Kardinal fordert Corona-Entschuldigung von China
19:35 Uhr: Familienberatung im Bistum Hildesheim trotz Krise erreichbar
Die Ehe-, Familien- und Lebensberatung im Bistum Hildesheim hält ihr Beratungsangebot trotz der Corona-Krise aufrecht. Zwar haben die Beratungsstellen geschlossen, die Mitarbeiter sind aber per Videochat, am Telefon oder über eine Online-Plattform erreichbar, wie das Bistum Hildesheim am Donnerstag mitteilte. Ratsuchende könnten sich an die Experten wenden, wenn etwa die Paarbeziehung aus der Balance geraten ist, jemand persönliche Nöte hat oder weil die Corona-Krise und die damit verbundenen Einschränkungen aufs Gemüt drücken. Alle Berater unterlägen der Schweigepflicht, die Online-Angebote seien besonders geschützt. Die Telefonnummern, der Zugang zur Onlineberatung und weitere Informationen finden sich auf der Internetseite www.efl-bistum-hildesheim.de. (KNA)
18:55 Uhr: Läden an Karfreitag in NRW zu – in Baden-Württemberg offen
Sämtliche Läden müssen an Karfreitag, Ostersonntag und -montag im bevölkerungsreichsten Bundesland Nordrhein-Westfalen geschlossen bleiben. Das gelte auch für Geschäfte, die sonst nach der Corona-Schutzverordnung an Sonn- und Feiertagen öffnen dürften, sagte ein Sprecher des NRW-Wirtschaftsministeriums am Donnerstag auf Anfrage. Lediglich für Apotheken geben es an diesen Tagen keine Beschränkungen.
In der Corona-Krise dürfen in NRW Lebensmittelläden, Wochenmärkte, Abhol- und Lieferdienste sowie Geschäfte des Großhandels über die bestehenden gesetzlichen Regelungen hinaus an Sonn- und Feiertagen von 13.00 bis 18.00 Uhr öffnen. Im Regelfall ist nur gewerblichen Anbietern von Blumen, Pflanzen, Zeitungen, Zeitschriften, Back- oder Konditorwaren sonn- und feiertags eine Öffnung von fünf Stunden möglich, allerdings nicht am Oster- und Pfingstmontag sowie am zweiten Weihnachtstag. Zudem gibt es Ausnahmen an verkaufsoffenen Sonntagen in Zusammenhang mit Festen und Märkten.
In Baden-Württemberg können Supermärkte und andere Lebensmittelläden auch an Karfreitag öffnen. Auch am Ostermontag ist der Verkauf gestattet. Das dortige Wirtschaftsministerium bezog sich dabei auf die Corona-Verordnung für den Südwesten, nach der die Öffnung zwischen 12 und 18 Uhr gestattet ist. Sinn sei, "die österlichen Einkäufe zu entzerren und somit die Bildung von Warteschlangen zu vermeiden und den Geschäften die Einhaltung der gebotenen Hygienestandards zu erleichtern". (KNA)
18:30 Uhr: Wissenschaftler setzt auf Wandel nach Corona-Krise
Die Corona-Krise könnte nach den Worten des Bonner Entwicklungsforschers Joachim von Braun zu einem Wandel führen. "Wenn Corona unter Kontrolle ist, können wir nicht mehr zur Tagesordnung übergehen", sagte von Braun am Donnerstag in einem Interview der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA).
Es müsse eine "gründliche Überprüfung von Weltanschauungen, Lebensstilen und auf das Kurzfristige fokussierte wirtschaftliche Bewerten" unternommen werden, um den künftigen Herausforderungen zu begegnen, forderte der Präsident der Päpstlichen Akademie der Wissenschaften. "Eine verantwortungsbewusstere, mehr teilende, gleichberechtigte, fürsorglichere und gerechtere Gesellschaft ist erforderlich, wenn wir überleben wollen."
Mit Sorge blickt der Entwicklungsforscher auf die Situation in den armen Staaten Afrikas, Asiens und Lateinamerikas. "Wenn die zu erwartenden störenden Folgen für die Nahrungsmittelproduktion und -versorgung nicht gemildert werden, werden vor allem die Armen noch mehr leiden", sagte von Braun.
Die Zeit für ein Ausstiegsszenario aus den Maßnahmen im Kampf gegen die Corona-Pandemie ist nach Ansicht des Wissenschaftlers in Deutschland und Europa noch nicht reif. Zunächst einmal gelte es, in einem gemeinsamen Kraftakt die "exponentiellen Infektionskurven" zu überwinden. Alleingänge von Staaten würden keine Lösungen bringen, fügte von Braun hinzu. "Globale Krisen erfordern kollektives Handeln." (KNA)
18:05 Uhr: Griechenlands orthodoxe Kirche verschiebt Ostermessen in den Mai
Wegen der Corona-Pandemie will Griechenlands orthodoxe Kirche Ostern dieses Jahr erst Ende Mai feiern. Die ständige Synode der Kirche erklärte nach einer Telefonkonferenz (Mittwochabend), sie bete, dass die Gefahr bald vorbei sei und Klerus und Gläubige am 26. Mai gemeinsam die Ostermesse feiern können. Das ist genau ein Tag vor dem orthodoxen Fest Christi Himmelfahrt, bis zu dem in Gottetsdiensten der Hymnus "Christus ist auferstanden" gesungen wird.
Zur Eindämmung der Pandemie sind in Griechenland seit Mitte März öffentliche religiöse Feiern verboten. Die von Kirchenoberhaupt Erzbischof Hieronymos geleitete ständige Synode rief die orthodoxen Christen auf, die Vorschriften der Behörden zu befolgen. Bis zum 11. April sollten alle zu Hause bleiben.
Für die griechisch-orthodoxe Metropolie von Deutschland hat die Athener Entscheidung zur Verschiebung der Ostermessen keine Folgen. Ihr Sprecher sagte am Donnerstag der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) in Bonn, maßgeblich für die Metropolie seien die Beschlüsse des Ökumenischen Patriarchats von Konstantinopel. Dieses habe bisher keine Verschiebung beschlossen.
