Verfassungsgericht: Gottesdienstverbote fortlaufend prüfen
19:45 Uhr: Papst erinnert zu Karfreitag an Pandemie-Opfer
Papst Franziskus hat zu Karfreitag im Gedenken an den Tod Jesu am Kreuz auch an die Leiden der Corona-Pandemie erinnert. Er denke an die "unzähligen Geschichten von Gekreuzigten" in der aktuellen Pandemie. Ärzte, Pflegepersonal und Geistliche seien "an der Front gestorben wie Soldaten, die ihr Leben für die Liebe hingegeben haben". Das Kirchenoberhaupt meldete sich per Telefon in einer Livesendung des Senders Rai1 (Freitagnachmittag).
"Auch heute gibt es Gekreuzigte, die um der Liebe willen sterben", sagte der 83-Jährige. Er sei den Opfern der Pandemie und dem Leiden der Welt nahe, aber richte den Blick auf die Hoffnung. "Die Hoffnung enttäuscht nicht, sie nimmt nicht den Schmerz weg, aber sie enttäuscht nicht", so Franziskus. "Ostern endet immer mit der Auferstehung", sagte der Papst weiter. Das Versprechen der Liebe lasse einen diesen harten Weg gehen, den zuvor auch Jesus gegangen sei. "Das tröstet uns und gibt uns Kraft." (KNA)
18:05 Uhr: Verfassungsgericht: Gottesdienstverbote fortlaufend prüfen
Das Bundesverfassungsgericht hat einen Antrag auf sofortige Aufhebung des Verbots von Versammlungen in Kirchen, Moscheen und Synagogen abgelehnt, zugleich aber eine fortlaufende, strenge Überprüfung der Zulässigkeit der Verbote eingefordert. Die Richter werteten in ihrer am Freitag in Karlsruhe veröffentlichten Entscheidung die aktuellen Versammlungsverbote in Kirchen als "überaus schwerwiegenden Eingriff in die Glaubensfreiheit". In der aktuellen Corona-Pandemie habe der Schutz vor "Gefahren für Leib und Leben" aber Vorrang.
Ein Katholik aus Hessen hatte sich nach Karlsruhe gewandt, um über eine einstweilige Anordnung das Versammlungsverbot in Kirchen sofort aufzuheben. Die 2. Kammer des Ersten Senats des Bundesverfassungsgerichts wies den Antrag unter Verweis auf die drohenden gesundheitlichen Gefahren ab.
Dabei folgten die Richter der Argumentation des Klägers, wonach die geltenden Versammlungsverbote die Religionsfreiheit stark einschränken. Der Kläger habe nachvollziehbar dargelegt, dass die gemeinsame Feier des Gottesdienstes und der Empfang der Eucharistie nach katholischer Überzeugung ein zentraler Glaubensbestandteil sei. Dies gelte besonders im Blick auf das Osterfest. Der gemeinsame Gottesdienst in der Kirche könne auch nicht durch Internetübertragungen oder individuelles Gebet kompensiert werden, heißt es in dem Beschluss.
Dennoch habe der Gesundheitsschutz derzeit Vorrang, so die Richter. Denn wenn das Versammlungsverbot in Kirchen jetzt aufgehoben würde, drohe eine große Zahl von Infektionen und Erkrankungen. Dabei blieben die Gefahren auch nicht auf jene Personen beschränkt, die die Gottesdienste besuchen würden. Nach Auffassung der Kammer hat daher der "Schutz vor diesen Gefahren für Leib und Leben derzeit trotz des damit verbundenen überaus schwerwiegenden Eingriffs in die Glaubensfreiheit Vorrang".
