erfahrung die momentane Krise überdauern werde.
Derzeit könnten viele Menschen in Norditalien ihre verstorbenen Angehörigen nicht bestatten, sagte der Bischof. Und weiter: "Sobald ein Patient mit dem Krankenwagen zu Hause abgeholt und ins Krankenhaus eingeliefert wurde, auf die Intensivstation, können seine Angehörigen ihn nicht mehr sehen und sprechen. Sie können ihn nicht einmal anrufen." Durch den "immensen Schmerz" der Betroffenen werde auch deutlich, wie wichtig "Momente menschlicher und christlicher Pietät" seien.
Die Frage sei, ob die Menschen bereit seien, aus der Krise zu lernen, fügte Beschi hinzu. "Ich denke, es gibt zwei Aspekte. Das Zusammenleben in Solidarität, um diese Krise zu überwinden. Und das Übernehmen persönlicher Verantwortung." Es gelte, nach den Grenzen des Menschen zu fragen und Verantwortung für das eigene Leben zu übernehmen, "für die Mitmenschen, aber auch für die Natur und den Planeten". Wenn dies nach Corona gelinge, hätte die Krise "wenigstens etwas Gutes hervorgebracht", so Beschi. In Italien sind bislang besonders viele Menschen an Covid-19 gestorben. Bergamo gilt als eine der am stärksten betroffenen Städte. (KNA)
16:55 Uhr: Umfrage: Viele US-Bürger suchen in Corona-Krise Halt im Gebet
Mehr als die Hälfte der US-Amerikaner betet laut einer aktuellen Umfrage für ein Ende der Corona-Pandemie. Dabei suchen evangelikale Christen am häufigsten göttliche Unterstützung, wie eine Studie des renommierten Pew Research Center ergab. 82 Prozent unter ihnen gaben an, ein Ende von Covid-19 zu erbitten.
Selbst mehr als ein Drittel der Menschen, die ihre religiöse Bindung als "nicht besonders" stark bezeichnen, setzen demnach auf höheren Beistand. Unter jenen, die selten oder nie beten, bekannten sich immerhin noch 15 Prozent zum Gebet. Pew zufolge beten mehr Frauen als Männer, mehr Ältere als Jüngere und mehr Schwarze als Weiße. Demnach erbitten auch mehr Republikaner als Demokraten Beistand gegen die Pandemie.
Die Sorge um die Auswirkungen der massenhaften Infektionen in den USA lassen auch die Einschaltquoten und Abrufe von Gottesdiensten via TV und Internet nach oben schnellen. Allein am 15. März verfolgten 4,7 Millionen US-Bürger Gottesdienste auf Online-Plattformen, so die in Oklahoma ansässige "Life.Church". Die Bibelplattform "YouVersion" verzeichnete beim Suchwort "Angst" eine Steigerung von fast 170 Prozent. (KNA)
16:50 Uhr: Theologe warnt vor "Ausflügen in magische Vorstellungen"
Der Fundamentaltheologe Gregor Maria Hoff sieht einen kulturellen Bruch in der christlichen Glaubenswelt. Die momentane Entrüstung über geschlossene Kirchen und ausfallende Gottesdienste mache sich "nicht selten an einem Glauben fest, der die katholische Eucharistiefeier zum selbstwirksamen Medizinersatz stilisiert", schreibt Hoff in einem Gastbeitrag für die "Zeit"-Beilage "Christ & Welt". Und weiter: "Ausflüge in magische Vorstellungen haben Konjunktur."
Derartige Brüche zeigten sich auch im Kleinen, so Hoff: "wenn man auf uneingeschränkten Zugang zur lebensentscheidenden Eucharistie setzt, wenigstens in distanzierter Anschauungsform des Allerheiligsten, aber doch noch schnell auf Vorrat einkauft." In diesem Sinne stelle das Coronavirus auch für die Kirche eine Zäsur dar.
Religiöse Symbole und Zeichenhandlungen wirkten, "wenn sie eine störanfällige Welt gerade dort deuten, wo sie zu zerbrechen droht". Daran hänge die Ausstrahlung der Kirche, betont der Wissenschaftler. Der Segen Urbi et Orbi, den Papst Franziskus am vergangenen Freitag erstmals aus einem anderen Anlass als Weihnachten oder Ostern gespendet hat, schaffe "eine Gemeinschaft, die die Leere im Leben überwindet", so Hoff. Die Bilder des Papstes auf dem leeren, verregneten Petersplatz würden bleiben. Der Kirche stelle sich die Frage: "Was noch?" (KNA)
16:45 Uhr: Frankreichs Kirche eröffnet Online-Klingelbeutel
Die katholische Kirche in Frankreich sammelt in Corona-Zeiten die Kollekte im Internet ein. "Die Kollekte ist vor allem eine liturgische Geste", heißt es in dem Ankündigungsschreiben der Bischofskonferenz für den Klingelbeutel im Netz. Dennoch hätten die Gemeinden laufende Kosten zu tragen. Auch wenn keine Messen oder andere Aktivitäten stattfänden, müssten sie weiter für Heizung, Personal und Wartung der Gebäude aufkommen.
Anders als in Deutschland gibt es in Frankreich keine Kirchensteuer. Die Kirche finanziert sich dort zu großen Teilen aus freiwilligen Spenden und anderen Aktionen wie dem Kerzenverkauf in den Gotteshäusern. Seit 14. März dürfen in Frankreich keine öffentlichen Messfeiern mehr stattfinden; bei Beerdigungen sind nur noch wenige Gäste zugelassen. (KNA)
16:40 Uhr: Theologe Halik: Geschlossene Kirchen auch als Aufruf verstehen
Die wegen der Corona-Pandemie geschlossenen Kirchen sieht der Prager katholische Priester Tomas Halik als "ein Zeichen Gottes und als einen Aufruf". Möglicherweise sei diese Zeit der leeren Gotteshäuser ein warnender Blick in eine nicht allzu weit entfernte Zukunft, schreibt Halik in einem Gastbeitrag für die "Zeit"-Beilage "Christ & Welt" (Donnerstag). "So könnte das in ein paar Jahren in einem Großteil unserer Welt aussehen. Sind wir denn nicht genug gewarnt durch die Entwicklung in vielen Ländern, in denen sich die Kirchen, Klöster und Priesterseminare immer weiter leerten und schlossen?", fragt der Theologe.