Nach dem orthodoxen Kalender wird Ostern in diesem Jahr am 19. April gefeiert und damit eine Woche später als von Katholiken und Protestanten. Die Ostkirchen bestimmen beide Termine nach dem alten Julianischen Kalender und nach einer anderen Methode als die Westkirchen, die die Gregorianische Kalenderreform des 16. Jahrhunderts vollzogen haben. Zu einem gemeinsamen Ostertermin wird es wieder im Jahr 2025 kommen. (KNA)
17:20 Uhr: Kollekte für das Heilige Land mit unterschiedlichen Terminen
Aufgrund der Corona-Pandemie findet die traditionelle Kollekte für das Heilige Land in diesem Jahr an unterschiedlichen Terminen statt. Während die deutschen Bischöfe für den Palmsonntag (5. April) und Karfreitag (10. April) zu Spenden für Seelsorge- und Sozialprojekte im Nahen Osten aufrufen, soll auf Ebene der Weltkirche die Kollekte am 13. September stattfinden. Es handelt sich dabei um den Sonntag vor dem Fest Kreuzerhöhung (14. September), das wiederum thematisch eng mit dem Karfreitag verbunden ist.
Weil die Spendensammlung nicht wie sonst üblich in den Gottesdiensten stattfinden kann, bitten die deutschen Bischöfe darum, das Geld direkt dem Deutschen Verein vom Heiligen Lande und dem Kommissariat des Heiligen Landes der Deutschen Franziskanerprovinz zukommen zu lassen. Gerade jetzt, in Zeiten der Corona-Pandemie, bräuchten die Christen in Israel, Jordanien und den Palästinensischen Autonomiegebieten die Solidarität der Christen in anderen Teilen der Welt. Auch in Österreich soll die Aktion wie geplant in der Karwoche abgehalten werden.
Die Kollekte unter dem lateinischen Motto "Pro Terra Sancta" ("Für das Heilige Land") war ursprünglich von Papst Paul VI. (1963-1978) eingerichtet worden. Sie ist als Zeichen konkreter Solidarität für die in der Region lebenden Christen gedacht. (KNA)
17:00 Uhr: Bistum Trier startet neue Internet-Hilfeseite gegen Kindergewalt
Als Hilfe für Kinder und Jugendliche hat das Bistum Trier eine Internetseite mit Tipps und Infos im Fall von häuslicher Gewalt erstellt. Mit Illustrationen, Filmen oder Quizzen will die Seite Kinder in altersgerechter Sprache über Gewalt, Kinderrechte und Hilfsangebote informieren, wie das Bistum am Donnerstag mitteilte. Sie sollen ermutigt und bestärkt werden, über Gewalterfahrungen zu reden und sich zu wehren. Die Einschränkungen der Corona-Krise könnten Konflikte in Familien verschärfen und vermehrt zu Gewalt gegen Kinder und Jugendliche führen. Auch fielen zahlreiche unterstützende Netzwerken wie Schule, Nachmittagsbetreuung oder Vereine derzeit weg. (KNA)
16:50 Uhr: Vatikan fordert internationale Solidarität in Corona-Krise
Der Vatikan hat die internationale Gemeinschaft zu mehr Solidarität im Kampf gegen das Coronavirus aufgefordert. Die aktuelle Krise sei kein geeigneter Zeitpunkt, "um sich voneinander abzuschotten", sagte Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin am Donnerstag dem Portal "Vatican News". Die Welt erlebe "eine Tragödie, die Auswirkungen für uns alle hat". Ein "unsichtbarer Feind" mache die Menschen krank, lasse sie leiden und sterben. Dies konfrontiere die gesamte Menschheit mit ihrer Zerbrechlichkeit und Verwundbarkeit.
Umso wichtiger sei es, gemeinsame Lösungsansätze zu finden, die über die Interessen einzelner Gruppen und Staaten hinausreichten, so der zweite Mann des Vatikan. Die Corona-Krise sei eine Chance, angesichts globaler Widrigkeiten einen "Geist der Solidarität zwischen allen Staaten und Völkern" zu entwickeln.
Die Kirche stehe dabei trotz Gottesdienstverboten und vieler Einschränkungen eng an der Seite der Gläubigen, betonte der Kardinal. Vor allem Papst Franziskus suche "jeden erdenklichen Weg", um den Menschen weiterhin nahe zu sein. Die tägliche TV-Übertragung seiner Frühmesse aus der vatikanischen Residenz Santa Marta sei ein gutes Beispiel dafür. (KNA)
16:15 Uhr: Segen für Corona-Helfer im Hamburger Elbschlosskeller
Kirchenbeistand für eine Kiezkneipe: Der katholische Pfarrer Karl Schultz hat die Corona-Helfer im Hamburger Elbschlosskeller gesegnet. Die Kultbar nahe der Hamburger Reeperbahn ist seit einigen Tagen Suppenküche und Kleiderkammer. Während der normale Betrieb ruht, verteilen freiwillige Helfer unter dem Motto "Wer, wenn nicht wir" Kleidung und Lebensmittel an Obdachlose und Bedürftige. "Der Elbschlosskeller kümmert sich um die Ärmsten und Schwächsten in unserer Gesellschaft", sagte Schultz am Donnerstag der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). "Mir ist wichtig, dass die Kirche sich da nicht raushält, sondern ein Signal der Wertschätzung sendet."
Er sei mit Stola und Weihwasser in die Kneipe gegangen und habe ein Gebet gesprochen, so der Pfarrer der Gemeinde Sankt Joseph an der Großen Freiheit. Über der Tür habe er einen sonst bei der Sternsingeraktion verwendeten Aufkleber mit dem lateinischen Segenswunsch "Christus mansionem benedicat" (Christus segne dieses Haus) angebracht. "Die Aktion wurde sehr dankbar angenommen." Zusätzlich habe seine Gemeinde 1.000 Euro für das spontane Hilfsprojekt gespendet.
"Die Stadt tut nicht genug, um den Schwächsten in unserer Gesellschaft zu helfen", begründete Elbschlosskeller-Wirt Daniel Schmidt sein Engagement in einem Facebook-Video. Er ließ eigenen Angaben nach auch zuvor bereits regelmäßig Obdachlose in seiner Kneipe übernachten. Seinen im Internet veröffentlichten Spendenaufruf bezeichnete er als "Bomben-Erfolg". Die Menschen hätten Berge von Kleidung vorbeigebracht, und gleich in den ersten Tagen der Aktion seien rund 220 Kilo Lebensmittel zusammengekommen. Zwischenzeitlich verhängte er sogar einen Spendenstopp. "Wir platzen aus allen Nähten", so Schmidt. Sein Team sei Tag und Nacht mit dem Sortieren der Spenden und dem Kochen der Mahlzeiten beschäftigt. (KNA)
16 Uhr: Auch Karfreitag können Geschäfte in Baden-Württemberg öffnen
In Baden-Württemberg können Supermärkte und andere Lebensmittelläden auch an Karfreitag öffnen. Auch am Ostermontag ist der Verkauf gestattet, wie das im Land zuständige Wirtschaftsministerium am Donnerstag auf Anfrage mitteilte.