Die Richter forderten zugleich eine "strenge Prüfung der Verhältnismäßigkeit", wenn das derzeit bis zum 19. April geltende Versammlungsverbot verlängert werden sollte. Dabei müssten die jeweils neuesten Erkenntnisse zur Verbreitung des Coronavirus berücksichtigt werden, so die Richter. Geprüft werden müsse beispielsweise auch, ob das Gottesdienstverbot gegebenenfalls unter Auflagen oder regional begrenzt gelockert werden könne. Die Richter betonten, Gleiches gelte auch bei Einschränkungen für andere Religionsgemeinschaften. (KNA)
17:10 Uhr: Karfreitagskreuzweg in Jerusalem ohne Pilger
Abgeriegelt durch israelische Sicherheitskräfte hat in Jerusalem die traditionelle Kreuzwegprozession in der Jerusalemer Altstadt stattgefunden. Bei Regen zog Franziskanerkustos Francesco Patton zusammen mit drei weiteren Franziskanern entlang der Via Dolorosa, um die 14 Stationen des Leidenswegs Jesu von seiner Verurteilung bis zur Kreuzigung und zum Grab nachzugehen.
Die Teilnahme weiterer Prozessionsteilnehmer war im Rahmen des Anti-Corona-Kampfes von den Behörden verboten worden. Die Polizei drohte mit Strafen von umgerechnet 1.250 Euro für jeden, der sich der Prozession zu nähern oder anzuschließen versuche.
Anders als in den vergangenen beiden Wochen konnten die Franziskaner die Prozession traditionsgemäß zum Abschluss der Prozession in die Grabeskirche einziehen. Patton bezeichnete es gegenüber Journalisten als "Zeichen der Hoffnung", der Welt versichern zu können, dass die Gebete vor Ort in Jerusalem trotz der gegenwärtigen Situation "in sicheren Bedingungen" weitergeführt werde.
Der katholische Pfarrer der Altstadt, der Franziskaner Amjad Sabbara, zog unterdessen mit einer kleinen Gruppe Männer durch das christliche Altstadtviertel, um für jene, die ihre Häuser nicht verlassen dürfen, die Kreuzweggebete vor die Haustüren zu bringen. (KNA)
16:30 Uhr: Vatikan greift in Corona-Krise zu Personalkürzungen
Der Vatikan plant unter dem Druck der Corona-Krise offenbar einen Personalabbau. Wie aus einem von der römischen Zeitung "Messaggero" (Freitag) veröffentlichten internen Schreiben hervorgeht, sollen befristete Arbeitsverträge nicht verlängert und Neueinstellungen auf Eis gelegt werden. Weiter sieht die Anordnung der Vatikanstaatsleitung eine "drastische Reduzierung der Beratungskosten" und teilweise Kurzarbeit vor. Als Grund genannt werden die Auswirkungen der Pandemie "auf die Wirtschafts- und Finanzsituation des Heiligen Stuhls und des Vatikanstaats".
Mit dem Rundschreiben vom 8. April verschärft das vatikanische Governatorat Sparmaßnahmen, die das Staatssekretariat am 11. März ankündigt hatte. Demnach sind für das laufende Jahr sämtliche Tagungen, Kongresse und Ausstellungen abzusagen. Dienstreisen müssen gestrichen werden; auch die Anschaffung von Büroausstattung und liturgischen Geräten wird ausgesetzt. Beschäftigte sollen Überstunden abbauen, Ferientage früher nehmen und Fehlstunden ansammeln, wenn sie ihre Arbeit nicht im Homeoffice erledigen können.
Der Vatikan steht durch rückläufige Einnahmen, höhere Verwaltungsausgaben und eine schwierige Lage an den Finanzmärkten seit geraumer Zeit unter Spardruck. Die Vatikanischen Museen, Haupteinnahmequelle des Vatikanstaates, sind seit 8. März coronabedingt geschlossen. Bei sonst durchschnittlich 20.000 Besuchern am Tag entgingen der Kirche damit bislang rund elf Millionen Euro Eintrittsgelder - Vorverkaufsgebühren, Erlöse aus Souvenirhandel und Cafeteria sowie weiterlaufende Ausgaben für Gehälter und Betriebskosten nicht eingerechnet. (KNA)
15:30 Uhr: Kretschmann: Menschen verhalten sich "stark christlich" geprägt
Der baden-württembergische Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) beobachtet in der Corona-Pandemie ein "stark christlich" geprägtes Verhalten vieler Menschen. "Wir können in solchen Zeiten - und das war auch schon in der Flüchtlingskrise so - auf unglaubliche Ressourcen der Solidarität zurückgreifen. Das fällt ja nicht einfach vom Himmel", sagte der Katholik im Interview des "Spiegel" (Samstag). Ihm selbst bedeute der Glaube Zuversicht. "Als Politiker hat man auch Angst vor dem Scheitern. Wenn ich in so einer Krise versage, weil ich schwere Fehler mache, scheitere ich als Politiker, aber noch lange nicht als Mensch vor Gott."
