102-jährige Ordensfrau stirbt nach Corona-Genesung
18:30 Uhr: Thüringer Kirchen und Landesregierung gemeinsam im Corona-Kampf
Kirchen und Landesregierung in Thüringen haben gemeinsam ihren Willen zum verantwortungsvollen Kampf gegen die Corona-Pandemie bekundet. "In der Krise wurde deutlich, es gibt eine gemeinsame Sorge um die Menschen in Thüringen", sagte der katholische Erfurter Bischof Ulrich Neymeyr am Montag im Anschluss an das Jahresgespräch der Thüringer Landesregierung mit Spitzenvertretern der Kirchen in der Staatskanzlei in Erfurt. Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) kündigte an, dass kirchliche Bildungs- und Veranstaltungshäuser, die durch Corona massive Einnahmeeinbußen haben, aus einem staatlichen Sondervermögen Unterstützungsgelder erhalten können.
Bischof Neymeyr betonte: "Es hat mich gefreut, dass der Ministerpräsident schon früh darauf hingewiesen hat, dass es ein Problem ist, wenn die Grundrechte im Zuge der Pandemie-Bekämpfung eingeschränkt werden, und dass er dabei ausdrücklich auch die Religionsfreiheit genannt hat." Er hob hervor, dass die Thüringer Landesregierung nie gesagt habe, dass keine Gottesdienste stattfinden können, sondern nur öffentlichen Versammlungen nicht. "Ich bin der Landesregierung dankbar für diese Sensibilität. Denn: es ist auch ein Gottesdienst, wenn eine Familie sich zuhause zum gemeinsamen Beten versammelt", so Neymeyr.
In der Krise seien die Kirchen nie geschlossen gewesen, "wie das manchmal vereinfacht behauptet wurde", erklärte der katholische Bischof. Vielmehr habe man miteinander gute Regelungen gefunden. "Für Seelsorger wurde es auch in schwierigen Situationen immer möglich gemacht, dass sie zu den Menschen kommen konnten." Auch der Landesbischof der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland, Friedrich Kramer, hob das konstruktive Miteinander von Staat und Kirchen hervor: "Dass gerade die ostdeutschen Ministerpräsidenten als Erste die Zulassung von öffentlichen Gottesdiensten wieder ermöglicht haben, zeigt, dass es hier auch mal andere Zeiten gegeben hat."
Ramelow betonte, Hygienekonzepte würden weiter das zentrale Thema sein. Bei den von ihm angekündigten Lockerungen gehe es um die Umwandlung von Verboten in Gebote: "Gebote der Vernunft, der Vorsicht und der Infektionsabwehr." Das Corona-Virus sei weiter gefährlich. Landesbischof Kramer begrüßte das mit den Worten: "Von Verboten zu Geboten zu kommen, ist gut biblisch, wenn wir mal an die zehn Gebote denken." Bischof Neymeyr ergänzte, das Bistum Erfurt werde im Wesentlichen an seinem Schutzkonzept festhalten, auch bei den kommenden Lockerungen. (KNA)
18 Uhr: Studie untersucht kirchliche digitale Arbeit in Corona-Pandemie
Wissenschaftler haben am Montag eine Umfrage unter Seelsorgern gestartet, um deren Erfahrungen mit digitalen Medien während der Corona-Pandemie auszuwerten. Die Studie der Forschungsgemeinschaft Contoc sei ein ökumenisches und internationales Projekt, teilten die Initiatoren am Montag in Frankfurt und Gießen mit. Pfarrer und andere Seelsorger würden über Landeskirchen und Diözesen per E-Mail zur Teilnahme an der Online-Umfrage aufgefordert, die bis Ende Juni geöffnet sein werde.
Im Gemeindeleben, der seelsorglichen Begleitung, der kirchlichen Bildung und in vielen sozialen Hilfsangeboten hätten Verantwortliche vor Ort in den zurückliegenden Wochen "sehr kreativ nach Lösungswegen gesucht", hieß es. Mittels digitaler Medien hätten Seelsorger Kinder, Jugendliche, Familien, Alleinlebende und alte Menschen begleitet. Diese Erfahrungen sollen nun wissenschaftlich erhoben und analysiert werden. Dabei seien der wochenlange Verzicht auf öffentliche Gottesdienste oder Besuchseinschränkungen "nur die sichtbarsten Beispiele für eine veränderte Realität".