Das Ministerium bezog sich dabei auf die Corona-Verordnung für den Südwesten, nach der die Öffnung zwischen 12 und 18 Uhr gestattet ist. Sinn sei, "die österlichen Einkäufe zu entzerren und somit die Bildung von Warteschlangen zu vermeiden und den Geschäften die Einhaltung der gebotenen Hygienestandards zu erleichtern". Der Karfreitag ist der höchste Feiertag der Protestanten, Ostern das wichtigste Fest der Katholiken. (KNA)
15:45 Uhr: Wegen Corona – Priester wird zum Gebetsrufer vom Kirchturm
Der katholische Pfarrer Karl Feser will sich im unterfränkischen Bad Königshofen als Gebetsrufer vom Kirchturm betätigen. An Karfreitag und Karsamstag wolle er von der Balustrade aus die wichtigsten Gebete über einen Lautsprecher in alle vier Himmelsrichtungen sprechen, heißt es in der Online-Lokalausgabe der "Main-Post". Grund dafür sei, dass angesichts der Corona-Krise die öffentlichen Gottesdienste und das traditionelle Ratschen der Jugendlichen wegfielen.
Feser verweist laut Zeitung auf muslimisch geprägte Länder, in denen vom Minarett zum Gebet gerufen werde. Warum solle dies nicht auch in Zeiten der Corona-Pandemie so vom Kirchturm der Stadt geschehen?, zitiert das Blatt den Pfarrer. Außerdem würden Videos der nicht-öffentlichen Gottesdienste zeitversetzt auf der Facebook-Seite der Pfarreiengemeinschaft ausgestrahlt. Vom Turm beten wird Feser der "Main-Post" zufolge an Karfreitag um 12, 14.45 und um 19 Uhr, an Karsamstag um 12 und um 19 Uhr. (KNA)
15:30 Uhr: Justizverfahren im Vatikan wegen Corona-Krise weiter ausgesetzt
Wegen der anhaltenden Corona-Krise bleiben im Vatikanstaat nahezu alle Gerichtsverfahren weiterhin ausgesetzt. Die bereits Mitte März beschlossene und bis 3. April gültige Vorsichtsmaßnahme sei bis 4. Mai verlängert worden, teilte der Vatikan am Donnerstag mit. Papst Franziskus habe eine entsprechende Verfügung erlassen.
Ausgenommen sind lediglich Verfahren, bei denen eine begründete Dringlichkeit besteht oder laufende Ermittlungen, die noch zu keinem erstinstanzlichen Verfahren geführt haben. Zudem sind Zeiten und Umfang des Zugangs zu den Büros der vatikanischen Justiz eingeschränkt. (KNA)
15:15 Uhr: Bistum Augsburg stellt wegen Corona zehn Millionen Euro bereit
Das Bistum Augsburg legt einen zunächst mit zehn Millionen Euro dotierten Corona-Hilfsfonds für Pfarreien und kirchliche Einrichtungen auf. Der ernannte Bischof Bertram Meier erklärte am Donnerstag, er sehe sich in der Verantwortung, den Pfarrgemeinden und kirchennahen Institutionen zu sagen: "Wir stehen Euch in der jetzigen Situation, die viele Unwägbarkeiten birgt, solidarisch zur Seite. Macht Euch keine Sorgen über die Finanzierbarkeit laufender Projekte." Meier ergänzte, er wolle "eine Art Bistumsschirm aufspannen, der dazu beiträgt, die Solidarität und Hilfsbereitschaft zu stützen und zu fördern".
Die aktuelle Dotierung des Hilfsfonds kann bei entsprechend hoher Nachfrage um zehn Prozent aufgestockt werden, wie es weiter hieß. Zudem gebe es, vorbehaltlich der Zustimmung des Diözesansteuerausschusses, die Option, den Fonds um weitere fünf Millionen Euro zu erhöhen. Finanziert werde er aus Rücklagen des Bistums. Ziel sei es, insbesondere bei laufenden Vorhaben kurzfristige Liquidität zu garantieren. Dies könne in Form von Sonderzuschüssen, langfristiger zinsloser Darlehen oder auch durch die Gewährung von Sicherheiten Dritten gegenüber erfolgen. Diözesanökonom Jerome-Oliver Quella erklärte, durch die aktuellen Corona-Vorgaben sei es viel schwerer als sonst, zusätzliche Mittel bei privaten und öffentlichen Geldgebern einzuwerben. Umso wichtiger sei es, mit dem Fonds die kirchlichen Rechtsträger zu unterstützen. Von diesen wiederum hingen gerade bei Bauvorhaben auch zahlreiche Arbeitsplätze in Mittelstand und Handwerk ab. "Auch diese wollen wir mit dem Hilfsfonds in dieser Zeit der Krise sichern und somit zum regionalen Wirtschaftskreislauf beitragen", so Quella.
Betitelt ist der Fonds mit dem Namen "Stephana", benannt nach einer frühchristlichen Märtyrerin, "die bei uns auch unter dem Namen Corona bekannt ist", so Quella. Stephana gelte als Patronin des Geldes, werde aber auch als Fürsprecherin gegen Seuchen verehrt. Man habe sich bewusst für den griechischen Namen entschieden, um den Begriff Corona zu vermeiden. (KNA)
14:50 Uhr: Neue Online-Seelsorge der Theologischen Fakultät Paderborn
Um dem gestiegenen Gesprächsbedarf in der Corona-Krise zu begegnen, startet in Paderborn eine neue "katholische On-Line-Seelsorge". Das Angebot umfasst zum einen ein Gesprächsangebot per Telefon, Chat und Video für Jugendliche und Erwachsene sowie zum anderen eine Fachberatung für Priester und hauptamtliche Laien im Dienst der Seelsorge, wie die Theologischen Fakultät Paderborn am Donnerstag mitteilte. Ferner bestehe die Möglichkeit, online Fürbitten einzureichen. Das Angebot sei in Zusammenarbeit mit dem Paderborner Priesterseminar entstanden.