Zur Debatte über das staatliche Verbot von Gottesdiensten sagte Kretschmann: "Die Religionsfreiheit gehört zu den wichtigsten Grundrechten, die wir erkämpft haben; das kann man nicht mit der Bundesliga vergleichen." Das Verbot von Gottesdiensten sei "ein tiefgreifender Einschnitt", den man intensiv mit allen Betroffenen besprochen habe. "Das ist keine Basta-Politik", betonte der Ministerpräsident, sondern sei "im Dialog mit den Kirchen und allen anderen Religionsgemeinschaften umgesetzt" worden.
Mit Blick auf Ostern und den am 23. April beginnenden muslimischen Fastenmonat Ramadan sagte Kretschmann, es gebe immer Bewährungsproben, auch für die Religionsgemeinschaften. "Aber es muss der Anspruch des modernen Verfassungsstaates sein, dass er den Bürger nicht vor die Frage stellt: Muss ich jetzt Gott mehr gehorchen als den Menschen?" Und weiter: "Der Staat darf die Gläubigen gar nicht in so ein Dilemma bringen." (KNA)
15:00 Uhr Papst-Stellvertreter nach Covid-19-Erkrankung geheilt entlassen
Der coronaerkrankte italienische Kardinal Angelo De Donatis ist am Karfreitag als geheilt aus der römischen Gemelli-Klinik entlassen worden. Das teilte das Bistum Rom mit. Der 66-Jährige, der als Kardinalvikar den Papst im Bistum Rom vertritt, war am 30. März eingeliefert worden. Er war der erste Kardinal der katholischen Weltkirche mit einer festgestellten Corona-Infektion.
De Donatis setze seine Erholung zu Hause fort, hieß es weiter. Vor der Entlassung habe er sich von den betreuenden Ärzten und Pflegern sowie vom übrigen Krankenhauspersonal verabschiedet. (KNA)
13:45 Uhr: Bund für Geistesfreiheit "verwundert" über Gottesdienst-Klagen
Der Bund für Geistesfreiheit (BfG) München kritisiert die rechtlichen Bestrebungen einzelner Christen, an Ostern trotz der Corona-Krise in Kirchen Gottesdienste feiern zu dürfen. Man sei verwundert, dass ausgerechnet gläubige Christen sich aktuell vor Gericht auf das Grundrecht der Religions- und Weltanschauungsfreiheit beriefen, teilte der BfG am Karfreitag mit. "Aber das sind doch genau dieselben, die es Anders- oder Nicht-Gläubigen untersagen, beispielsweise an Karfreitag" in geschlossenen Räumen mit Schankanlagen Tanzveranstaltungen zu organisieren, so der BfG weiter. "Jetzt auf einmal sind sie für die Religionsfreiheit?"
Der Bund für Geistesfreiheit München ist nach eigenen Angaben eine Weltanschauungsgemeinschaft für Säkulare, Konfessionsfreie und Atheisten, die sich an den Grundsätzen der Aufklärung und des Humanismus orientiert. Als Körperschaft des öffentlichen Rechts ist der BfG den Religionsgemeinschaften demnach rechtlich gleichgestellt. (KNA)
13:20 Uhr: Nationalspieler Robin Koch hilft Maltesern bei Corona-Service
Prominente Hilfe für die Malteser Freiburg: Fußballnationalspieler Robin Koch hat sich für den Corona-Einkaufsservice des Malteserhilfsdienstes in Freiburg engagiert. Mit gelber Warnweste, Handschuhen und Mundschutz half der SC Freiburg-Spieler am Gründonnerstag bei der Verteilung von Einkäufen für Senioren.