Für die Studie hat sich ein breiter Forschungsverbund gebildet. Wissenschaftler aus evangelischer und katholischer Theologie mehrerer Forschungsinstitute in Deutschland und der Schweiz kooperieren demnach unter Beteiligung von Fachkollegen aus rund 20 weiteren Ländern. Die Befragung der katholischen Diözesen in Deutschland koordinieren der Pastoraltheologe Wolfgang Beck von der Philosophisch-Theologischen Hochschule Sankt Georgen in Frankfurt und Viera Pirker vom Institut für Praktische Theologie und Religionspädagogik an der Justus-Liebig-Universität Gießen. (KNA)
17:40 Uhr: Caritas: Kinder leiden unter Verschuldung infolge von Corona
Besonders Kinder leiden nach Ansicht des Caritas-Verbandes unter einer Schuldenkrise infolge der Corona-Pandemie. "Kinder aus verschuldeten und von Armut betroffenen Familien dürfen nicht in eine hoffnungslose Situation geraten", betonte deswegen Caritas-Präsident Peter Neher am Montag in Berlin. Wegen der Schließung von Schulen und der Kontaktbeschränkungen hätten Kinder derzeit keine Möglichkeit, sich etwa von finanziellen Sorgen zuhause abzulenken.
Der Verband rechnet mit einer deutlichen Zunahme der überschuldeten Haushalte infolge der Corona-Pandemie. Bereits vor der Krise waren demnach zehn Prozent der Haushalte in Deutschland überschuldet. Die Folgen der Corona-Krise, wie der Verlust des Arbeitsplatzes oder nicht ausreichendes Kurzarbeitergeld, bedrohten zunehmend die Existenz vieler Familien, so Neher weiter.
Die Schuldnerberatung des Caritas-Verbandes habe im April doppelt so viele Anfragen erhalten wie im Januar, teilte der Verband weiter mit. Menschen hätten sich mit Geldsorgen, wegen psychischer Belastungen und Zukunftssorgen an die Beratung gewandt, so der Caritas-Präsident. Besonders in Berlin, Dresden, Görlitz, Hildesheim und Köln ist die Schuldnerberatung den Angaben zufolge stark genutzt worden. (KNA)
15:05 Uhr: 100.000 Euro aus dem Bistum Speyer für Corona-Hilfen der Caritas
Das Bistum Speyer und Leser der Bistumszeitung "Der Pilger" stellen für Caritas international 100.000 Euro bereit. Die Gelder fließen in Projekte für unter der Corona-Krise leidende Menschen, wie das Bistum am Montag in Speyer mitteilte. Nach Einschätzung von Caritas international hat die Pandemie in zahlreichen armen Staaten nicht nur gesundheitliche, sondern auch dramatische soziale und ökonomische Folgen.
Sorge mache aktuell besonders die Lage in Lateinamerika. "Die Länder des Kontinents steuern auf eine Katastrophe zu. Lateinamerika wird der neue Hotspot der Pandemie", so Claudio Moser von Caritas international. Hart getroffen seien unter anderem Peru, Mexiko und Ecuador. "In Brasilien ist die Situation inzwischen verheerend. Täglich sterben weit mehr als 1.000 Menschen, bei der Anzahl der mit dem Virus Infizierten steht Brasilien weltweit mittlerweile auf Rang drei", so Moser. Besonders stark betroffen seien auch Mitglieder von indigenen Völkern.
Nach eigenen Angaben hat Caritas international seit Beginn der Pandemie mehr als 40 neue Hilfsprojekte in Afrika, Asien und Lateinamerika gestartet. (KNA)
14:40 Uhr: Corona-Ausbruch in Frankfurt: Gemeinde trug keinen Mund-Nasen-Schutz
Infolge der mehr als 100 Covid-19-Infektionen in einer Frankfurter Baptisten-Gemeinde gibt es nun weitere Anhaltspunkte dafür, unter welchen Bedingungen sich das Virus ausbreiten konnte. Bei der Versammlung am 10. Mai seien zwar separate Ein- und Ausgänge benutzt und der Mindestabstand von 1,50 Meter eingehalten worden, doch habe man auf das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes verzichtet, heißt es in einer am Montag auf der Homepage der Frankfurter Evangeliums-Christen-Baptisten-Gemeinde veröffentlichten Erklärung. Außerdem wurde nach Angaben der Gemeinde während des Gottesdienstes gesungen. Singen gilt nach Ansicht von Wissenschaftlern wegen des vermehrten Ausstoßes von Aerosolen als Infektionsrisiko.