Laut Fakultät soll das Angebot keine Konkurrenz, sondern eine Ergänzung zur bestehenden Telefonseelsorge sein. Die Seelsorgegespräche würden wochentags von 19.00 bis 21.00 Uhr von Priesteramtskandidaten des Seminars zusammen mit Priestern, Seelsorgern und angehenden Priestern aus anderen Diözesen geführt. Das zweite Angebot richtet sich an Priester und mit Seelsorge betraute Laien, wie es hieß. Sie könnten sich mit ihren fachlichen Fragen an Experten der Theologischen Fakultät wenden. Aus den Gesprächen könne ein Netzwerk entstehen. "Dies ist ein neues Angebot, mit dem auch die Seelsorgenden kollegiale Beratung erhalten, um ihren Dienst für die Menschen gut zu bewältigen", erklärte der Pastoralpsychologe, Christoph Jacobs.
Das Team soll den Angaben nach laufend erweitert werden. Engagierte Seelsorger, auch aus anderen Diözesen und Ordensgemeinschaften, seien eingeladen, sich per Mail zu melden. Für alle Gespräche bestehe selbstverständlich die besondere Schweigepflicht, betonte die Fakultät. (KNA)
15 Uhr: US-Bischof: Beichte per Handy auch während Corona-Krise verboten
Beichten via Handy bleibt in den USA auch während der Corona-Krise ausgeschlossen. Darauf verwies der in der US-Bischofskonferenz für das Thema zuständige Erzbischof Leonard Blair in einer offiziellen Stellungnahme. Blair bezieht sich auf ein Gutachten des Sekretärs der vatikanischen Gottesdienst-Kongregation, Erzbischof Arthur Roche. Dieser hatte mitgeteilt, dass der Gebrauch eines Mobiltelefons das Beichtgeheimnis gefährde. Dies gelte auch für den Vorschlag, dass der Beichtende und der Beichtvater sich zwar physisch in Sichtweite zueinander befinden, zur besseren akustischen Übermittlung des Sündenbekenntnisses dann aber wegen der räumlichen Entfernung auf ein Handy-Telefonat zurückgreifen. Auch diese Form der Handy-Beichte sei wegen der Gefährdung des Beichtgeheimnisses nicht zulässig.
Wenn es einem Priester nicht möglich sei, das Sakrament der Versöhnung zu spenden, sei eine Sündenvergebung durch Gott dennoch möglich, wenn der Beichtende "vollkommene Reue" empfinde, erklärte Blair unter Berufung auf den Katechismus. Voraussetzung sei aber der feste Vorsatz des Gläubigen, so bald wie möglich zur Beichte zu gehen und das Sündenbekenntnis nachzuholen. In dem Memorandum geht Blair auch auf die Krankensalbung ein. Diese könne nicht von einem Priester an einen Arzt oder eine Krankenschwester delegiert werden, so der Vorsitzende des Ausschusses der US-Bischöfe für den Gottesdienst.
Seit Verhängung strikter Kontaktsperren waren in einigen nordamerikanischen Diözesen Diskussionen über den Umgang mit den Sakramenten geführt worden. Ein Priester der Erzdiözese Portland (Oregon) hatte vor einigen Tagen einem mit Corona infizierten Patienten via Telefon die Krankensalbung erteilt und ein Vergebungsgebet gesprochen. (KNA)
14:30 Uhr: Osterbrief von Erzbischof Koch: Sich trotz Corona nah bleiben
In Zeiten der Corona-Krise erhalten die rund 408.000 Katholiken des Erzbistums Berlin auch per Post Zuspruch von ihrem Erzbischof Heiner Koch. In dem am Donnerstag veröffentlichten Schreiben zum Osterfest wirbt Koch wegen der bis Ende April abgesagten Gottesdienste für neue Wege, "einander nah zu bleiben".
"Das wird manchmal nicht einfach", räumt der Erzbischof ein, "aber gerade wegen dieser Schwierigkeiten werden unsere Kontakte umso wertvoller sein". Er rät, online und in sozialen Netzwerken, per Telefon oder durch einen Brief Gemeinschaft zu halten. "Vielleicht können Sie auch ein selbstgemaltes Bild oder ein Foto beilegen", schlägt der Erzbischof vor. "Ich bin sicher, Sie wissen schon, welche Freude so eine Zeichnung bei dem von Ihnen geschätzten Menschen auslöst, vielleicht gerade dann, wenn das Bild gar nicht so perfekt ist." Auf jeden Fall könne jeder seinen Nachbarn oder Bekannten verbunden sein, wenn er sie frage, ob er für sie etwas einkaufen oder erledigen könne. Koch nennt es auch "ein Herzensanliegen, denen zu danken, die in dieser Zeit besonders hohen Anstrengungen ausgesetzt sind: den Ärztinnen und Ärzten, den Pflegekräften in Krankenhäusern und Altenheimen, den politisch und gesellschaftlich Verantwortlichen, denen, die ihre Pflicht engagiert und verlässlich, kraftvoll und besonnen erfüllen".
Gemeinschaft könne man überdies halten, "wenn wir miteinander und füreinander beten", betont der Erzbischof. Die Osternacht, in der die Auferstehung von Jesus Christus gefeiert werde, gebe Mut und Zuversicht in den gegenwärtigen "Corona-Nächten", selbst wenn die Christen sich nun nicht in ihren Kirchen versammeln könnten. Damit erhielten die "kleinen" Kirchen auch in Berlin, Brandenburg und Vorpommern große Bedeutung. "Kirche sind Sie in Ihren Familien, in Ihren Hausgemeinschaften und in der Nachbarschaft. Kirche sind wir, wo wir uns im Gebet verbinden, wenn wir uns in diesen Tagen etwa online zusammenschließen oder zu Gebetszeiten verabreden", betont Koch und versichert, unter anderem täglich um 18.00 Uhr für das Erzbistum zu beten. "Unsere Solidarität im gemeinsamen Bemühen, die Ausbreitung dieser Pandemie zu verlangsamen, darf nicht nachlassen", mahnt der Erzbischof. "Sie ist ein Zeugnis unserer Verbundenheit und unseres Engagements, unserer Nächstenliebe zu allen Menschen." (KNA)
14:20 Uhr: 100.000 Euro der Caritas Württemberg gehen nach Mailand
100.000 Euro an den Caritasverband in Mailand hat die Schwesterorganisation aus Württemberg geschickt. Der katholische Wohlfahrtsverband rief am Donnerstag in Stuttgart auch seine Mitarbeiter zur Spende auf. Demnach ist der Diözesancaritasverband seit Jahrzehnten freundschaftlich mit der Caritas Ambrosiana Mailand verbunden.