Vielleicht zeigten die leeren Gebäude "den Kirchen symbolisch ihre verborgene Leere und eine mögliche Zukunft auf, die eintreten könnte, wenn die Kirchen nicht ernsthaft versuchen, der Welt eine ganz andere Gestalt des Christentums zu präsentieren". Zu wenig habe man an die eigene Umkehr gedacht. Halik warb dafür, das der Corona-Krise geschuldete Fasten von den Gottesdiensten und vom kirchlichen Betrieb als eine Zeit zu sehen, die Gelegenheit zum Innehalten und zum Nachdenken biete. "Ich bin überzeugt, dass die Zeit gekommen ist, in der man überlegen sollte, wie man auf dem Weg der Reform weitergehen will, von deren Notwendigkeit Papst Franziskus spricht: weder Versuche einer Rückkehr in eine Welt, die es nicht mehr gibt, noch ein Sichverlassen auf bloße äußere Reformen von Strukturen, sondern eine Wende hin zum Kern des Evangeliums, ein 'Weg in die Tiefe'."
Halik sagte, er sei überzeugt davon, "dass sich unsere christlichen Kommunitäten, Pfarreien, Kollegien, kirchlichen Bewegungen und Ordenskommunitäten dem Ideal annähern sollten, aus dem die europäischen Universitäten entstanden sind". Das bedeute eine Gemeinschaft von Schülern, eine "Schule der Weisheit, in der die Wahrheit durch freie Disputation und durch tiefe Kontemplation" gesucht werde. "Aus solchen Inseln der Spiritualität und des Dialogs kann eine genesende Kraft für die kranke Welt hervorgehen." (KNA)
16:35 Uhr: Italiens Bischöfe: Sind weiter an der Seite der Gläubigen
Die italienischen Bischöfe haben betont, dass die Kirche in der Corona-Krise eng an der Seite der Gläubigen bleibe. "All unsere Priester sind weiter nahe bei den Menschen", versicherte Bischofskonferenz-Generalsekretär Stefano Russo im Interview des Pressedienstes SIR ((Mittwoch). Das gelte, obwohl bereits Dutzende Geistliche in Italien an der Viruserkrankung gestorben seien.
Zudem gebe es vielfältige kirchliche Initiativen zur Unterstützung von Ärzten, anderen Mitarbeitern des Gesundheitswesens und Patienten. All das trage "ohne großes Geschrei um Anerkennung" zur Linderung der Krisenfolgen bei, so Russo. Mit Blick auf das bevorstehende Osterfest sagte der Generalsekretär: "Es wird sicher ein anderes Ostern. Wir bleiben zuhause, aber wir sind nicht allein", so Russo mit Blick auf die geltenden Ausgangssperren und Verbote öffentlicher Gottesdienste.
Anregungen in diesem Zusammenhang biete nicht zuletzt die von der Bischofskonferenz eingerichtete Website "Chi ci separera?" (Wer wird uns trennen?). Dort sind Texte, Videos sowie weitere Beiträge und Tipps zu finden, wie Gemeinden und Bistümer Gebete, Feiern in kleinem Kreis, aber auch die Seelsorge und soziale Dienste aufrechterhalten können. (KNA)
16:30 Uhr: Online-Religionsunterricht im Erzbistum Köln
Das Erzbistum Köln hat auf seiner Internetseite Material für den Religionsunterricht in der Corona-Krise bereitgestellt. Unter dem Motto "Impulse zur Zeit" finden Religionslehrer und andere Interessierte dort Inhalte, die sich mit der Karwoche und Ostern in der aktuellen Situation auseinandersetzen, wie die Erzdiözese am Mittwoch mitteilte. Eine Lerneinheit für die Zeit nach Ostern sei in Planung.
Zudem rief der Kölner Diözesanrat der Katholiken Kinder zur Teilnahme am Malwettbewerb "Familie gewinnt" auf. Kinder bis zum zwölften Lebensjahr könnten Bilder zur aktuellen Situation ihrer Familie einreichen. Bilder können per Mail bis zum 1. Mai an familie@dioezesanrat.de oder per WhatsApp an die Nummer (01 57) 33 13 42 95 eingereicht werden. Gewinner würden jeden Freitag ausgezeichnet. Ausgelobt seien über 60 Gesellschaftsspiele, Mal- und Bastelbücher sowie weitere Spiele für drinnen und draußen. (KNA)
16 Uhr: Bischöfe weihen Lateinamerika der Madonna von Guadalupe
Einen außergewöhnlichen Schritt, um Fürsprache für ein "baldiges Ende der Pandemie" zu erbitten, setzt der Lateinamerikanische Bischofsrat CELAM zusammen mit den Bischöfen Mexikos: Am Ostersonntag um 12.00 Uhr mexikanischer Ortszeit (19.00 Uhr MESZ) werden Lateinamerika und die Karibik der Gottesmutter von Guadalupe geweiht, der Schutzpatronin des Kontinents. Das berichtet der Pressedienst Fides (Mittwoch). Hauptort des Geschehens ist die Guadalupe-Basilika in Mexiko-Stadt.
Die gegenwärtige Situation mache es erforderlich, "dass wir als Hirten die Leiden unserer Völker sehen und hören und die Hoffnung wecken, indem wir auf unsere Mutter im Himmel blicken", so der CELAM-Vorsitzende Miguel Cabrejos Vidarte, Erzbischof von Trujillo. Alle Länder Lateinamerikas und der Karibik seien eingeladen, sich über die Medien der Feier anzuschließen. Zeitgleich sollen die Glocken aller Kirchen läuten. Der Entscheidung der Bischöfe vorausgegangen waren mehrere Anrufungen der Jungfrau Maria durch lateinamerikanische Regierungschefs im Zuge der Corona-Krise, darunter Kolumbiens Präsident Ivan Duque. In Paraguay hatte Präsident Mario Abdo Benitez, in El Salvador Nayib Bukele und in Mexiko Andres Manuel Lopez Obrador zu Gebeten aufgerufen. US-Präsident Donald Trump hatte zu Beginn der Coronavirus-Pandemie in seinem Land den 15. März zum "Nationalen Gebetstag" erklärt.
Die Weihe an die Gottesmutter Maria ist eine Frömmigkeitsform der katholischen Kirche. Dabei werden Einzelpersonen oder Gruppen, Kirchen, Klöster, Bistümer oder auch Nationen der Fürbitte Mariens und ihrem besonderen Schutz anvertraut. Die Marienweihe wird häufig, aber nicht nur in Ausnahmesituationen praktiziert. (KNA)
15:30 Uhr: Corona-Ausbruch in Berliner Domkantorei
Eine Chorprobe der Kantorei des evangelischen Berliner Doms hat offenbar zu einem Corona-Ausbruch geführt. Chorleiter Tobias Brommann sagte der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) am Mittwoch auf Anfrage, derzeit seien 32 von 74 Chormitgliedern positiv auf das Covid19-Virus getestet worden. Er selbst sei auch erkrankt, befinde sich aber auf dem Weg der Besserung.