Die Baptisten-Gemeinde zeigte sich "tief bestürzt und traurig" über den Corona-Ausbruch. "Unser Trost ist, dass sich viele Erkrankte auf einem guten Weg der Genesung befinden und einige bereits gesund geworden sind", heißt es in der Erklärung. Da es in der Gemeinde viele Familien mit fünf und mehr Kindern gebe, nehme die Zahl der Ansteckungen zu Hause weiter zu. Auch der Vereinsvorsitzende und sein Stellvertreter seien infiziert. Die Gottesdienste der Gemeinde fänden nun nur noch im Internet statt.
Am Wochenende war der Corona-Ausbruch in der baptistischen Gemeinde öffentlich geworden. Der hessische Gesundheitsminister Kai Klose (Grüne) hatte mitgeteilt, dass im Umfeld der Gemeinde bereits 107 Menschen mit Wohnsitzen in Frankfurt und drei weiteren hessischen Landkreisen positiv auf das Coronavirus getestet worden seien. Religiöse Versammlungen sind in Hessen seit dem 1. Mai unter Auflagen wieder erlaubt. So muss in evangelischen und katholischen Kirchen sowie in Synagogen und Moscheen der Mindestabstand von 1,50 Meter zwischen den Teilnehmern eingehalten werden, nötig sind zudem weitere Hygienemaßnahmen wie das Aufstellen von Desinfektionsspendern. Die betroffene Gemeinde ist ein privater Verein und gehört auch nicht zum Bund Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden in Deutschland. (epd)
14:35 Uhr: Älteste Frankfurter Baptistengemeinde distanziert sich offen
Nach mehr als 100 Corona-Infektionen in Folge eines Gottesdienstes der Gemeinde der Evangeliums-Christen-Baptisten in Frankfurt hat sich eine andere Baptistengemeinde in der Mainmetropole offen distanziert. Die von den Infektionen betroffene Gemeinde stehe "weder organisatorisch noch inhaltlich in einer Verbindung zu unserer Kirchengemeinde oder dem Bund Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden in Deutschland", erklärte die Evangelisch-Freikirchliche Gemeinde der Baptisten in Frankfurt auf ihrer Homepage. Die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" (Montag) hatte zuerst darüber berichtet.
Der Pastor der Evangelisch-Freikirchlichen Gemeinde und ältesten Baptistengemeinde in Frankfurt, Sebastian Gräbe, betonte: "Unsere Gemeinde verzichtet auch weiterhin bewusst auf Präsenzgottesdienste." Der Kirchenvorstand arbeite an einem Schutzkonzept, das über die hohen Schutzstandards des Landes Hessen für religiöse Versammlungen hinausgehen werde. "Solange wir keine größtmöglichen Schutz für unsere Gottesdienstbesucher und Angestellten sicherstellen können, werden wir auch weiterhin keine Präsenzgottesdienste verantworten", so der Pastor. Gräbe erklärte weiter, der Bund Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden in Deutschland (BEFG) setze sich ebenfalls für strenge Sicherheitsregeln bei religiösen Versammlungen ein. Der Titel "Baptisten" sei eine Selbstbezeichnung aller Gemeindeströmungen, die eine sogenannte Gläubigentaufe an mündigen Taufbewerbern praktizieren - statt der von den großen Kirchen praktizierten Kindertaufe.
Im BEFG sind nach eigenen Angaben 800 Ortsgemeinden mit 82.000 Mitgliedern zusammengeschlossen. Der BEFG ist auch Mitglied in der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland (ACK). Dort heißt es, der BEFG unterscheide sich von anderen Kirchen nicht nur durch seine Taufpraxis, sondern auch durch sein Gemeindeverständnis. Im Gemeindeleben werde das "Laienelement" stark betont. Nach baptistischem Verständnis gebe es keine kirchliche Handlung, die ausschließlich "Amtsträgern" vorbehalten wäre. Der BEFG trete für eine Trennung von Staat und Kirche ein und erhebe keine Kirchensteuern, sondern finanziere seine Arbeit ausschließlich durch freiwillige Beiträge und Spenden. (KNA)
13:50 Uhr: Regierung: Covid-19-Ausbruch wie bei Gottesdienst vermeidbar
Die Bundesregierung hält an verbindlichen Regeln zur Eindämmung der Covid-19-Pandemie fest. Bei zentralen Verhaltensregeln wie der Abstandsregel, Kontakteinschränkungen und Hygienemaßnahmen sollte es weiter verbindliche Anordnungen und Allgemeinverfügungen geben und nicht reine Gebote, sagte Regierungssprecher Steffen Seibert am Montag in Berlin. Die Fälle in einem Gottesdienst in Frankfurt und in einem Restaurant in Ostfriesland zeigten, "was ganz schnell geschehen kann, wenn ganz offensichtlich Grundregeln außer Acht gelassen worden sind. Und das ist vermeidbar", so Seibert.
