Newsticker: Corona und die Kirche, 8. Mai

Bätzing spielt Orgel beim "ESC" – In vier Domen wieder Gottesdienste

Veröffentlicht am 08.05.2020 um 13:58 Uhr – Lesedauer: 
+++Newsticker+++

Bonn ‐ Die ganze Welt ist von der Corona-Pandemie betroffen. Auch das kirchliche Leben ist eingeschränkt: Gottesdienste und andere Veranstaltungen fallen aus, Christen helfen, Christen erkranken. Im katholisch.de-Newsticker gibt es täglich ein aktuelles Bild der Lage in Deutschland und der Weltkirche.

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18:30 Uhr: Gottesdienste im Hildesheimer Dom ab 16. Mai

Im Hildesheimer Dom werden ab dem 16. Mai wieder öffentliche Gottesdienste gefeiert. Maximal 80 Personen seien dafür jeweils zugelassen, meldete das Bistum am Freitag. Dabei würden die Vorschriften der Diözese gelten. Los geht es mit der Vorabendmesse am 16. Mai um 17 Uhr. Messfeiern würden von da an sonntags um 10, werktags um 18:30 und samstags um 17 Uhr stattfinden. Zusätzlich gebe es am Montag, Mittwoch und Freitag um 7:15 Uhr einen Gottesdienst, nun ebenfalls im Dom und nicht in der Laurentiuskapelle wie vor der Schließung, hieß es weiter.

Livestreams der Gottesdienste werde es weiterhin bis einschließlich Pfingsten geben, so das Bistum. Für die Teilnahme an den Gottesdiensten ist eine Anmeldung erforderlich – entweder per E-Mail unter dombuero@bistum-hildesheim.de oder telefonisch in der Zeit von 9 bis 12 Uhr unter 05121/307-362. (mpl)

18:15 Uhr: Polen spendet Schutzmasken an den Vatikan

Der Vatikan hat am Freitag eine Großlieferung medizinischer Hilfsmittel aus Polen erhalten. Wie das Portal "Vatican News" berichtet, kamen zwei Lastwagen mit Tausenden Schutzmasken, Desinfektionsmittel und weiteren Utensilien beim päpstlichen Almosenmeister Kardinal Konrad Krajewski an. Der polnische Geistliche wird die Hilfsgüter in den nächsten Tagen verteilen.

Der Lieferung war den Angaben zufolge ein Telefonat zwischen Papst Franziskus und Polen Staatspräsident Andrzej Duda vorausgegangen. Polen zählt nun zu einer ganzen Reihe von Staaten, die dem Vatikan in der Corona-Krise Hilfe geleistet haben. Neben China und weiteren Nationen hatte zuletzt auch Ungarn Schutzmasken bereitgestellt. (KNA)

17:15 Uhr: Konstanzer Freilichttheater über Benediktiner findet statt

Die Konstanzer Münsterplatzfestspiele können im Juli trotz Corona-Pandemie stattfinden. Wie das Stadttheater am Freitag mitteilte, soll das eigens für Konstanz geschriebene Stück über den mittelalterlichen Reichenau-Mönch Hermann den Lahmen im Juli uraufgeführt werden. Das habe der Gemeinderat beschlossen. Auf dem Münsterplatz sollen unter freiem Himmel rund 20 Vorstellungen stattfinden, jeweils vor einem auf etwa 250 Personen begrenzten Publikum.

Das Stück "Hermann der Krumme und die Erde ist rund" wurde von Theaterintendant Christoph Nix geschrieben. Es befasst sich mit der Geschichte des Benediktinermönchs Hermann von Altshausen (geboren um 1013), der trotz körperlicher Behinderungen einer der bekanntesten frühmittelalterlichen Denker wurde und im Kloster auf der Insel Reichenau lebte und lehrte.