Laut Bromman vermuten 29 weitere Chormitglieder aufgrund von Symptomen, ebenfalls erkrankt zu sein, haben aber noch kein Testergebnis. Der Chorleiter hatte zuerst auf Facebook von seiner Erkrankung berichtet. Demnach befindet er sich bereits seit dem 15. März in Quarantäne. Am 19. März sei er positiv getestet geworden. (KNA)
15 Uhr: Bistum Hildesheim überträgt Audio-Gottesdienste zu Ostern
Als Ersatz für die ausfallenden öffentlichen Gottesdienste bietet das Bistum Hildesheim in der Karwoche und an Ostern auf seiner Website Gottesdienste als Audio-Livestream an. Den Anfang macht am Palmsonntag (5. April) eine Feier mit Bischof Heiner Wilmer um 10.00 Uhr in der Hildesheimer Seminarkirche, wie die Diözese am Mittwoch bekanntgab. Am Mittwoch (8. April) werde aus dem Dom um 18.30 Uhr ein Gottesdienst für junge Christen mit Wilmer und Diözesanjugendseelsorger Pfarrer Andreas Braun übertragen - ein Ersatz für die auf unbestimmte Zeit verlegte Chrisam-Messe, die im gewöhnlich mit Jugendlichen aus dem ganzen Bistum gefeiert wird.
Am 9. April (Gründonnerstag) feiere Wilmer zusammen mit Weihbischof Heinz-Günter Bongartz um 18.30 Uhr die Messe vom Letzten Abendmahl. Der Bischof sei auch Zelebrant der Karfreitagsliturgie am 10. April um 15.00 Uhr. Die Osternacht feiert Bischof Wilmer den Angaben zufolge am Samstag (11. April) um 21.00 Uhr zusammen mit Weihbischof Nikolaus Schwerdtfeger. Am Ostersonntag (12. April) kommt der Gottesdienst um 10.00 Uhr mit dem Bischof wiederum aus der Seminarkirche. Weihbischof Bongartz sei als Zelebrant für die Messe am Ostermontag (13. April) um 10.00 Uhr vorgesehenen. Das Bistum weist darauf hin, dass die beiden Gottesdienste aus der Seminarkirche am Palmsonntag und Ostersonntag jeweils auch beim Radiosender NDR Info verfolgt werden können. (KNA)
14:30 Uhr: Jesuit Mertes: Alte und Kranke auch in Zeiten von Corona besuchen
Dürfen Alte, Kranke und Sterbende in Zeiten der Corona-Pandemie Familie und Freunde sehen? Jesuitenpater Klaus Mertes plädiert in der "Zeit" (Donnerstag) dafür, das Selbstbestimmungsrecht der Einzelnen zu respektieren. "Es ist ein fundamentales Recht jedes Menschen, in der Not Beistand zu bekommen, selbst wenn sich für ihn ein Infektionsrisiko ergibt." Für ihn sei das Hauptproblem, dass eine Schutzlogik derzeit alle anderen Anliegen überlagere, sagte der Leiter der Jesuitenschule St. Blasien im Schwarzwald. Die derzeitige Ausnahmesituation könne zudem zu einem gefährlichen Dauerzustand werden. "Wir sind schon jetzt an einem Punkt, der unser Rechtsverständnis hart tangiert. Ich erlebe, dass sich viele Menschen in ihren Grundrechten verletzt fühlen. Das kann bald zu massiven gesellschaftlichen Konflikten führen."
Ihm gehe es darum, "dass jetzt eine bedenkliche gesellschaftliche Stimmung herrscht, in der das Selbstbestimmungsrecht der Schwächsten nichts mehr gilt", so Mertes. "Wehrlose einzuschränken hat nichts mit Solidarität zu tun. Ich bezweifle auch, dass es dabei immer um den Schutz der Alten und Kranken geht. Genauso geht es um den Selbstschutz der Jungen und Gesunden", kritisierte der Jesuit. "Es herrscht eine irrsinnige Angst vor der eigenen Verletzbarkeit. Wir haben kein vernünftiges Verhältnis zu unserer Sterblichkeit." Mertes äußerte sich in einem Streitgespräch mit dem Theologen Peter Dabrock. Der Vorsitzender des Deutschen Ethikrats, sagte, er halte eine zeitweilige Beschränkungen des Rechts auf Selbstbestimmung für vertretbar. "Es wird nicht grundsätzlich verwirkt, sondern vorübergehend eingeschränkt. Das ist mitnichten eine Kleinigkeit - aber ein entscheidender Unterschied."
Aus ethischer Sicht müsse man eine Güterabwägung treffen, so Dabrock. "Natürlich verlieren betreute Menschen ihren Anspruch auf Selbstbestimmung nicht. Aber wenn die akute Gefahr besteht, dass Besucher das Virus in die Einrichtung tragen, sodass die Einrichtung ihren Betrieb schließen müsste, weil es dort vermehrt zu Todesfällen kommt: dann ist im Sinne des Schutzes von Leib und Leben für eine gewisse Zeit eine Einschränkung der Selbstbestimmung möglich und auch richtig." Zugleich betonte der Theologe: "Beschränkungen auf unbestimmte Zeit halte ich für ethisch und politisch untragbar." Dabrock hält es für die derzeit wichtigste Aufgabe, die Infektionskurve flach zu halten. "Denn nur so werden wir unser Gesundheitssystem, das ja auch für viele Menschen, über die wir hier sprechen, eine lebenswichtige Funktion erfüllt, leistungsfähig halten." (KNA)
14 Uhr: Verfassungsrichter weisen Beschwerde wegen Gottesdienstverbot ab
Gläubige können das im Zuge der Corona-Pandemie in Berlin erlassene Gottesdienstverbot grundsätzlich nur von den Verwaltungsgerichten überprüfen lassen. Bevor eine Verfassungsbeschwerde gegen die Beschränkungen der Versammlungsfreiheit eingereicht werden kann, muss zunächst der Weg über die Fachgerichte beschritten werden, entschied das Bundesverfassungsgericht in einem am Mittwoch veröffentlichten Beschluss. Die Karlsruher Richter wiesen damit die Verfassungsbeschwerde eines Berliners als unzulässig zurück. (AZ: 1 BvR 712/20)
Zur Eindämmung der Verbreitung des Coronavirus hatte Berlin, ebenso wie alle anderen Bundesländer, umfangreiche Ausgangs- und Kontaktbeschränkungen per Verordnung erlassen. Dazu gehörte in Berlin auch ein grundsätzliches, bis 19. April 2020 geltendes Verbot öffentlicher und nichtöffentlicher Veranstaltungen. Die Berliner Verbotsvorschriften wollte der Antragsteller vom Bundesverfassungsgericht per einstweiliger Anordnung kippen lassen. Er sah seine Religionsfreiheit verletzt, denn nach den Berliner Regelungen sei der Besuch von Gottesdiensten ausnahmslos verboten. Versammlungen in geschlossenen Räumen seien auf bis zu zehn Personen und auf besondere Anlässe beschränkt. Er wolle auch nicht erst dagegen verstoßen, um dann gegen ein verhängtes Bußgeld vor einem Fachgericht klagen zu können.