Die Grundhaltung der Bundesregierung sei daher "mutig und wachsam". Die Grundregeln müssten weiter beachtet werden, um das Erreichte nicht zu gefährden, so Seibert. Millionen von Bürgern hätten sich wochenlang an die Vorgaben gehalten, und nur deshalb seien jetzt Öffnungen möglich.
Im Zusammenhang mit einem Gottesdienst einer Baptisten-Gemeinde in Frankfurt am 10. Mai hatten sich offenbar mindestens 107 Menschen mit dem Coronavirus infiziert. Betroffen sind nach Angaben der Landesregierung Menschen in Frankfurt und drei weiteren Landkreisen in Hessen. Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) hatte indes angekündigt, die Corona-Beschränkungen in seinem Bundesland ab dem 6. Juni gänzlich aufheben zu wollen, um stärker auf Schutzempfehlungen zu setzen. (KNA)
13:15 Uhr: Bischof Bode holt Weihe heiliger Öle nach
Osnabrücks Bischof Franz-Josef Bode feiert am Samstag um 19.00 Uhr im Dom eine nicht öffentliche Chrisam-Messe. Dabei werden die Öle geweiht, die in den Gemeinden für die Sakramente Taufe, Firmung, Priester- und Bischofsweihe, für die Krankensalbung und bei der Segnung etwa von Glocken sowie der Weihe von Altären eingesetzt werden. Die Feier werde live im Internet übertragen, teilte das Bistum am Montag mit.
Chrisam-Messen finden eigentlich in der Karwoche statt. In Osnabrück wie auch in anderen Diözesen Deutschlands musste die Feier aufgrund der Corona-bedingten Einschränkungen verschoben werden.
Der Brauch der Salbung geht auf biblische und antike Traditionen zurück. Die griechische Bezeichnung für die Öle, Chrisam, verweist auf Christus als den Gesalbten und das griechische Wort für Salböl, chrisma. Diese doppelte Bedeutung soll die Salbung als Zeichen für die Begegnung mit Christus unterstreichen. (KNA)
11:55 Uhr: Overbeck: In Corona-Krise Gemeinwohl und Solidarität entscheidend
Für einen solidarischen Ausgleich zwischen Einzelinteressen und Gemeinwohl in der Corona-Krise hat der Essener Bischof Franz-Josef Overbeck geworben. "Wenn die Welt in dieser Pandemie in Nationalismus und Egoismus zurückfiele, wären die Folgen verheerend. Solidarität ist das Gebot der Stunde in Deutschland, in Europa und weltweit", schrieb Overbeck in einem Beitrag für die in Freiburg erscheinende Zeitschrift "Herder Korrespondenz" (Juni-Ausgabe). Niemand dürfe glauben, dass Deutschland sich als "Insel der Seligen" abgrenzen könne. Auch sprach sich der Bischof für eine "lebendige Debatte" über den weiteren Umgang mit der Pandemie aus. Dies sei in einer freiheitlichen Demokratie unverzichtbar. Unverantwortlich sei es aber, wenn Antidemokraten, Impfgegner und Verschwörungstheoretiker die aktuelle Verunsicherung der Menschen ausnutzten, um ihre eigenen Ideologien zu verfechten.
Scharf kritisierte Overbeck auch eine von mehreren katholischen Bischöfen und Kardinälen unterzeichnete Interneterklärung. "Wie viele andere Menschen bin ich auch über den Inhalt und die Sprache des Aufrufs entsetzt", betonte Overbeck. Das Papier versuche "krude Verschwörungstheorien durch einen christlich-religiösen Anstrich für Katholiken anschlussfähig" zu machen. Er warf den Unterzeichnern, darunter der deutsche Kardinal Gerhard Ludwig Müller, vor, Ängste zu schüren und Feindbilder zu zeichnen, statt sich für soziale Gerechtigkeit und das Gemeinwohl einzusetzen.
