Domspatzen und Co.: Chöre sehen durch Corona ihre Existenz bedroht
Fünf bekannte deutsche Knabenchöre sehen sich durch Covid-19 in ihrer Existenz bedroht. Chorleiter und Manager appellierten am Montag in einer gemeinsam in Regensburg, Dresden, Windsbach, Augsburg und München veröffentlichten Erklärung an die politisch Verantwortlichen. Gebraucht würden klare Rahmenbedingungen und ein Zeitplan für die Wiederaufnahme des Probe- und Konzertbetriebs. Der monatelange Shutdown gefährde ein jahrhundertealtes Kulturgut.
Ausfall von Konzerten, lange Probenpause
Der Ausfall von Konzerten sei mit existenzbedrohenden finanziellen Einbußen verbunden, heißt es in der Erklärung. Die lange Probenpause bedeute, dass die Chöre nahezu vollständig wiederaufgebaut werden müssten. Online sei kein adäquater Ersatz möglich. Schulschließungen und die allgemeine Ungewissheit sorgten zudem dafür, dass sich kaum musikalischer Nachwuchs finden lasse. Bisher gebe es aber nicht einmal eine politische Aussage oder Entscheidung darüber, wann Proben wenigstens in kleinen Gruppen wieder möglich seien.
Den Angaben zufolge gibt es in Deutschland derzeit rund 30 Knabenchöre, die als städtische Eigenbetriebe, als Vereine, kirchliche Einrichtungen, GmbHs oder Anstalten des öffentlichen Rechts betrieben werden. Die ältesten von ihnen können sich auf eine mehr als 1.000 Jahre währende Tradition berufen. Die Erklärung wird getragen von den Regensburger Domspatzen, dem Dresdner Kreuzchor, dem Windsbacher Knabenchor, dem Tölzer Knabenchor und den Augsburger Domsingknaben.