Doch der Antragsteller muss vor dem Einlegen einer Verfassungsbeschwerde erst einmal Rechtsschutz vor dem Verwaltungsgericht suchen. Schwere, unabwendbare Nachteile drohten damit nicht, zumal auch Fachgerichte Verordnungen des Landes kippen könnten. Um gegen die Berliner Regelungen rechtlich vorgehen zu können, sei es auch nicht nötig, dass der Antragsteller erst gegen die Beschränkungen verstoßen muss. Mit ähnlicher Begründung hatte das Bundesverfassungsgericht am 20. März einen Antragsteller abgewiesen, der sich gegen das infektionsschutzrechtliche Verbot einer Kundgebung in Karlsruhe wandte (AZ: 1 BvR 661/20). (epd)
13 Uhr: Trierer Bischof Ackermann sieht Chancen in der aktuellen Krise
Der Trierer Bischof Stephan Ackermann sieht die aktuelle Krise trotz aller Einschränkungen auch als Chance. "Die getroffenen Maßnahmen sind schmerzlich, ja irgendwie auch erschreckend", sagte er der Bistumszeitung "Paulinus" am Mittwoch. Mit Blick auf das kirchliche Leben verwies er auf das aktuelle Gottesdienstverbot und Bestattungen, die nur im allerengsten Familienkreis möglich sind. Die Krise biete aber auch die Chance, sich mit existenziellen Fragen zu beschäftigen: Worauf kommt es wirklich an? Woraus beziehe ich Lebensenergie?
Es zeige sich, dass man auf vieles verzichten könne, ohne dass das Leben Sinn verliere, so Ackermann. Zugleich werde einem der Wert von anderen Dingen bewusst, beispielsweise Beziehungen zu anderen Menschen. Die Krise befördere positive und negative Kräfte, so Ackermann. Mit Blick auf Hamsterkäufe und Diebstähle von Desinfektionsmitteln in Krankenhäusern sprach er von "Egoismus und Ellbogenmentalität". "Wir sehen alte Reaktionsmuster von Nationalismus wieder hochkommen", kritisierte er. Zugleich gebe es "berührende Formen von Mitmenschlichkeit und Solidarität" sowie positive Zeichen internationaler Kooperation.
Ackermann forderte, positive Kräfte zu stärken. "Dann besteht sogar die Chance, dass wir überrascht werden von dem Erfindungsreichtum und der positiven Widerstandskraft, die wir gegen die Corona-Pandemie entwickeln", so der Bischof. Weiter lobte er das Engagement von Seelsorgern und Ehrenamtlichen, die mit kreativen Ideen und Hilfsangeboten Kirche und Gemeinschaft ermöglichten. (KNA)
13:30 Uhr: Bistum Eichstätt bietet wegen Corona Trauerbegleitung am Telefon
Die Diözese Eichstätt startet angesichts der Corona-Krise eine telefonische Trauerbegleitung. Dabei leisten erfahrene Trauerbegleiterinnen Anrufern Beistand, die in dieser besonderen Zeit den schmerzlichen Verlust eines nahen Menschen erfahren haben, wie das Bistum am Mittwoch mitteilte. Für Trauernde könne es hilfreich sein, im Austausch mit anderen dem eigenen Empfinden Raum zu geben und Gefühle ausdrücken zu können. Das Angebot ist eine Ergänzung zur Telefonseelsorge, wie es heißt.
Die Trauerbegleitung übernehmen Mitarbeiterinnen des Malteser Hilfsdienstes und der diözesanen Trauerseelsorge. Seitens der Malteser ist die Sozialpädagogin und Supervisorin Angelika Gabler montags bis freitags von 10 bis 12 Uhr unter (0 84 21) 88 55 zu erreichen. Für das Bistum steht die Gemeindereferentin und Klinikseelsorgerin Helga Lang montags bis freitags von 16 bis 18 Uhr unter (0 84 21) 5 07 88 zur Verfügung. (KNA)
12:30 Uhr: Bischof Oster von seiner Schwester mit Stoff-Maske versorgt
Stefan Oster (54), Bischof von Passau, grüßt per Twitter aus seinem Homeoffice samt Bild, das ihn mit einer grauen Stoff-Maske vor dem Gesicht zeigt. Zugleich schreibt er: "Eben die Post geöffnet: Meine liebe Schwester ist um ihren Bruder besorgt und hat mir solche Masken geschickt! Selbst genäht! Passt prima... werd das Ding jetzt öfter anziehen, wenn ich vor die Tür geh, Ihr auch? Viel Segen und bleibt gesund!" (KNA)
12:15 Uhr: Kapuziner errichten "Straßenheiligtum" vor Kirchenportal
Die Münchner Kapuziner haben ein "Straßenheiligtum" vor ihrer Kirche errichtet. Sie ließen ein Bild des Patrons ihrer Kirche Sankt Anton auf eine LKW-Plane drucken und befestigten diese am Gitterportal vor ihrer Pfarrkirche. "Eigentlich war es als Notlösung gedacht", berichtet Kaplan Thomas Schied. "Wir wollten in der Corona-Krise einen Ort schaffen, an dem die Menschen beten können, falls wir die Kirchen schließen müssen." Nun wache der heilige Antonius gut sichtbar über der Kapuzinerstraße.