Das Konstanzer Theater freue sich, die Chance zu erhalten, "unter Bedingungen der Kontaktbeschränkung in einer Zeit der Angst", neue Visionen und Wege für die Theaterkunst zu eröffnen, hieß es. Die Münsterfestspiele wollten "dem Stephen Hawking des ersten Jahrtausends" ein Denkmal setzen. Alle anderen geplanten Stücke und Vorstellungen des Theaters wurden dagegen abgesagt. Der Konstanzer Gemeinderat beschloss am Donnerstagabend, die laufende Spielzeit mit sofortiger Wirkung zu beenden. (KNA)

17:05 Uhr: Schweizer Corona-Karmel wieder gesund

Vier Wochen war der Karmel krank – jetzt aber nicht mehr, Gott sei Dank. 8 der 13 Karmelitinnen im schweizerischen Le Paquier, die sich mit Covid-19 infiziert hatten, sind wieder gesund, wie das Portal cath.ch (Freitag) meldete. "Alle sind wieder zuhause, alles ist wieder in Ordnung", so die frühere Priorin Schwester Veronique. Im Kloster wurde nun die Mitte April verhängte Quarantäne aufgehoben. Die Schwestern nähmen aber weiter ihre Mahlzeiten allein in ihren Zimmern ein. (KNA)

16:30 Uhr: Ab Montag wieder öffentliche Gottesdienste im Osnabrücker Dom

Im Osnabrücker Dom finden ab Montag wieder öffentliche Gottesdienste statt. Die Teilnehmerzahl ist wegen der Corona-Abstandsregeln auf 60 Besucher begrenzt, wie die Diözese am Freitag mitteilte. An Werktagen gibt es jeweils um 8.30 Uhr eine Feier. An den Sonntagen – ab 17. Mai – werden um 8.30 Uhr, 10 Uhr, 11.30 Uhr und 19 Uhr Messfeiern angeboten.

Teilnehmer sind gebeten, vorher auf einen Zettel ihren Namen und ihre Kontaktdaten zu notieren und am Eingang abzugeben, wie es hieß. Im Internet werden weiterhin nichtöffentliche Gottesdienste aus dem Dom übertragen, ab kommender Woche aber nur noch montags, mittwochs, freitags und samstags ab 19 Uhr (www.bistum-osnabrueck.de). Im gesamten Bistum Osnabrück sollen nach dem Wunsch von Bischof Franz-Josef Bode ab Montag wieder Gottesdienste mit Besuchern gefeiert werden. (KNA)

16:15 Uhr: Ende kommender Woche wieder Gottesdienste im Bistum Hildesheim

Im Bistum Hildesheim können ab 16. Mai wieder öffentliche Gottesdienste gefeiert werden. Die Teilnehmerzahl sei aber wegen der Corona-Krise begrenzt; pro Besucher seien mindestens zehn Quadratmeter anzusetzen, teilte die Diözese am Freitag in Hildesheim mit. Zudem gelte ein Mindestabstand von 1,5 Metern. Personen aus einem gemeinsamen Haushalt könnten aber zusammensitzen. Ein Mundschutz werde empfohlen. Auf gemeinsames Singen sei zu verzichten.

Das Bistum legt den Gemeinden nahe, möglichst getrennte Ein- und Ausgänge zu markieren. Besonders vor und nach einem Gottesdienst sei darauf zu achten, dass es nicht zu Grüppchenbildungen komme. Zunächst sollten nur solche Gottesdienstformen gewählt werden, bei denen die Ansteckungsgefahr gering sei. Dies sei insbesondere bei kurzen Wort-Gottes-Feiern von etwa 25 Minuten, Andachten und einfachen Gebetsformen gegeben. Wallfahrten und Wallfahrtsgottesdienste blieben ausgesetzt. Die großen Kirchen und Religionsgemeinschaften in Niedersachsen hatten sich vorige Woche mit Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) auf Bedingungen für öffentliche Gottesdienste geeinigt. (KNA)

