Ostern endet für Priester in Italien mit Bußgeld und Quarantäne
In mehreren Orten in Italien haben sich Priester wegen verbotener Ostergottesdienste mit Ordnungshütern über Kreuz gelegt. Im piemontesischen Rivarolo Canavese überraschte die Polizei nach Hinweisen aus der Bevölkerung den Pfarrer von San Giacomo bei der Messe mit einem Dutzend Gläubigen, wie lokale Medien am Montag meldeten. Allen Anwesenden droht demnach eine Geldstrafe.
Im süditalienischen Scafati bei Salerno verteilten die Carabinieri an 38 Teilnehmer einer Osternachtfeier einschließlich Pfarrer Bußgeldbescheide über jeweils 280 Euro. Zudem müssen sich die Betreffenden laut Zeitungsberichten zwei Wochen in häusliche Quarantäne begeben.
Anzeigen wegen Kreuzweg
In Frosinone in Latium endete ein Kreuzweg mit Anzeigen gegen den Pfarrer und sechs weitere Personen, unter ihnen der Vizebürgermeister. Laut Medien wurden die Carabinieri durch Fotos und Videos in digitalen Netzwerken auf die Prozession aufmerksam. Ungeachtet der geringen Teilnehmerzahl und der eingehaltenen Abstände falle die Prozession unter das Versammlungsverbot, hieß es.
Unbeanstandet blieb eine Ostermesse im Dorf Serri auf Sardinien. Außer dem Priester und einem Lektor nahm nur Ortsvorsteher Samuele Gaviano mit Amtsschärpe als Vertreter seiner Gemeinde an dem Gottesdienst teil. Ebenfalls folgenlos blieb ein Alarm von Anwohnern der Kirche von Borgo bei Sanremo. Die herbeigerufenen Beamten stellten einer Meldung zufolge fest, dass der Priester und die anwesenden Beter keine Messe feierten. Damit handle es sich nicht im eigentlichen Sinn um eine religiöse Veranstaltung mit Gläubigen. (KNA)