Täglich tauchten Spaziergänger vor dem "Straßenheiligtum" auf, zündeten Kerzen an, legten Blumen ab, hielten einen kurzen Moment inne. "Wir brauchen Orte, an denen wir unsere Ängste abgeben können", sagt der Pater. "Hier beten Menschen füreinander und bitten darum, dass wir diese Krise bald überstehen und unsere Not loswerden." Die Notlösung am Kirchenportal sei so zum Sehnsuchtsort für Menschen in der Corona-Krise geworden. Wenn sie so ein wenig mehr Hoffnung und Gelassenheit mitnehmen könnten, "wäre das weiß Gott nicht das Schlechteste in diesen Zeiten", meint der Ordensmann. (KNA)
12 Uhr: Bischof über Corona-Angst am Amazonas – erste Indigene infiziert
Der brasilianische Bischof Bernardo Johannes Bahlmann hat sich besorgt über die Lage in der Amazonasregion angesichts der Corona-Pandemie geäußert. Zwar seien in seiner Urwalddiözese Obidos noch keine Fälle bekannt, doch gebe es in benachbarten Gegenden Menschen mit Symptomen sowie erste Todesfälle. "Das Problem hier in der Region ist, dass es keine Tests gibt", sagte der aus dem niedersächsischen Visbek stammende Franziskaner am Mittwoch im Interview der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). Unterdessen berichteten Medien am Dienstagabend (Ortszeit), dass eine Frau des Volkes der Kokama als erste Indigene in Brasilien positiv auf das Coronavirus getestet wurde. Die 19-Jährige arbeitet im Gesundheitswesen und hatte zuletzt mehrere Indigenendörfer in der Region Tabatinga besucht. Ob sie dabei weitere Indigene ansteckte, sei bislang unklar, hieß es.
Weiter sagte Bahlmann, die Menschen hätten "sehr viel Angst" und seien verunsichert. "Denn sie wissen, dass diese Krankheit etwas Besonderes ist." Auch gebe es kaum gesicherte Informationen. "Deshalb sind die Leute gestresst, auch weil sie nicht wie sonst frei auf die Straße können", so der Bischof. In dieser Situation vertraue die Bevölkerung kaum auf Präsident Jair Messias Bolsonaro, der das Virus mehrfach als "eine leichte Grippe" bezeichnet hatte. "Aber alle sind besorgt, weil Bolsonaro Dinge sagt, die nicht gesagt werden sollten, besonders von ihm als Präsidenten", so der Geistliche. Die Menschen hörten eher auf örtliche Politiker, Gouverneure, den Gesundheitsminister sowie "auf die Staatsanwälte, die vorschreiben, dass man daheim bleiben soll. Die setzen sich durch." Doch seien die Menschen in seiner Region nicht gewohnt, ständig daheim zu sein. "Hier ist es heiß, und die Leute bewegen sich sonst viel auf der Straße. Deswegen ist es eine große Herausforderung für sie, sich daran zu halten", sagte Bahlmann. Dennoch gebe es weniger Bewegung auf den Straßen als sonst.
Das Krankenhausschiff "Papa Francisco", das die Region seit einigen Wochen versorgt, habe seine aktuelle Expedition abgebrochen, berichtete der Bischof, der sich besonders für das Schiff eingesetzt hatte. "Das Problem ist, dass der Besuch des Schiffs dort, wo es anlegt, stets zu einer Gruppenbildung führt", so der Ordensmann. Das dürfe derzeit nicht passieren. "Zudem sind wir nicht darauf vorbereitet, das Schiff unter den veränderten Bedingungen einzusetzen. Wir arbeiten daran, Materialien und Geräte zu bekommen, um es dann entsprechend einsetzen zu können, wenn das Virus hier angekommen ist", sagte Bahlmann. Über seine online übertragenen Gottesdienste sagte er, aufgrund der aktuellen Überlastung des Internet sei die Streaming-Qualität "manchmal nicht so gut". Aber das Angebot "kommt gut an, weil die Menschen dadurch die Nähe der Kirche spüren. Das ist wichtig, weil sie dadurch Trost erfahren", so der Bischof. (KNA)
11:45 Uhr: Französischer Priester feiert Messen an ungewöhnlichen Orten
Der französische Priester Geoffroy de La Tousche feiert in diesen Zeiten Messen an Orten, die auf besondere Weise im Zusammenhang mit der Corona-Krise stehen, und überträgt sie ins Internet. "Donnerstagmorgen werde ich um 4.15 Uhr live eine Messe aus einer Bäckerei übertragen", zitiert die französische Zeitung "La Croix" (Mittwoch) den Priester aus der nordfranzösischen Diözese Rouen. In der Bäckerei zelebriere er bei denen, die "nachts arbeiten, um uns zu ernähren", so de La Tousche. Weitere Messen fanden bereits auf einem Bauernhof, in einem Restaurant, einem Supermarkt und auf einem Lastkahn statt.
Die Idee hatte De La Tousche eigenen Angaben zufolge als er vom Bischof die Erlaubnis erhielt, dienstliche Fahrten trotz Ausgangssperre zu unternehmen. "Ich hatte die Idee, die Menschen dort zu erreichen, wo sie sind", sagt er. Die Messen an den ungewöhnlichen Orten ermöglichten "außergewöhnliche Kontakte".
Auch wenn die Gemeindemitglieder nicht vor Ort seien, beteiligten sie sich an den Messen. Lesungen und Gebete würden von ihnen zuhause aufgezeichnet und über Nachrichtendienste übermittelt, so der Priester. De La Tousche streamt sie dann während der Messe live. Die Gemeindemitglieder seien sehr froh, auf diese Weise teilhaben zu können. Derzeit sei es möglich, neue Dinge auf den Weg zu bringen. (KNA)
11:30 Uhr: Pfarrerin bietet Straßen-Gottesdienste auf Bestellung an
Kurz-Gottesdienst per Lieferung: Nach dem Vorbild von Essenlieferdiensten bietet eine Gemeindepfarrerin im rheinland-pfälzischen Klingelbach Andachten auf Bestellung an. Die evangelische Theologin Anneke Peereboom besucht mit Gitarre und Bibel Menschen ihrer Gemeinde und hält dort mit Abstand vor der Haustür oder einem Fenster eine kurze Andacht mit Predigt, Liedern, Gebet und Segen, wie die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) mitteilte.
Das Angebot richte sich vor allem an Haushalte ohne Internet, die sich keinen Gottesdienst im Livestream anschauen können. Manch einem sei das auch zu distanziert, sagte die Pfarrerin. Es mache einen Unterschied, ob man "einen realen Menschen mit einer realen Bibel in der Hand, einer realen Gitarre und Stimme sowie einem realen Kerzenlicht auf der Straße" vor sich habe. (KNA)
11:15 Uhr: Kirchen und Gewerkschafter: 100 Euro Soforthilfe für Arme
Ein Rettungspaket für Arme fordert ein bayerisches Bündnis aus kirchlichen Verbänden und Gewerkschaften. Die Initiative "Rechte statt Reste" appellierte am Mittwoch an die Bundesregierung, bedürftigen Haushalten monatlich 100 Euro pro Person zusätzlich zur Grundsicherung auszuzahlen. Diese Soforthilfe sollte bis zum Ende der Corona-Krise geleistet werden.