15:20 Uhr: Jesuiten fordern EU zu "radikalem" Umdenken auf

Die Oberen des Jesuitenordens in Europa rufen zu einem Umdenken bei wirtschaftlichen, sozialen und ökologischen Fragen auf. "Wir müssen die Zeit nutzen, um auf einen radikalen Wandel hinzuarbeiten", erklärten sie am Freitag in Brüssel. Die Corona-Pandemie habe das Bewusstsein der Verbundenheit aller Völker in Europa gestärkt. "Paradoxerweise entdecken die Menschen gerade in einer Zeit leerer Kirchen die christliche Botschaft der Solidarität neu", heißt es weiter. Dieses Bewusstsein sei ein Motor des Wandels. "Den Menschen zu helfen, in der moralischen Tugend der Solidarität zu wachsen, ist Teil der Berufung der Kirche."

Die Jesuiten-Oberen appellieren an die EU, das gegenwärtige Modell der Globalisierung zu überdenken. "Wir haben in diesen Wochen gelernt, dass wir auf einem kranken Planeten nicht gesund leben können", schreiben sie. Es brauche eine "wirksame Solidarität" mit den Armen, der Umwelt und den künftigen Generationen. Die Vision von Papst Franziskus einer "integralen Ökologie" fordere eine solche Solidarität ein, erinnern die Ordensleute. Die Folgen der Pandemie dürften "nicht zu einer Verwässerung von Europas Engagements in dieser Richtung führen, sondern zu einer Intensivierung der Bemühungen".

Man habe auch erlebt, wie schwierig gesamteuropäische Solidarität in der Praxis sei, heißt es weiter. Zu Beginn der Corona-Krise habe es an Solidarität mit Italien und Spanien gemangelt. Glücklicherweise habe die EU vorerst zu praktischer Solidarität zurückgefunden. Mittelfristig werde die Herausforderung darin bestehen, die wirtschaftlichen und sozialen Folgen der Pandemie anzugehen. "Dies wird unweigerlich eine gewisse Umverteilung des Reichtums von den reicheren zu den ärmeren Ländern mit sich bringen", so die Jesuiten-Konferenz, die rund 4.000 Ordensleute repräsentiert. Sie fordert auch einen Schuldenerlass für ärmere Länder sowie mehr humanitäre Hilfe und Entwicklungszusammenarbeit. Statt für das Militär sollten Gelder für Gesundheits- und Sozialdienste sowie für Flüchtlinge und Asylsuchende ausgegeben werden. (KNA)

14:55 Uhr: Trump ruft Nation in Corona-Krise zu Glaube an Gott auf

Zum Nationalen Gebetstag hat US-Präsident Donald Trump seine Landsleute aufgefordert, "noch größeren Glauben an die göttliche Vorsehung" zu haben. Vor dem Hintergrund der Pandemie-Krise appellierte er (Donnerstag Ortszeit) an die Amerikaner, Gottes Rat und "seine unfehlbare Weisheit zu suchen". Obwohl es derzeit nicht möglich sei, gemeinsam den Gottesdienst zu erleben, seien die Menschen durch das Gebet und die Zusicherung verbunden, "dass Gott uns durch die vielen Täler des Lebens führen wird".

Seit Ausbruch der Pandemie sind in den USA mehr als 76.000 Menschen an Covid-19 gestorben; rund 1,3 Millionen Menschen gelten als infiziert. Der Nationale Gebetstag findet jedes Jahr am ersten Mai-Donnerstag statt. Er wurde vom US-Kongress festgelegt und fordert die Menschen auf, sich "in Gebet und Meditation an Gott zu wenden". (KNA)

14:40 Uhr: Theologe warnt vor weiteren Corona-Ausbrüchen in Schlachthöfen

Angesichts eines Coronavirus-Ausbruchs in einem Fleischbetrieb in Coesfeld warnt der Menschenrechtler und Theologe Peter Kossen vor weiteren Infektionen in Schlachthöfen. "Der Vorfall in Coesfeld wird nur der Anfang sein", erklärte der katholische Priester in einer Mitteilung der örtlichen Katholischen Arbeitnehmer-Bewegung (KAB) von Freitag. Die Arbeitsmigranten müssten eng zusammenleben, was die Infektionsgefahr verschärfe. Saisonarbeiter in Fleischindustrie und Landwirtschaft stünden dem Virus oft wehrlos gegenüber. Ihre Lebensbedingungen müssten verbessert werden.