Caritasdirektor Oliver Merkelbach sprach von einem "grundlegenden Bedürfnis zu helfen". Einem Brief habe er entnommen, dass die Menschen in Norditalien völlig verzweifelt seien. Mit den Spenden sollen Menschen mit Lebensmitteln und Medikamenten versorgt werden. Anders als in Deutschland stehe der italienische Staat für weniger Sozialleistungen ein. (KNA)
14:10 Uhr: Siebter Corona-Fall im Vatikan
Der Vatikan hat den siebten Fall einer Coronavirus-Infektion bekanntgegeben. Es handele sich um einen Angestellten, dessen Ehefrau sich als Krankenschwester infiziert hatte, teilte Vatikansprecher Matteo Bruni (Donnerstag) mit. Der Mann sei bereits Mitte März in Quarantäne.
Zugleich bekräftigte Bruni, dass sämtliche Vatikan-Einrichtungen die vorgeschriebenen Sicherheitsmaßnahmen einhielten. Kurie wie Vatikanstaat hielten nur noch die wesentlichen, unabdingbaren und unaufschiebbaren Tätigkeiten aufrecht. Das geschehe mit Hilfe von Heimarbeit, wechselnden Schichten und weiterer Schutzmaßnahmen. (KNA)
14 Uhr: Kardinal will Corona-Entschuldigung Chinas und Schuldenschnitt
Der birmanische Kardinal Charles Bo weist China die moralische und politische Schuld für die Corona-Pandemie zu. Hätte die chinesische Regierung eine bis drei Wochen eher "verantwortlich gehandelt", hätten zwischen 66 und 95 Prozent der Virusinfektionen vermieden werden können, schreibt der Erzbischof von Rangun in einem Gastbeitrag für den asiatischen Pressedienst Ucanews (Donnerstag). Chinas "Versagen" habe eine globale Infektionswelle ausgelöst, die Tausende töte. Bo, der auch Vorsitzende der Föderation der Asiatischen Bischofskonferenzen (FABC) ist, bezieht sich mit diesen Zahlenangaben auf ein epidemiologisches Modell der englischen Universität Southampton.
Der Kardinal betont, dass seine Vorwürfe gegen Chinas "despotischen" Präsidenten Xi Jinping und die Kommunistische Partei Chinas gerichtet seien, nicht aber gegen das chinesische Volk. Niemand dürfe auf die Krise "mit rassistischem Hass gegen Chinesen reagieren". Tatsächlich seien die Chinesen die ersten Opfer des Virus "und lange Zeit die Hauptopfer ihres repressiven Regimes". Sie verdienten "Mitgefühl, Solidarität und Unterstützung", mahnte Bo
Gleichzeitig fordert er, das chinesische Regime unter dem "allmächtigen Xi" Jinping "schuldet uns allen eine Entschuldigung und eine Entschädigung für die Zerstörungen, die es verursacht hat". Als "Minimalmaßnahme" solle es anderen Ländern ihre Schulden erlassen, um die Kosten für Covid-19 zu decken. (KNA)
13:45 Uhr: Steinmeier dankt Kirchen – Einschnitt durch Corona "beispiellos"
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat den Kirchen für ihre "frühzeitige und umsichtige Unterstützung" in der Corona-Krise gedankt. Sie hätten früh Maßnahmen zum Schutz der Menschen getroffen, unzählige Veranstaltungen und vor allem Gottesdienste abgesagt, erklärte Steinmeier am Donnerstag in Telefonaten mit dem Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Georg Bätzing, und dem Ratsvorsitzenden der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm. Diese Maßnahmen bedeuteten "einen beispiellosen Einschnitt in das religiöse Leben", betonte Steinmeier, der selbst Protestant ist. "Gleichzeitig gibt es in den Gemeinden viele kreative Ideen, um den Menschen unter den widrigen Umständen geistliche Angebote zu machen und sie virtuell zusammenzubringen, zum Beispiel durch gestreamte Gottesdienste oder zeitgleiche gemeinsame Gebete."
Die Menschen hätten ein großes Bedürfnis nach Gemeinschaft im Glauben, sagte Bischof Bätzing. Die Kirchen reagierten mit einem vielfältigen Beratungsangebot, insbesondere Telefonseelsorge, Krankenhaus- und Behindertenseelsorge sowie Hospizbegleitung und Trauerpastoral. Diese "außergewöhnliche Prüfung" durch die Pandemie könne "nur durch viel gegenseitiges Verständnis und gelebte Solidarität gemeistert werden", betonte er. Es gebe viele Zeichen der Ermutigung und der Hoffnung. "Zudem erhoffe ich mir von den Herausforderungen auch neue Impulse für den Weg der Kirche." Bedford-Strohm erklärte, die Kirchen wollten "gerade jetzt in dieser Passionszeit an der Seite derer sein, die besonders zu kämpfen haben". An Ostern solle "die Botschaft von der Auferstehung laut und deutlich" ins Land gerufen werden, fügte der EKD-Chef hinzu: "Die Botschaft, dass nicht der Tod das letzte Wort hat, sondern das Leben siegt, war selten so wichtig wie heute."
Steinmeier würdigte den Einsatz der Kirchen und anderer Glaubensgemeinschaften: Sie unterstützten derzeit viele Menschen "spirituell und seelsorglich unter sehr erschwerten Bedingungen". Ferner gratulierte er Bätzing zu dessen Wahl zum Vorsitzenden der Bischofskonferenz sowie Bedford-Strohm zu dessen 60. Geburtstag. Persönliche Begegnungen sollen nachgeholt werden, wenn es die Umstände wieder zulassen, hieß es. (KNA)
13:20 Uhr: Bundesweit ökumenisches Glockenläuten an Palmsonntag und Ostern
Die katholischen und evangelischen Kirchengemeinden in ganz Deutschland sollen mit einem "ökumenischen Glockenläuten" ein Zeichen der Zuversicht in Zeiten der Corona-Pandemie setzen. Die katholische Deutsche Bischofskonferenz und die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) luden am Donnerstag alle Gemeinden dazu ein. Am Abend des Palmsonntags (5. April), dem Beginn der Karwoche, sollten um 19.30 Uhr alle Kirchenglocken in Deutschland ebenso läuten wie am Ostersonntag (12. April) um 12.00 Uhr, wie die Kirchen in Bonn und Hannover ankündigten.