Von der Krise seien nicht nur Unternehmen und Arbeitnehmer wirtschaftlich getroffen, hieß es zur Begründung. Auch die Infrastruktur für bedürftige Menschen sei durch die Pandemie empfindlich berührt. Besonders dramatisch wirke sich die Schließung von Lebensmitteltafeln, Suppenküchen und Mittagstischen überall in Deutschland aus. Millionen Menschen lebten am Rand des Existenzminimums und seien auf kostenlose Mahlzeiten angewiesen. Sie dürften nicht vergessen werden.
Die Initiative hat auf change.org/CoronaZuschlag eine an die Bundesminister Hubertus Heil und Olaf Scholz (beide SPD) gerichtete Online-Petition gestartet und will bis Ostern möglichst viele Unterstützer gewinnen. "Rechte statt Reste" ist ein Bündnis von acht kirchlichen und gewerkschaftlichen Organisationen, darunter Caritas, Diakonie und verdi. (KNA)
11 Uhr: Stadtdekan zu Eltz: Corona-Einschränkungen kritisch hinterfragen
Der Frankfurter Stadtdekan Johannes zu Eltz hat gefordert, die in der Corona-Krise verordneten Einschränkungen von Grundrechten immer neu abzuwägen und kritisch zu hinterfragen. Die Interessen der besonders Gefährdeten müssten gewahrt bleiben, sagte zu Eltz der "Frankfurter Rundschau" (Mittwoch). Zugleich sei es wichtig, von den politisch Verantwortlichen zu verlangen, "immer neu abzuwägen, jeden Tag nach neuen Lösungen zu suchen".
Ihn irritiere die "Kritiklosigkeit und Willfährigkeit aufseiten jener, die von den Anordnungen betroffen sind", so der Priester. Gehorsam sei richtig, aber nicht ohne den Gebrauch des eigenen Verstandes und ohne immer wieder zu fragen, ob Maßnahmen wirklich in dieser Form nötig seien. "Demokratie lebt doch davon, solche Gedanken zu hegen uns sie öffentlich zu äußern. Wir brauchen das auch in der Corona-Krise, gerade da. Sonst wüsste ich nicht, für was wir eigentlich kämpfen", sagte zu Eltz. Er wolle keine "Obrigkeit", die "unseres Glückes Schmied" sein wolle. "Ich habe meinen Heiland schon."
Kritik übte er am pauschalen Verbot aller Gottesdienste, das den Kern des Grundrechts auf Religionsausübung treffe. "Ich kann nicht erkennen, dass man auch nur einen Gedanken darauf verschwendet hätte, da die Gläubigen mitzunehmen, statt sie auszusperren." In den vielfach "großen, leeren Kirchen" hätte der Infektionsschutz eingehalten werden können, so der Stadtdekan. Dabei ziele seine Kritik "nicht nach oben, sondern zur Seite, zu uns hin. Mir wird es ganz schwummrig, wenn ich sehe, wie schnell wir bereit waren, uns generellen Verboten zu unterwerfen".
Zu Eltz zeigte sich überzeugt, dass die Diskussionen über Alternativen zur Lähmung des gesamten öffentlichen Lebens weiter zunähmen. "Gott sei Dank lebt jetzt, nach einer riesigen Schrecksekunde der Diskurs wieder auf." Wichtig sei, den Bürgern Freiheit zuzutrauen. "Die Menschen sind in ihrer übergroßen Zahl vernünftig und wollen ihren Beitrag leisten. Diese Kräfte sollte man auch in Anspruch nehmen, statt besten Willens rundherum alles lahmzulegen." Christen seien dabei, betonte zu Eltz, "gewiss nicht tapferer oder gescheiter als andere". Die Gewissheit, dass Gott es gut mit den Menschen meine, könne aber in einer Krise "viel Klugheit und Handlungskraft" frei setzen. (KNA)
10:45 Uhr: Kardinal Woelki: Europa muss Flüchtlingen in Corona-Krise helfen
Angesichts der Lage in den europäischen Flüchtlingslagern, insbesondere auf der griechischen Insel Lesbos, fordert der Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki ein sofortiges Handeln der Europäer und notfalls auch einen deutschen Alleingang. "Lager wie das auf Lesbos müssen aufgelöst werden. Es müssen Orte gefunden werden, an denen die Menschen menschenwürdig leben können", sagte Woelki dem "Kölner Stadt-Anzeiger" (Mittwoch). Der Kölner Erzbischof warnte mit Blick auf die Bedrohung durch das Coronavirus vor einem Massensterben. "Es ist doch absehbar: Wenn die Menschen in den Lagern vom Coronavirus betroffen werden, werden sie hinweggerafft, weil keine Schutzmaßnahmen vorhanden sind und keine Möglichkeit besteht, die entsprechenden Schutzmaßnahmen einzuhalten."
Die Flüchtlingslager auf den griechischen Inseln sind überfüllt. So leben auf Lesbos 20.000 Menschen auf einem Gelände, das für 3.000 Menschen vorgesehen war. Helfer beklagen die unzureichenden hygienischen Verhältnisse. Erstmals wurde am Dienstag im Lager von Ritsona bei einer aus Afrika stammenden Frau eine Infektion mit dem Coronavirus festgestellt.
Der Erzbischof erklärte, Europa trage eine große Verantwortung und dürfe sich "nicht durch unterlassene Hilfe am Leid, vielleicht sogar am Tod so vieler Menschen mitschuldig machen". Die Zustände in den Flüchtlingslagern nannte Woelki "eine Schande für Europa". Er plädierte dafür, in einem ersten Schritt - wie von der EU bereits erwogen - "zumindest die Kinder und unbegleiteten Jugendlichen herauszuholen. Aber auch die anderen dürfen nicht vergessen werden. Die Europäer sollten zusammenstehen und zeigen, dass sie diese Menschen in Not nicht allein lassen." Auch wenn Deutschland das Problem nicht allein lösen könne, solle es "mit gutem Beispiel vorangehen", so der Erzbischof weiter. Er habe den Eindruck, "dass unser Land leider manchmal dazu beiträgt, dass andere EU-Mitglieder wie Italien oder Spanien sich allein gelassen fühlen, weil sie auch aus Deutschland nicht genug Solidarität und Unterstützung erfahren". Deutschland müsse jetzt "selbst die Initiative ergreifen, das sehe ich auf jeden Fall so. Alles, was die Not lindern hilft, ist jetzt gefordert und geboten." (KNA)
10:30 Uhr: Klinikseelsorger: Anspannung in den Krankenhäusern nimmt zu
Das Personal in Krankenhäusern gerät nach Einschätzung des Klinikseelsorgers Lars Wißmann wegen der Corona-Pandemie zunehmend unter Druck. "Die Anspannung nimmt zu in den Krankenhäusern", sagte Wißmann dem Evangelischen Pressedienst (epd) in Hannover. Belastend sei vor allem, dass die Beschäftigten noch nicht wüssten, was auf die Kliniken zukomme. "Viele rödeln und ich befürchte, es wird noch schlimm werden", sagte der Beauftragte für Krankenhausseelsorge der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers. Patienten und Angehörige belaste das Kontaktverbot schon jetzt enorm. "Alles ist auf Corona fixiert, aber es gibt auch den Klinikalltag", sagte der Pastor. "Nach wie vor sterben Menschen nach Verkehrsunfällen oder es werden niederschmetternde Diagnosen gestellt." Damit müssten Patienten jetzt ohne familiären Beistand fertig werden und Angehörige es aushalten, fern zu bleiben.