Laut Südwestrundfunk (SWR) zeigte sich Koch begeistert von der Dankbarkeit der Menschen, denen er Lebensmittel brachte. "Ich habe einen Riesenrespekt vor allen Helfern, ich war froh, in dieser nicht einfachen Zeit Menschen eine Freude machen zu können", sagte der Innenverteidiger.
Der Malteser Hilfsdienst organisiert in Freiburg und vielen weiteren Städten in der Corona-Krise einen Einkaufsservice für alte und erkrankte Menschen. Es gehe um unkomplizierte Hilfe für Risikogruppen und Senioren, so Malteser-Geschäftsführerin Sabine Würth.
Ob Koch noch weitere Hilfseinsätze haben wird, ist unklar. Nach mehrwöchiger Zwangspause startete der SC inzwischen wieder in den Trainingsbetrieb. (KNA)
12:55 Uhr: Turiner Grabtuch wird für Gebet in Corona-Krise gezeigt
Das Turiner Grabtuch wird am Samstag zu einer außerordentlichen Andacht in der Corona-Krise gezeigt. Erzbischof Cesare Nosiglia erklärte, er komme damit vielen Bitten von Gläubigen nach, die "im Vertrauen auf Gottes Güte und Barmherzigkeit" um ein Ende der Pandemie beten wollten. Papst Franziskus schrieb in einem Brief an Nosiglia, die Katholiken sollten diese Tage "in innerer Verbundenheit mit dem Leiden Christi leben, um die Gnade und Freude seiner Auferstehung zu erfahren".
Im Antlitz des Mannes auf dem Grabtuch könne man auch die Gesichter der unzähligen Kranken erkennen, besonders der verlassensten, so der Papst in dem am Karfreitag vom Vatikan veröffentlichten Schreiben. Auch erinnere das Abbild des Gekreuzigten an die Opfer von Kriegen und Gewalt, Sklaverei und Verfolgungen.
Das Gebet mit Erzbischof Nosiglia wird über Social-Media-Kanäle und im Fernsehen übertragen. Eine persönliche Teilnahme von Gläubigen ist wegen der Ausgangsbeschränkungen in Italien nicht möglich.
Das Grabtuch, eine der bekanntesten Reliquien der katholischen Kirche, zeigt die Spuren eines gefolterten und gekreuzigten Mannes. Der Ursprung des 4,30 mal 1,10 Meter großen Leinens und das Zustandekommen des Abdrucks wird unter Forschern kontrovers diskutiert. Vielen Gläubigen gilt es als das Tuch, in dem Jesus von Nazareth nach der Kreuzigung begraben wurde. Seit dem 16. Jahrhundert befindet es sich im Dom von Turin. Aus konservatorischen Gründen wird es nur selten gezeigt. (KNA)
12:30 Uhr: Corona-Unterstützung für Einsatz von Seelsorgern weltweit
Das internationale Hilfswerk "Kirche in Not" stellt Priestern und Ordensfrauen weltweit Nothilfen zur Verfügung, um die Auswirkungen der Corona-Pandemie abzumildern. Mit der finanziellen Hilfe würden insbesondere Hilfsprojekte im Nahen Osten, in Mittel- und Osteuropa, Lateinamerika, Asien und Afrika unterstützt, teilte das päpstliche Hilfswerk am Freitag mit und bat um Spenden.