Der Kreis Coesfeld hatte am Donnerstag gemeldet, dass 129 Mitarbeiter des Betriebs Westfleisch positiv auf das Coronavirus getestet worden seien. Damit gab es in dem Landkreis insgesamt 676 Infizierte.

Nordrhein-Westfalens Arbeits- sowie Landwirtschaftsministerium kündigten an, die Einhaltung von Corona-Auflagen und die allgemeinen Arbeitsschutzvorschriften für Saisonarbeiter stärker zu überprüfen. Vor allem sollen die Unterkünfte der oft osteuropäischen Arbeiter kontrolliert werden. Sollten gravierende Verstöße festgestellt werden, würden "schnell und konsequent Maßnahmen" angeordnet. (KNA)

14 Uhr: Katholische Altenhilfe fordert Umsicht bei Altenheimbesuchen

Der Verband katholischer Altenhilfe (VKAD) wirbt bei Bewohnern von Senioren- und Pflegeheimen sowie bei Angehörigen und Freunden um Geduld und Rücksicht bei in den kommenden Wochen wieder möglich werdenden Besuchen. Die Einrichtungen brauchten Zeit, um bei Besuchen die nötigen Hygiene- und Abstandsregeln vor Ort umzusetzen, teilte der VKAD am Freitag in Freiburg mit - auch im Blick auf den Muttertag am Sonntag. "Bringen Sie Verständnis auf und haben Sie Geduld!", so VKAD-Geschäftsführer Andreas Wedeking. Es sei wichtig, die "besonderen Anforderungen der Gemeinschaftseinrichtungen - zu Ihrem und zum Schutz Ihrer dort lebenden An- und Zugehörigen sowie der Mitarbeitenden" zu berücksichtigen. (KNA)

13 Uhr: Kardinal Comastri zu Gottesdiensten im Petersdom

Anders als in Italien sind im Petersdom auch während des Lockdowns Gottesdienste mit Gläubigen gefeiert worden. Da daran jedoch nur wenige Vatikanangehörige teilnehmen, sei es in dem 22.000 Quadratmeter großen Gotteshaus kein Problem gewesen, die vorgeschriebenen Mindestabstände einzuhalten, sagte der italienische Kurienkardinal Angelo Comastri der Zeitung "Il Giornale" (Freitag).

Im Grunde sei die Basilika immer geöffnet gewesen, so der Erzpriester des Petersdoms. Wegen der Pandemie-Beschränkungen habe nur kaum jemand die Kirche betreten dürfen. Parallel zu den per Video übertragenen Frühmessen des Papstes in Santa Marta betet Comastri täglich mittags im Petersdom den Rosenkranz; sonntags feiert er dort Eucharistie. Beide Gottesdienste, an denen nur wenige Mitarbeiter und Bewohner des Vatikan teilnehmen, werden online übertragen. Zur Wiederöffnung des Petersdoms für Besucher konnte Comastri noch keine genauen Angaben machen. (KNA)

12:30 Uhr: Ab Sonntag wieder öffentliche Gottesdienste im Essener Dom

Ab Sonntag gibt es wieder öffentliche Gottesdienste im Essener Dom. Wegen der Abstandsregeln in der Corona-Krise können maximal 65 Besucher an den Feiern teilnehmen, wie das Bistum Essen am Freitag erklärte. Am Sonntag findet um 16.30 Uhr eine Maiandacht statt. Von Montag bis Samstag gibt es täglich drei Wortgottesfeiern. Die ersten Messen werden am 17. Mai um 7.30 Uhr, 10.00 Uhr und 19.00 Uhr abgehalten. Ab dem 18. Mai soll es auch werktags wieder Messfeiern geben. (KNA)