"Das Glockenläuten am Osterfest drückt die Freude über die Botschaft von Ostern aus: Der Tod hat keine Macht über das Leben. Gerade in dieser dramatischen Zeit der Corona-Pandemie wollen wir als Christinnen und Christen mit dem Glockenläuten und der Freude über das Osterfest Hoffnung vermitteln", erklärte der EKD-Ratsvorsitzende, Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm. Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Georg Bätzing, äußerte sich dankbar für die "vielen Zeichen der Präsenz in den vergangenen Wochen" - das Glockenläuten zu den Gottesdienstzeiten, die vielen digitalen Gottesdienstformate, das Balkonsingen oder Kerzen in den Fenstern. "Das sind Momente des Dankes an alle, die dem Leben dienen und in diesen Zeichen treu an der Seite der kranken und alten Menschen stehen", so Bätzing. Jetzt riefen die Kirchen gemeinsam zum Läuten auf, um die Herzen der Menschen zu erreichen.
In den vergangenen Tagen hatte nach Angaben der Kirchen ein Austausch zwischen der Bischofskonferenz und den Bistümern sowie dem Kirchenamt der EKD und den 20 Landeskirchen stattgefunden, wie ein gemeinsames Osterläuten aussehen könne. "Wir freuen uns, dass viele Bistümer und Landeskirchen mitmachen werden. So wird am höchsten Fest der Christen ein Klangteppich über unserem Land liegen, der ausdrückt: Niemand ist allein, denn Ostern findet statt", so Bätzing und Bedford-Strohm. (KNA)
13:10 Uhr: Corona dominiert Gedenken an 15. Todestag von Johannes Paul II.
Mit einem landesweiten Gebet für das Ende der Corona-Pandemie begeht die katholische Kirche in Polen den 15. Todestag des heiliggesprochenen Papstes Johannes Paul II. (1978-2005). Sein einstiger Privatsekretär Kardinal Stanislaw Dziwisz und die Bischofskonferenz baten die Katholiken hierzu, an diesem Donnerstagabend zur Todesuhrzeit um 21.37 Uhr "gemeinsam unter der Fürsprache des heiligen Papstes den barmherzigen Gott anzurufen". Die Gläubigen sollten zudem an einem Fenster eine Kerze anzünden.
"Lassen Sie unser Gebet des Vertrauens in den Himmel aufsteigen", sagte Dziwisz. Er sprach von einem "Ruf nach Gottes Barmherzigkeit für die Welt". Die brennende Kerze sei ein Zeichen der Solidarität. Johannes Paul II. habe während der für Polen schwierigen Zeit des Kriegsrechts Anfang der 1980er Jahre selbst eine Kerze angezündet und damit gezeigt, dass er über die Nation wache.
Der am 18. Mai 1920 im südpolnischen Wadowice geborene Johannes Paul II. starb am 2. April 2005 im Alter von 84 Jahren in seiner Wohnung im Vatikan. Mit mehr als 26 Jahren war sein Pontifikat das zweitlängste der Kirchengeschichte. Papst Franziskus sprach seinen Vorvorgänger 2014 heilig. An den Jahrestagen des Todes von Johannes Paul II. gibt es in seinem Heimatland Polen traditionell Gedenkmessen. Wegen der Corona-Pandemie beschränkte Polens Regierung im März die Teilnehmerzahl bei Gottesdiensten auf fünf Gläubige. Viele Katholiken verfolgen daher Messen zuhause im Fernsehen, Radio oder Internet. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums (Donnerstagmittag) sind in Polen rund 2.633 Personen nachweislich mit dem Coronavirus infiziert. 45 Infizierte seien gestorben. (KNA)
13:05 Uhr: Impulse von Erzbischof Heße per Telefon
Impulse und Gebete von Hamburgs Erzbischof Stefan Heße können per Telefon angehört werden. Ab Sonntag (Palmsonntag) sind die Wortbeiträge unter (0 40) 1 81 28 50 abrufbar, wie die Erzdiözese am Donnerstag mitteilte. Gedacht sei der Service in der Corona-Krise vor allem für Ältere und Gläubige, die nicht online sind. Jeweils neue Beiträge des Erzbischofs würden am Gründonnerstag, Karfreitag und Ostersonntag eingestellt. (KNA)
13 Uhr: Beerdigungen je nach Bundesland auch in größerem Kreis möglich
In manchen Bundesländern können Beerdigungen auch während der Corona-Krise in einem erweiterten Familienkreis stattfinden. So sind in Baden-Württemberg und Berlin 10, in Sachsen 15 und in Bremen sogar 20 Personen bei der Trauerfeier zugelassen, wie die Verbraucherinitiative für Bestattungskultur Aeternitas am Donnerstag mitteilte. Dabei sei der Personenkreis nicht immer genau definiert.
Berlin etwa gibt laut Aeternitas nicht an, aus welchem Kreis die genannten 10 Personen stammen müssen. Baden-Württemberg und Sachsen-Anhalt bezögen ausdrücklich den engsten Freundeskreis mit ein. Spielraum ließen auch die Regelungen in Hamburg ("enger Familienkreis") sowie in Hessen ("Ausnahmen" vom Kontaktverbot werden "zugelassen") und Schleswig-Holstein ("notwendige Maß an Teilnehmern" ist gestattet). Dagegen seien die Teilnehmer in Thüringen eindeutig auf Ehe- oder Lebenspartner sowie Verwandte ersten und zweiten Grades beschränkt.
Aeternitas wies aber darauf hin, dass die konkrete Anwendung der Vorschriften den zuständigen Behörden vor Ort obliege. Dies führe in Einzelfällen dazu, dass die Regelungen noch strenger oder auch bürgerfreundlicher ausgelegt würden. Betroffene sollten sich daher frühzeitig mit dem Bestattungsunternehmen und der Friedhofsverwaltung absprechen. Grundsätzlich gelte aber fast überall, dass die Trauerhallen geschlossen sind und nur noch unter freiem Himmel vom verstorbenen Abschied genommen werden könne. (KNA)
12:55 Uhr: Papst verschiebt Karfreitagskollekte für das Heilige Land
Wegen der Corona-Krise hat der Papst die Karfreitagskollekte für das Heilige Land auf einen späteren Zeitpunkt verschoben. Wie der Vatikan am Donnerstag mitteilte, soll die Spendenaktion, die alljährlich am Karfreitag in allen Gottesdiensten der Weltkirche stattfindet, auf den 13. September verlegt werden. Dies ist der Sonntag vor dem Fest Kreuzerhöhung (14. September), das thematisch eng mit dem Karfreitag verbunden ist.
