Wegen Corona: AfD fordert von Kirchen Verzicht auf Kirchensteuer
Die AfD hat die beiden großen Kirchen im Zusammenhang mit den befürchteten sozialen und wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie zu einem Verzicht auf Kirchensteuereinnahmen aufgefordert. "Für den Aufschwung nach Corona brauchen wir private Investitionen und Innovationen und Leistungsanreize für Unternehmen und Arbeitnehmer durch Steuersenkung und Entbürokratisierung", sagte die stellvertretende AfD-Bundessprecherin Beatrix von Storch am Dienstag in Berlin. Deshalb sollten die beiden Kirchen darüber nachdenken, "die Bürger von mehr als zehn Milliarden Euro Kirchensteuer zu entlasten".
Von Storch reagierte mit ihrer Forderung auf Aussagen des Ratsvorsitzenden der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Heinrich Bedford-Strohm. Dieser hatte am Wochenende in der "Süddeutschen Zeitung" dafür plädiert, bei der Bewältigung der Corona-Krise wohlhabende Personen stärker zu belasten. "Man darf sich keine Illusionen machen, wenn die Krise vorüber ist, wird es eine riesige Solidaritätsanstrengung brauchen, und ich hoffe, dass wir alle dazu bereit sind. Besonders die, denen es finanziell gut geht", so der EKD-Ratsvorsitzende und bayerische Landesbischof.
Von Storch kritisierte diese Aussage Bedford-Strohms mit scharfen Worten: "Wenn der EKD-Vorsitzende davon fabuliert, Reiche für Corona zahlen zu lassen, ist das ein untauglicher Versuch aus der Mottenkiste des Marxismus, der auch von Kevin Kühnert kommen könnte." Wenn Bedford-Strohm selbst "an den Unsinn" glaube, dass Reiche besonders zur Kasse gebeten werden sollten, "dann müsste er bei sich selbst anfangen und auf die Erhebung der Kirchensteuer für dieses Jahr verzichten", so die AfD-Politikerin, die sich in den vergangenen Jahren wiederholt für eine Abschaffung der Kirchensteuer ausgesprochen hatte. (stz)