12 Uhr: Wieder Gottesdienste im Hamburger Marien-Dom

Im Hamburger Marien-Dom finden ab diesem Wochenende wieder öffentliche Gottesdienste statt. Um das Abstandsgebot in der Corona-Krise einzuhalten, können an einer Feier nicht mehr als 80 Besucher teilnehmen, wie das Domkapitel am Freitag mitteilte. Zudem werde auf Gesang verzichtet. Eine Mund-Nasen-Bedeckung werde dringend empfohlen. Die Messfeier am Sonnabend (9. Mai) beginnt um 18.15 Uhr. Am Sonntag (10. Mai) gibt es vier Gottesdienste: um 8.30 Uhr, um 10.00 Uhr, um 15.00 Uhr (kroatische Gemeinde) und um 18.15 Uhr. (KNA)

11:30 Uhr: Erste digitale Jugendwallfahrt Deutschlands im Erzbistum Bamberg

Das Jugendamt der Erzdiözese Bamberg und der Diözesanverband Bamberg des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) veranstalten am 16. Mai die nach eigenen Angaben erste digitale Jugendwallfahrt Deutschlands. Treffpunkt zu der Veranstaltung unter dem Motto "zuFrieden" ist der Youtube-Kanal von BDKJ und Jugendamt, wie es in der Ankündigung vom Freitag heißt. Dort gebe es zu den drei geplanten Stationen extra produzierte Videos. Um 18.00 Uhr folge ein Livestream des Abschlussgottesdiensts mit Weihbischof Herwig Gössl und Diözesanjugendpfarrer Norbert Förster.

Anschließend können sich die Jugendlichen per Videokonferenz auf dem digitalen Kirchhof treffen und austauschen, wie es weiter heißt. Für den Weg zwischen den Stationen seien verschiedene Aktivitäten, gemeinsame Gebete und Anregungen zum Nachdenken geplant. Diese erhielten sie nach einer Anmeldung per E-Mail, WhatsApp oder Telegram.

Ursprünglich war die Jugendwallfahrt von Marktschorgast nach Marienweiher geplant. "Für uns war schnell klar, dass wir die JuWall nicht ausfallen lassen können", sagt Katharina Niedens, Diözesanvorsitzende des BDKJ-Diözesanverbandes Bamberg. "Daher haben wir zusammen mit dem Jugendamt schnell eine digitale Variante auf die Beine gestellt." (KNA)

11 Uhr: Diakonie: Betroffene bei Lockerungen stärker beteiligen

In der Debatte über weitere Lockerungen der Corona-Auflagen plädiert Diakonie-Präsident Ulrich Lilie für eine stärkere Beteiligung der Betroffenen. "Die Bewohner etwa in Pflege- oder Altenheimen dürfen keinesfalls entmündigt werden, zum Beispiel wenn es um Besuchsrechte geht", erklärte er am Freitag in Berlin. "Es gehört zum Selbstverständnis diakonischer Einrichtungen, nicht über ihre Köpfe hinweg zu entscheiden. Ihre Freiheitsrechte dürfen nicht ausgehebelt werden, auch nicht mit guten Absichten."

Lilie spricht sich zudem für ein regional differenziertes Vorgehen aus: "Die Erleichterungen müssen sich am Infektionsgeschehen vor Ort orientieren. Nur so werden wir den elementaren Bedürfnissen der Betroffenen nach Nähe und sozialer Teilhabe gerecht." (KNA)

10:30 Uhr: Papst betet für Mitarbeiter des Roten Kreuzes und Halbmonds

Papst Franziskus hat in seiner Frühmesse für die Mitarbeiter des Roten Kreuzes und des Roten Halbmonds gebetet. "Heute ist Weltrotkreuz- und Rothalbmondtag", sagte er am Freitag zu Beginn des Gottesdienstes in der Kapelle seiner Residenz Santa Marta. "Beten wir für die Menschen, die in diesen verdienten Organisationen arbeiten: Möge Gott ihre Arbeit segnen, die so viel Gutes bewirkt."