Die Kollekte unter dem lateinischen Motto "Pro Terra Sancta" ("Für das Heilige Land") war ursprünglich von Papst Paul VI. (1963-1978) eingerichtet worden. Sie ist als Zeichen konkreter Solidarität für die in der Region lebenden Christen gedacht. (KNA)
12:45 Uhr: Chinesische Katholiken spenden Papst 100.000 Schutzmasken
Der Vatikan hat 100.000 Schutzmasken als Spende aus China erhalten. Chinesische Katholiken hätten gesammelt und die Ausrüstung über die staatliche katholische Wohlfahrtsorganisation Jinde Charities nach Italien geschickt, berichtet der italienische Informationsdienst SIR (Mittwochabend). Begleitet war die Lieferung demnach von der Botschaft: "Heiliger Vater, passen Sie während der Epidemie gut auf sich auf!"
Ebenfalls 100.000 Masken hatten die Chinesen zuvor an die Caritas in Mailand geschickt. Anfang Februar hatte der Vatikan seinerseits 700.000 Schutzmasken organisiert und nach China übersandt. Diese waren vom Heiligen Stuhl und von chinesischen Christen in Italien gespendet worden. Die jetzige Spende sei als Dank für diese frühere Lieferung gedacht, hieß es. Organisiert wurde sie dem Bericht zufolge auch mit Hilfe der deutschen Caritas. (KNA)
12:30 Uhr: Bistum Aachen verlegt Kohlerevier-Prozession in den Herbst
Wegen der Corona-Krise hat das Bistum Aachen die für den 3. April geplante Kreuzwegprozession durch das Braunkohlerevier verschoben. Die Prozession mit dem Aachener Bischof Helmut Dieser durch den Indener Stadtteil Schophoven zur Aussichtsplattform am Rand des benachbarten Tagebaus soll nun am 11. September stattfinden, wie die Diözese am Donnerstag mitteilte. Bei dem Kreuzweg geht es um die Anliegen aller Gruppierungen, die am Konflikt um den Tagebau beteiligt sind. (KNA)
12 Uhr: Alle Kunden von "Biblische Reisen" wieder in der Heimat
Der ökumenische Reiseveranstalter "Biblische Reisen" hat nach eigenen Angaben alle Kunden der aktuellen Reisen wieder wohlbehalten in ihre Heimatländer zurückbringen können. Wie das Unternehmen am Donnerstag in Stuttgart mitteilte, wurden wegen der Corona-Krise zunächst alle Reisen bis 30. April abgesagt. Anhand der Entwicklungen und behördlichen Bestimmungen werde das weitere Vorgehen festgelegt, so Geschäftsführer Rüdiger Tramsen am Donnerstag. Wenn es für ein Angebot mehrere Termine gebe, sei eine Umbuchung auf einen späteren Termin ohne Kosten möglich.
Juristisch ist "Biblische Reisen" eine GmbH. Einziger Gesellschafter ist der Verein "Ökumenischer Arbeitskreis für Biblische Reisen", der vom Katholischen Bibelwerk und der evangelischen Deutschen Bibelgesellschaft getragen wird. Das Unternehmen versteht sich als kirchennah, ist aber finanziell unabhängig. (KNA)
11:30 Uhr: Umfrage: Ein Drittel der Deutschen betet jetzt häufiger
Ein Drittel der Deutschen betet laut einer Umfrage seit Beginn der Corona-Krise häufiger. Gebetet werde um Schutz für sich selbst, für Angehörige und Freunde, berichtet die katholische Würzburger Wochenzeitung "Die Tagespost". Sie hatte demnach eine repräsentative Umfrage beim Meinungsforschungsinstitut INSA in Erfurt in Auftrag gegeben.
Der Erhebung zufolge beten Frauen deutlich häufiger als Männer (41 zu 27 Prozent). Vor allem freikirchliche Befragte beteten seit Beginn der Corona-Krise mehr um Schutz (73 Prozent). Katholische und evangelische Christen täten dies zu 41 Prozent. Bei den über 60 Jahre alten Befragten habe sich die Gebetspraxis seit Beginn der Pandemie stärker verändert als bei jüngeren Altersgruppen. Dem Bericht zufolge befragte INSA 2.061 erwachsene Personen im Zeitraum zwischen dem 27. und dem 30. März. (KNA)
11 Uhr: Kirchen rufen zu Engagement für europäische Werte auf
Die EU-Bischofskommission COMECE und die Konferenz Europäischer Kirchen (KEK) haben in Zeiten der Corona-Krise zum Engagement für europäische Werte aufgerufen. "Für uns alle ist dies die Zeit, unsere gemeinsame Verpflichtung zum europäischen Projekt und zu den gemeinsamen europäischen Werten von Solidarität und Einheit zu zeigen", heißt es in einer am Donnerstag in Brüssel veröffentlichten Erklärung. Unterzeichnet ist sie vom COMECE-Präsidenten Kardinal Jean-Claude Hollerich und dem KEK-Präsidenten Christian Krieger.
"Die Covid-19-Pandemie und ihre verheerenden Konsequenzen sind mit voller Wucht über Europa und die ganze Welt hereingebrochen", heißt es in der Erklärung. Die gegenwärtige Krise stelle jede Person, Familie und Gemeinschaft auf die Probe und decke Schwachstellen und vermeintliche Gewissheiten unserer Politik, unserer Wirtschaft und unserer Gesellschaften auf. "Doch erlauben uns diese schwierigen Zeiten auch, unsere gemeinsame Menschlichkeit als Brüder und Schwestern neu zu entdecken." Die Fastenzeit bis Ostern sei ein wesentlicher Bestandteil des christlichen Glaubens. "Mögen wir diese Zeit der Prüfung auch als eine Zeit der Gnade und der Hoffnung sehen", so KEK und COMECE. Hollerich und Krieger riefen zudem zum Gebet für Ärzte, Pflegekräfte, Lieferanten der Grundversorgung, Ordnungskräfte und in der Seelsorge tätige Personen auf. "Wir beten für alle, die in dieser Krise leiden - insbesondere die Kranken, die Älteren, die Armen, die Ausgegrenzten und die Kinder in instabilen Familienverhältnissen", heißt es.