So werde etwa Ordensleuten geholfen, die ihre materielle Lebensgrundlage verloren haben, damit sie weiter ihren seelsorglichen und sozialen Dienst für die Menschen ausüben können. Insbesondere Menschen in Entwicklungsländern seien in der aktuellen Krise besonders gefährdet und etwa auch in der Gesundheitsfürsorge häufig vom Einsatz der Kirche abhängig. (KNA)
12:10 Uhr: Live-Kreuzigungen an Karfreitag auf den Philippinen abgesagt
Auf den katholisch geprägten Philippinen haben sich am Karfreitag viele Gläubige trotz Ausgangssperren und geschlossenen Kirchen nicht von ihren traditionellen Gebräuchen abhalten lassen. Obwohl die Kirchen die Karfreitagsmessen live im Internet sowie in Radio und Fernsehen übertrugen, kamen Tausende zum Beten vor die geschlossenen Kirchen, wie philippinischen Onlinemedien mit Fotos belegten. Die zu Karfreitag sonst populären Live-Kreuzigungen waren in diesem Jahr aber abgesagt worden.
In Manila saßen viele Katholiken im Sicherheitsabstand von mehr als einem Meter andächtig vor der Kathedrale im Stadtteil Quiapo. In der Basilika steht die als wundertätig angesehene Jesusstatue "Schwarzer Nazarener"; sie ist eines der größten Heiligtümer der philippinischen Kirche.
In der Pfarrei San Isidro in Bagong Silangan, einem Armenviertel Quezon City, nehmen am Gründonnerstag gewöhnlich Tausende Menschen an der Prozession teil, in der Pfarrer Gilbert Billena das Allerheiligste durch den Slum trägt. In diesem Jahr fuhr Billena alleine auf einem Wagen mit dem Allerheiligsten durch das Viertel. Einige Bewohner verfolgten die Miniprozession mit Mundschutz vom Straßenrand; andere standen an den Fenstern ihrer Häuser. Ähnliche Szenen waren laut lokalen Medien in der Karwoche überall auf den Philippinen zu beobachten.
Ausgefallen sind allerdings in der Corona-Krise die Kreuzigungen in dem Dorf San Predro Cutud nahe der Stadt San Fernando Pampagna. Seit über 50 Jahren lassen sich dort fromme Katholiken am Karfreitag zur Nachfolge Christi an Kreuze nageln. Während dies jährlich Zehntausende Touristen anzieht, steht die Philippinische Bischofskonferenz dieser Form der Volksfrömmigkeit distanziert gegenüber. (KNA)
12 Uhr: Tagungshaus des Bistums Würzburg als Corona-Klinik im Gespräch
Ein Tagungszentrum des Bistums Würzburg in Schmerlenbach bei Aschaffenburg soll bei Bedarf als Corona-Hilfskrankenhaus genutzt werden. Das teilte die Regierung von Unterfranken am Karfreitag in Würzburg mit. "Bei der Planung von Hilfskrankenhäusern handelt es sich um eine rein vorbeugende Maßnahme", hieß es. Sie diene der Vorbereitung für den Fall, dass es zu einer Überlastung der regulären Krankenhäuser käme, die anders nicht zu beheben wäre. Im Moment und auf absehbare Zeit spreche allerdings nichts für dieses Szenario.
Neben dem Tagungshaus in Schmerlenbach sollen laut Mitteilung die Jugendbildungsstätte des Bezirks Unterfranken in Würzburg und ein ehemaliges Krankenhaus auf dem Rhön-Klinikum-Campus in Bad Neustadt an der Saale im Notfall als Hilfskrankenhäuser dienen. Die Kapazitäten lägen bei jeweils bis zu 90 Betten. "Für die Nutzung als Krankenhaus wären bauliche Anpassungen unterschiedlichen Umfangs in den vorhandenen Gebäuden nötig", hieß es weiter. Dies betreffe etwa die Verstärkung elektrischer Leitungsnetze für einen erhöhten Bedarf. Kostenangaben seien frühestens nach dem völligen Abschluss der Planungen möglich.