Der oft kurz als Weltrotkreuztag bezeichnete inoffizielle internationale Gedenktag wird jährlich am 8. Mai begangen. Dies ist der Geburtstag des Schweizer Geschäftsmannes und Humanisten Henry Dunant (1828-1910), des Begründers der Internationalen Rotkreuz- und Rothalbmond-Bewegung. In Israel heißt die entsprechende Organisation Magen David Adom (Roter Schild Davids) und zeigt einen roten Davidstern.

Die Frühmessen in der Corona-Krise widmet Franziskus meist bestimmten Personengruppen, die sich um Kranke kümmern, selbst vom Virus betroffen sind oder andere wichtige Aufgaben haben. Wegen der Corona-Krise werden diese Gottesdienste übers Internet sowie im italienischen Fernsehen ausgestrahlt. (KNA)

10 Uhr: Overbeck: Solidarität in Corona-Krise auch weiterhin gefragt

Der katholische Sozialbischof Franz-Josef Overbeck fordert in der Corona-Pandemie neue Wege der Solidarität. Es zeige sich, dass diese Frage alles andere als trivial sei, schreibt er in einem Gastbeitrag für die "Welt" (Freitag): "Denn der mit Social Distancing und bestimmten Kontaktsperren verbundene Lockdown hat bereits nach wenigen Wochen erhebliche soziale und volkswirtschaftliche Kosten verursacht."

Ein Beispiel dafür seien Menschen, die ihre Arbeit verloren hätten, so Overbeck. Auch die Mehrbelastungen für Familien seien immens. "Ganz besondere Belastungen haben Alleinlebende, insbesondere viele ältere Menschen, zu ertragen, die zu vereinsamen drohen." Dies seien nicht nur individuelle Probleme: Bei einer Insolvenz vieler Unternehmen würden auch Steuereinnahmen einbrechen, "und damit wird nicht zuletzt die Finanzierung der in unserem Sozialstaat institutionalisierten Solidarität gefährdet", gibt der Ruhrbischof zu bedenken. Die Gesellschaft dürfe jene nicht alleine lassen, die von der Krise besonders hart getroffen würden, mahnte Overbeck. "Die finanziellen Lasten müssen solidarisch und gerecht auf die Schultern aller verteilt werden, auch zwischen den Generationen." Die Europäische Union sei gefordert, ein "Zeugnis der Solidarität" zu geben: Dies lasse sich nur mit "wirklich gemeinschaftlichen Instrumenten" leisten.

Besorgt zeigt sich der Essener Bischof angesichts von Populisten, die die Lage ausnutzten, um Stimmung gegen die EU zu machen. Overbeck verweist zudem auf eine "Reihe von Ländern, in denen die Pandemie missbraucht wird, um die offene Gesellschaft insgesamt zu diskreditieren oder autoritäre Machtstrukturen zu etablieren". Die Auswirkungen der Corona-Krise könnten zu einer Gefahr "für unser gemeinsames Europa und dessen liberale, demokratische Grundlagen" werden, warnt Overbeck. Er sei überzeugt, dass die Kirche zu den Bemühungen um Solidarität etwas beizutragen habe, fügt der Bischof hinzu. Ziel der christlichen Soziallehre sei es, die gesellschaftlichen Voraussetzungen dafür zu schaffen, dass alle Menschen ein Leben in Würde und nach den eigenen Zielen und Vorstellungen führen könnten. Es gelte, "unter Rückbezug auf diese Idee des Gemeinwohls soziale Gerechtigkeit anzustreben - und zwar weltweit". (KNA)

9:30 Uhr: Benefiz-"ESC" von Caritas International – Bätzing an der Orgel

Benefiz-"ESC" mit Bischof: Bei der "European Solidarity Challenge" am kommenden Freitag (15. Mai) treten über 35 internationale Künstler auf. Doch anders als beim "Eurovision Song Contest" liefern sie sich keinen Wettstreit, sondern werben um Spenden für den Corona-Nothilfefonds des Hilfswerks Caritas International, wie Christopher Hoffmann, Rundfunkbeauftragter beim Südwestrundfunk im Bistum Trier, am Donnerstag mitteilte. Neben Musikern aus Europa, Afrika, Südamerika und Asien macht auch der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz mit: Der Limburger Bischof Georg Bätzing "performt an der Orgel ein Lied", wie es hieß.