Zwar versuchten die Kliniken, zumindest ganz am Anfang und am Ende des Lebens, Besuche möglich zu machen. "Doch auch das führt zu schweren Abwägungen", sagte Wißmann. Er wisse von einer Familie, aus der nur zwei Angehörige noch einmal an das Bett eines Sterbenden kommen durften. Die Ehefrau sei zugunsten ihrer beiden Kinder zurückgetreten. Gefühle von Ohnmacht und Hilflosigkeit, wie sie Angehörige am Krankenbett verspürten, verstärkten sich aus der Ferne noch. Die Krankenhausseelsorger machten zunehmend stellvertretend Besuche, sagte der Beauftragte. Wenn Menschen sich in der Sorge um Angehörige meldeten, hätten sie auch selbst ein großes Bedürfnis, mit jemandem zu reden. Manchmal könne es ihnen helfen, zu Hause etwas im Sinne der Patienten zu machen. "Die Tochter kann das Gemüsebeet, das der Mutter im Krankenhaus so wichtig ist, gegen Kälte abdecken - aus Liebe zur Mama", sagte er.
Für Patienten auf der Intensivstation, die beatmet würden und nicht sprechen könnten, sei es schwer, "auf den liebenden Blick eines Ehepartners oder Kindes zu verzichten". Bei seinen Besuchen fingen manche von ihnen an, bitterlich zu weinen. "Dann ist es noch wichtiger, da zu sein und das mit auszuhalten", sagte Wißmann. Die Seelsorger besuchten Corona-Patienten niemals ungeschützt. Dabei komme es darauf an, ob genügend Masken und andere Schutzmaterialien da seien, die zunächst den Ärzten und Pflegekräften vorbehalten seien. Er werbe seit Jahren für Supervisionsangebote zumindest in der Intensivpflege, die auch von den Kostenträgern finanziert würden, sagte Wißmann: "Es kann gut sein, dass Ärzte und Pflegekräfte nach der akuten Corona-Zeit in ein Loch fallen." (epd)
10:15 Uhr: München: Keine Firmungen und Erstkommunionfeiern bis Pfingsten
Das Erzbistum München und Freising setzt angesichts der Corona-Pandemie bis Pfingsten alle Firmungen aus. Bei Einzelfirmungen gibt es Entscheidungsspielraum, wie die Pressestelle der Erzdiözese am Mittwoch mitteilte. In einem gemeinsamen Schreiben an die pastoralen Mitarbeiter empfehlen Generalvikar Christoph Klingan und Amtschefin Stephanie Herrmann den Pfarreien, auch alle Erstkommunionfeiern bis Pfingsten aufzuschieben.
"Auch den betroffenen Familien ist, wie wir aus vielen direkten Anfragen und Rückmeldungen wissen, daran gelegen, Gewissheit für ihre Planungen bezogen auf die bisher festgesetzten Termine zu bekommen", heißt es in dem Brief weiter. Ihnen sei bewusst, dass damit "so manche Hoffnungen enttäuscht werden", schreiben Klingan und Herrmann, aber man müsse angesichts der Lage weiter verantwortlich handeln und den Vorgaben und Empfehlungen von staatlicher wie medizinischer Seite folgen.
In dem Schreiben wird angekündigt, dass die für die jeweilige Seelsorgsregion zuständigen Weihbischöfe sobald als möglich neue Termine für die Firmungen bekanntgäben. Auch die Erstkommunionfeiern seien nicht abgesagt, sondern würden nachgeholt, sobald die Rahmenbedingungen es zuließen: "Die Kinder dürfen sich weiter darauf freuen, und sicher werden alle Beteiligten alles daran setzen, dieses wichtige Ereignis auf dem Lebens- und Glaubensweg der Kinder mit ihnen und ihren Familien in schöner Weise zu begehen." (KNA)
10 Uhr: Brasilianisches Gericht hebt Kirchenschließungen auf
Ein Berufungsgericht in Rio de Janeiro hat laut Medienberichten am Dienstagabend (Ortszeit) eine erstinstanzliche Entscheidung zur Schließung von Kirchen aufgehoben. Damit ist ein Dekret von Präsident Jair Messias Bolsonaro wieder gültig, dass Kirchen und Lottoannahmestellen zu systemrelevanten Einrichtungen erklärt, die nicht geschlossen werden dürfen.
Bolsonaro hatte sich mit seinem Dekret gegen die von Bürgermeistern und Gouverneuren verhängte Schließung der Kirchen gewehrt. Zudem plant die Regierung, Hilfszahlungen an Bedürftige in den Lottoannahmestellen auszahlen zu lassen. Die Lokalregierungen hatten jedoch auf der Schließung bestanden, um die Zahl von Passanten zu reduzieren. Am Freitag hatte ein Gericht in der ersten Instanz Bolsonaros Dekret für ungültig erklärt. Bolsonaro kritisiert offen die Ausgangsbeschränkungen, da er einen Zusammenbruch der Wirtschaft befürchtet. Allerdings bekräftigt selbst sein Gesundheitsminister, dass "Social Distancing" notwendig sei. Brasilien verzeichnete am Dienstag einen starken Anstieg der Covid-19-Infizierten um 1.138 Fälle innerhalb von 24 Stunden. Damit wurden bisher 5.812 Personen positiv getestet, 202 Infizierte verstarben, davon 42 von Montag auf Dienstag.