Das Bistum Würzburg hatte bereits Mitte März Räumlichkeiten für Corona-Patienten angeboten. Die Diözese stellte der Regierung von Unterfranken ihre acht Tagungshäuser und das Priesterseminar bedarfsweise zur Verfügung. Allein die Tagungshäuser hätten fast 400 Zimmer und eigene Großküchen, hieß es. Damit eigneten sie sich zum Aufbau zusätzlicher Kapazitäten für leichtere Behandlungsverläufe. "Der Kirche ist es wichtig, in der aktuellen Krise ihren Beitrag für die Gesellschaft zu leisten. Das ist unser Auftrag als Christen", sagte Generalvikar Thomas Keßler damals. (KNA)
11:15 Uhr: Aachens Bischof und 21-Jährige führen Video-Talk zu Corona-Krise
Aachens Bischof Helmut Dieser will mit einer 21-jährigen Frau aus dem besonders stark vom Coronavirus betroffenen Heinsberg eine Video-Gesprächsreihe über die Folgen der Pandemie starten. "Gerade in Zeiten, wo wir Distanz halten müssen, brauchen wir ein Gespräch, in dem wir uns nahe kommen", erklärte Dieser am Donnerstagabend. Der Talk über Glaubens- und Sinnfragen wird jeweils samstags und mittwochs auf den YouTube- und Facebook-Accounts der Diözese sowie auf www.bistum-aachen.de verbreitet, wie es hieß.
Er wolle "in dieser Zeit des Abstandsgebots" einen offenen Austausch "mit einem jungen Menschen", sagte Dieser. Er sei gespannt darauf, was die junge Frau bewege und wie sie auf seine Visionen über Kirche, Begegnung und Dialog reagiere. Katharina H. (21) zeigte sich erfreut über die Anfrage des Bischofs, mit ihr in den nächsten Wochen per Video zu reden. Sie finde es "cool", als junger Mensch Input geben zu können.
Laut Bistum geht es um Fragen, wie die Corona-Krise das Leben verändert, wie geholfen werden kann oder wo Gott in all dem ist. Zuschauer seien zum Mitmachen eingeladen. Sie könnten Fotos oder andere Beiträge senden und ihre Meinungen und Fragen mitteilen. (KNA)
10:40 Uhr: Hamburger Gericht bestätigt Gottesdienstverbot
Das Verwaltungsgericht Hamburg hat in einem Eilverfahren das befristete Verbot von Gottesdiensten bestätigt. Das Verbot diene dazu, die Verbreitung des Coronavirus einzudämmen und verletze nicht in unzulässiger Weise die Glaubensfreiheit, teilte das Gericht am späten Donnerstagabend mit (Az. 9 E 1605/20). Mehrere Mitglieder verschiedener Glaubensgemeinschaften und eine Gemeinde hatten sich gegen die vom Senat erlassene Verordnung gewandt.
Nach Einschätzung des Gerichts haben die Kläger nicht glaubhaft gemacht, dass andere Maßnahmen wie die Einhaltung eines Mindestabstands und eine Beschränkung des Besucherkreises genauso wirksam wären wie ein Verbot. Nach der Corona-Verordnung des Senats sind Zusammenkünfte in Kirchen, Moscheen, Synagogen sowie die anderer Glaubensgemeinschaften untersagt. Eine Ausnahme sieht die Verordnung nicht vor. Sie ist aber zeitlich begrenzt bis zum 30. April. Eine Beschwerde beim Hamburgischen Oberverwaltungsgericht ist möglich.
Das Gottesdienstverbot an Ostern war zuvor bereits durch Gerichtsentscheidungen unter anderem in Bayern, Hessen, Baden-Württemberg, Sachsen und Berlin bestätigt worden. Wegen der Corona-Pandemie sind bundesweit Gottesdienste untersagt. Nach einem Beschluss des Oberverwaltungsgerichts Mecklenburg-Vorpommern (OVG) sind Gottesdienste unter freiem Himmel auch während der Corona-Krise im Prinzip erlaubt. Dafür muss aber eine behördliche Genehmigung vorliegen. (epd)
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