Der Trierer Bischof Stephan Ackermann beteiligt sich mit einem Statement an der Aktion, ebenso wie Willi Weitzel ("Willi wills wissen"), Zehnkämpfer Kai Kazmirek oder Influencerin Louisa Dellert. Veranstaltet wird das Benefiz-Musikevent von Caritas International und der Jugendaktion "Wir gegen Rassismus" im Bistum Trier. Mit einem Liedbeitrag vertreten sind demnach Kasalla aus Köln, JP Cooper aus London, Samuel Rösch (Gewinner von "The voice of Germany" 2018) sowie hochkarätige Musiker aus Dänemark, den Niederlanden, Österreich oder Frankreich sowie mit Wurzeln in Uganda, Barbados, Brasilien oder Vietnam. Alle Künstlerinnen und Künstler treten für ein Land ihrer Wahl an. Analog zur Punktevergabe beim ESC können bei der live moderierten Show 8, 10 oder 12 Euro (oder mehr) gespendet werden. Ab 20 Uhr wird die Veranstaltung auf der Aktionshomepage von Caritas International gestreamt.

Mit dem Corona-Nothilfefonds von Caritas International soll Menschen in den Flüchtlingscamps auf Moria in Griechenland, in Katupalong (Bangladesch) oder afrikanischen Staaten mit Nahrung, Medikamenten und Hygieneartikeln geholfen werden. Zudem will die Aktion auf die katastrophale humanitäre Situation, die durch Covid-19 in zahlreichen Flüchtlingscamps und Slums in den ärmsten Staaten noch verschlimmert wird, hinweisen. (KNA)

9 Uhr: Weltkirchenrat ruft zu Gebetstag für Ende der Corona-Pandemie auf

Der Weltkirchenrat hat seine Mitglieder zu einem Gebetstag für das Ende der Corona-Pandemie aufgerufen. Die 350 protestantischen, anglikanischen und orthodoxen Kirchen sollten am 14. Mai Gott um Hilfe gegen das Coronavirus bitten, teilte der Ökumenische Rat der Kirchen (ÖRK) am Donnerstag in Genf mit.

Viele Menschen erlebten Angst, Unsicherheit, Traumata, Trennung, Isolation und sogar Tod in der eigenen Familie und Kirchengemeinde, betonte der amtierende ÖRK-Generalsekretär Ioan Sauca. Durch das Gebet unterstützen sich die Kirchen und Gläubigen gegenseitig und zeigten Einigkeit im Kampf gegen die globale Krise. Die Gläubigen sollten darum bitten, dass Gott Wissenschaftler inspiriere, ein Medikament gegen das Virus zu entwickeln.

Der ÖRK bezieht sich auf einen Aufruf des "Ausschusses für menschliche Brüderlichkeit", dem er angehört. Der im August vergangenen Jahres gegründete Ausschuss der drei großen monotheistischen Religionen hatte zuerst vorgeschlagen, den 14. Mai zum Tag des Gebets, Fastens und Bittens für die Menschheit zu erklären. Das Gremium entstand aus einer gemeinsamen Initiative von Papst Franziskus und dem Kairoer Groß-Imam Ahmad al-Tayyeb, der höchsten Autorität des sunnitischen Islams, nachdem beide ein Grundlagendokument über Brüderlichkeit und friedliches Zusammenleben unterzeichnet hatten. Die Kirchen des 1948 gegründeten ÖRK repräsentieren rund 550 Millionen Gläubige. Die katholische Kirche ist kein Mitglied. (epd)

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