Allerdings dürfte die Dunkelziffer wesentlich höher liegen, da es landesweit an ausreichenden Tests mangelt. Alleine in Rio de Janeiro werden derzeit rund 50 bisher ungeklärte Todesfälle untersucht. In der Millionenmetropole Sao Paulo sollen rund 12.000 Tests auf ihre Auswertung warten. Zudem sei die Zahl von Patienten, die über Atembeschwerden klagen, in den vergangenen drei Wochen stark angestiegen, heißt es in Medienberichten. (KNA)
9:45 Uhr: Papst bittet in der Corona-Krise um Gebet für Medienschaffende
In seiner Frühmesse am Mittwoch hat Papst Franziskus in der Corona-Krise zum Gebet für die Mitarbeiter in den Medien aufgerufen. "Ich möchte, dass wir für all jene beten, die in den Medien arbeiten, die sich für Kommunikation einsetzen, damit die Menschen sich nicht so isoliert fühlen", sagte das Kirchenoberhaupt zu Beginn des Gottesdienstes. Es gehe dabei auch um "Erziehung der Kinder, um Bildung" und um Hilfe, "diese Zeit des Eingeschlossenseins zu überstehen".
In seiner Predigt in der Kapelle seiner Residenz Santa Marta rief Franziskus die Christen auf, treu zu der Botschaft Jesu zu stehen. Es gehe nicht darum, gut argumentieren zu können oder sich irgendwelchen Ideologien hinzugeben. Es komme allein darauf an, ganz im Geist Jesu zu leben und handeln.
An der Frühmesse nahmen, wie schon in den vergangenen Wochen, wegen der Ausgangs- und Kontaktsperre in Italien, keine Besucher teil. Der Gottesdienst wurde im Internet, in kirchlichen Fernsehsendern sowie im öffentlich-rechtlichen italienischen Fernsehen übertragen. (KNA)
9 Uhr: Österreichs Kirche bündelt Corona-Infos und Hilfsangebote online
Die katholische Kirche in Österreich bündelt ihre Informations- und Hilfsangebote zum Thema Corona. Unter www.katholisch.at/corona sind aktuelle Meldungen über die kirchlichen Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie sowie Angebote zu finden, wie Betroffene bzw. durch Corona in Not geratene Menschen zu Hilfeleistungen kommen. Eine Übersicht zu medialen Streaming-Angeboten soll zudem eine Mitfeier von Gottesdiensten ermöglichen.
Ein Corona-Newsticker sammelt tagesaktuell Meldungen zum Thema. Zudem gibt es direkte Links zu den jeweiligen Informationsseiten der Diözesen und den Video-Blog "Fastengedanken zur Corona-Krise" vom Mediziner, Theologen und Priester Matthias Beck. (KNA)
9:30 Uhr: Jesuit Frick: Medien sollten zurückhaltender mit dem Tod umgehen
Der Jesuit und Philosoph Eckhard Frick kritisiert den Umgang von Medien mit dem Tod in der Corona-Krise. Es stimme ihn nachdenklich, wenn das Fernsehen immer wieder Bilder von Militärlastern zeige, die im Konvoi Särge abtransportieren, sagte er im Interview der "Süddeutschen Zeitung" (Mittwoch). "Sollte man damit aus medienethischer Sicht nicht ähnlich umgehen wie mit Suiziden, über die man aus gutem Grund nicht berichtet?", so Frick. "Durch den Lkw wird die hilflose Not der Trauernden ausgedrückt, die fern sind vom Geschehen. Durch die Konvoistärke die Vermassung der Toten." Insgesamt produzierten die Medien mit solchen Bildern "eine Stimmung des Ausnahmezustands".
Mit Blick auf die derzeit geltenden Regeln bei Beerdigungen sagte der Priester und Psychoanalytiker: "Rituale stiften Gemeinschaft. All das wird sehr erschwert, wenn nur noch engste Angehörige an einer Beerdigung teilnehmen dürfen." Das Trauern lasse sich aber auch "nachholen", etwa in einer Psychotherapie. "Oder auch in Form nachgeholter Rituale. Erinnerungsgegenstände können eine wichtige Rolle spielen. Und der Ort der Bestattung, an den ich zurückkehren kann." Deshalb sei im Judentum und Islam die Totenruhe unantastbar und Friedhöfe dürften nicht aufgelöst werden.
Frick, Jahrgang 1955, lehrt Anthropologie und Spiritual Care an der Hochschule für Philosophie der Jesuiten und am Klinikum rechts der Isar der TU München. (KNA)
9:15 Uhr: Moraltheologe warnt vor medizinischer Selektion in Corona-Krise
Der katholische Moraltheologe Thomas Bahne hat angesichts der Corona-Krise vor einem medizinischen Selektionsprozess gewarnt. "Während die Triage im Alltag der klinischen Notaufnahmepraxis zur Ersteinschätzung der Behandlungsdringlichkeit dient, wird sie im Ausnahmezustand der Corona-Pandemie zu einem selektiven Instrument der ärztlichen Entscheidung darüber, wer (weiter-)beatmet und wer palliativmedizinisch zum Sterben begleitet wird", schrieb Bahne am Dienstag im Blog der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Erfurt. Die sogenannte Triage teilt Erkrankte und Verletzte nach Schwere ihrer Verletzungen ein und beschreibt damit die Priorisierung medizinischer Hilfeleistung.
"Das die Triage leitende medizinethische Prinzip soll die Gerechtigkeit sein, wenn Ärzte über einen Verzicht oder Abbruch intensivmedizinischer Maßnahmen nach medizinischen Kriterien entscheiden", schreibt Bahne. Das Gute dürfe jedoch nicht auf Kosten des Gerechten verwirklicht werden, führt der Moraltheologe aus: "Gemäß dieser Präferenzregel in ethischen Konfliktfällen erfährt die Hilfeleistung für den einen dort ihre Grenze, wo das fundamentale Recht eines anderen auf Weiterbehandlung verletzt wird, insbesondere wenn es sich um eine vulnerable Person handelt, die ihre Ansprüche nicht aus eigener Kraft geltend machen kann." Es sei das "Dilemma der Triage", dass sie die Schwächsten nicht schütze.
Bahne verwies darauf, dass italienische und französische Intensivmediziner teils schon Altersgrenzen für die Beatmung von Covid-19-Erkrankte eingeführt hätten. "Diese Praxis ruft verfassungsrechtlich wie medizinethisch nach einer Intervention, da sie die gleiche unveräußerliche Würde des Menschen sowie sein basales Schutzrecht gegen (Alters-)Diskriminierung verletzt", kritisierte der Moraltheologe. (KNA)
Ältere Meldungen
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