COMECE und KEK betonen auch, sich nicht der Angst und dem Nationalismus zu beugen. Konkrete Maßnahmen der Solidarität könnten etwa die Verteilung der Lasten der Krankenbetreuung sein, der Austausch von medizinischem Material, Maßnahmen, um soziale, wirtschaftliche und finanzielle Härtefälle abzumildern sowie die Unterstützung schwächerer Gesundheitssysteme in "bedürftigen Regionen" der Welt. (KNA)
10:30 Uhr: Kirchen in NRW planen gemeinsames Osterläuten
Die beiden großen Kirchen in Nordrhein-Westfalen wollen am Ostersonntag gemeinsam die Glocken läuten lassen. Das ökumenische Glockengeläut soll von 9.30 bis 9.45 stattfinden und in Zeiten von Corona-Krise und ausfallender Gottesdienste ein hörbarer Ausdruck der österlichen Freude sein, wie die fünf katholischen NRW-Bistümer und drei evangelischen Landeskirchen am Donnerstag mitteilten. Sie haben ihre Gemeinden aufgerufen, an der Aktion teilzunehmen. Wegen der Corona-Krise lassen bereits jetzt mehrere Bistümer in Nordrhein-Westfalen abends um 19.30 Uhr die Glocken läuten. Damit soll ein Zeichen des Zusammenhalts angesichts des Versammlungsverbots gesetzt werden. (KNA)
10 Uhr: Benediktiner Grün rät zu Schweigezeiten gegen Corona-Koller
Der Benediktinerpater und Bestsellerautor Anselm Grün empfiehlt Schweigezeiten als Mittel gegen einen Corona-Koller. "Wenn man immer zu eng beieinander ist, dann entstehen Aggressionen", sagte Grün am Donnerstag im Deutschlandfunk. "Wenn ich sie auslebe, dann gibt es Streit und neue Probleme."
"Aggressionen sind immer ein Zeichen, ich brauche jetzt auch Zeit für mich", fügte der Ordensmann hinzu und riet: "Entweder ich gehe mal allein spazieren, oder dass wir in der Wohnung irgendwelche Nischen schaffen, dass wir das Gefühl haben, da bin ich mal für mich allein, da werde ich nicht gestört." In einer engen Zwei-Zimmer-Wohnung könnte man sich einigen, mal eine Stunde Schweigezeit zu machen, wo keiner gestört wird. Der Benediktiner betonte zugleich, dass Alleinsein und Schweigen auch Probleme bringen könnten. "Wenn ich mich selber aushalten muss, dann lerne ich alles kennen. Dann lerne ich meine Aggressionen kennen, meinen Neid, meine Eifersucht, meine Unzufriedenheit." Wichtig sei, sich der eigenen Wahrheit zu stellen. "Wir sind oft auf der Flucht vor uns selber in tausend Aktivitäten und sich mal selber auszuhalten, fällt manchen nicht leicht." Wichtig sei dann, sich selber mit Neugier zu begegnen und keine Angst zu haben.
Aus Sicht des Paters kann der Glaube an Gott in der Krise helfen. Man könne spüren, "dass ich bedingungslos angenommen bin, von Gott angenommen bin, und dass ich so sein darf wie ich bin". Man könne die Krise besser bewältigen, "wenn ich mich getragen fühle, wenn ich nicht allein bin, sondern wenn ich vertraue, dass ich vom Segen Gottes gleichsam eingehüllt werde wie mit dem schützenden Mantel". (KNA)
9:30 Uhr: Bedford-Strohm: Corona-Beschränkungen auch Schock für Kirchen
Für die Christen ist es laut dem Ratsvorsitzenden der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Heinrich Bedford-Strohm, ein "Schock", dass sie wegen der Corona-Pandemie in ihren Kirchen keine Gottesdienste mehr feiern dürfen. "Was wir da gerade erleben", habe es in der Geschichte der Christenheit noch nicht gegeben, sagte der evangelische Theologe in der Sendung «Stationen» am Mittwochabend im Bayerischen Fernsehen.
"Deshalb ist es hart, was wir da mitmachen müssen. Aber wir wollen auch sagen: Das oberste Gebot muss sein, Leben zu retten und zu schützen", betonte der bayerische Landesbischof. Die Kirchen sagten Ja zu den Empfehlungen der Mediziner, um die Ausbreitung des Coronavirus zu verlangsamen. Zugleich tue man als Kirche alles, was möglich sei, um die Kraft des Glaubens weiterzugeben, sagte Bedford-Strohm. Viele Pfarrerinnen und Pfarrer seien hier sehr "findig". Digitale Formate wie Online-Gottesdienste hätten sich fast überall entwickelt, auch die Einschaltquoten bei TV- und Radiogottesdiensten seien in die Höhe geschnellt.
Bei Beerdigungen allerdings stoße auch die Kirche derzeit an Grenzen. Es sei aber wichtig, dass Menschen trotz der Corona-Krise Abschied am Grab nehmen können - auch wenn die Zahl der Teilnehmenden aktuell begrenzt ist, betonte der Bischof. In einem Krisenstab, den er persönlich leite, werde fast täglich über den Umgang mit Beerdigungen gesprochen. So habe man etwa erreicht, dass Hotels diejenigen Trauergäste, die von weiter her zu einer Beerdigung anreisen, trotz der Corona-Beschränkungen aufnehmen dürfen. (epd)
9 Uhr: Papst: Corona-Krise zeigt auch oft vergessene Menschen
In seiner Frühmesse am Donnerstag hat Papst Franziskus noch einmal besonders zur Aufmerksamkeit für Obdachlose aufgerufen. "Diese Tage des Schmerzes und der Traurigkeit legen viele versteckte Probleme zu Tage", sagte das Kirchenoberhaupt zu Beginn des Gottesdienstes in seiner Residenz Santa Marta. Dabei verwies er auf das Titelfoto einer Tageszeitung, das Obdachlose zeigt, die in Las Vegas auf einem Parkplatz unter Beobachtung gehalten werden.
"Möge die heilige Teresa von Kalkutta unser Gefühl der Nähe für jene Menschen in der Gesellschaft wiedererwecken, die im normalem Leben sonst verborgen sind", so Franziskus. Jetzt, in den Zeiten der Krise, träten sie zutage. Christen, so der Papst anschließend in seiner Predigt, könnten diese Herausforderungen im Bewusstsein und der freudigen Hoffnung angehen, von Gott erwählt und gestärkt zu sein. (KNA)
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