Overbeck verwies zugleich auf die christliche Soziallehre als Kompass für gesellschaftliches und staatliches Handeln in der Corona-Krise. Demnach ziele Solidarität als Sozialprinzip nicht auf bloße Gruppensolidarität, sondern auf den Ausgleich zwischen dem Wohl des Einzelnen und dem Gemeinwohl. Dabei gehe es gerade nicht um utilitaristisches Denken mit dem Ziel des "größten Glücks der größten Zahl", so der Bischof. Vielmehr müsse die Würde jedes einzelnen Menschen in den Blick kommen. Gemeinwohl bezeichne somit eine "qualitative Größe, die auf die Möglichkeit personaler Entfaltung aller Menschen - und das meint in der Tat: eines jeden Menschen - gerichtet ist". (KNA)
11:30 Uhr: Erzbischof Heße: Wir lernen in der Krise
In der Corona-Pandemie entsteht nach Überzeugung von Hamburgs Erzbischof Stefan Heße auch Gutes und Neues. "Wir lernen in der Krise", schreibt er in einem am Montag veröffentlichten Brief zum Pfingstfest an die Gläubigen des Erzbistums. So sei er stolz darauf, "wie viele Menschen in unseren Gemeinden engagiert und kreativ für ihre Mitmenschen da sind - mit Nachbarschaftshilfen, telefonischen Seelsorgeangeboten, Online-Gottesdiensten und vielem mehr".
Gutes Neues sollte Bestand haben, so der Erzbischof. "Schreiben Sie mir eine Ihrer guten Corona-Erfahrungen, die Sie sich 'nach Corona' bewahren möchten", heißt es in dem Brief. "Gottes Geist nutzt den Wandel und lehrt uns in der Krise Gutes. Daran glaube ich. Lassen Sie uns voneinander lernen."
Die Krise sei keinesfalls überwunden, warnt Heße. Die Gesellschaft und mit ihr die Kirche würden weiterhin herausgefordert, schnell zu lernen und mit der Pandemie verbundene Herausforderungen zu bewältigen. (KNA)
11 Uhr: 102-jährige Ordensfrau stirbt nach Corona-Genesung
Die Nachricht war durch alle spanischen Medien gegangen: Gegen alle Prognosen und nach 20 Tagen auf der Intensivstation hatte die spanische Ordensfrau Maria Trinidad am 23. April mit 102 Jahren das Coronavirus scheinbar besiegt. Nun ist sie doch an den Spätfolgen der neuen Lungenkrankheit gestorben, wie spanische Medien (Montag) berichteten.
Lungenversagen gehört zu den häufigsten Todesursachen früherer Covid-19-Patienten, die oft nach der Behandlung mit einem vermindertem Lungenvolumen zu kämpfen haben. Die Ordensfrau von den Schwestern der Heiligen Familie von Bordeaux soll aber bis zum Tod nicht ihren Humor verloren haben. Nach ihrer Genesung gab sie vielen Patienten Hoffnung, auch in einem sehr hohen Alter das Coronavirus überleben zu können. (KNA)
10:30 Uhr: Bedford-Strohm verteidigt Verhalten der Kirchen in Corona-Krise
Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Heinrich Bedford-Strohm, verteidigt das Verhalten der Kirchen in der Corona-Krise. "Wer den Glauben ernst nimmt, der übt Verantwortung, der wird nicht leichtsinnig und schaut nicht nur auf das Seine", schreibt er in einem Gastbeitrag für die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" (Montag): "Die Kirchen und ihre Mitarbeitenden haben versucht, solche Verantwortung zu üben und unter schwierigen Bedingungen den ihnen aufgetragenen Dienst zu tun."
In der vergangenen Woche hatte die ehemalige thüringische Ministerpräsidentin Christine Lieberknecht (CDU) eine Debatte mit ihrer Kritik ausgelöst, die Kirchen hätten zu lange geschwiegen und "Hunderttausende Menschen allein gelassen: Kranke, Einsame, Alte, Sterbende." Bedford-Strohm geht in seinem "Essay über die christliche Freiheit" nicht direkt auf die Debatte ein. Die massiven Corona-Restriktionen seien eine "Einschränkung grundlegender Freiheitsrechte", so der Landesbischof. Freiheit sei aber auch Dienst am Nächsten und gehe "immer einher mit Liebe und Verantwortung". Daher dürfe "nie die erste Frage sein: Wie können wir schnellstmöglich wieder ungehindert in unseren Kirchen Gottesdienste feiern?" Entscheidend sei vielmehr, dazu beizutragen, "dass unser Gesundheitssystem nicht an einen Punkt kommt, an dem Menschen qualvoll sterben". Gleichzeitig müssten die Kirchen alles tun, Menschen Trost und Zuversicht zu geben sowie die innere Kraft, "so mit dieser nie dagewesenen Situation umzugehen, dass nicht der Geist der Furcht die Oberhand gewinnt".
Gerade bei der Seelsorge in Seniorenheimen und Krankenhäusern sei das mit unauflösbaren Zielkonflikten verbunden, ergänzte Bedford-Strohm: Dabei den "Menschen auch etwas schuldig geblieben zu sein, ist eine Last, die wir zu tragen haben". Durch eingeschleppte Viren bedingte Häufungen von Todeszahlen in Heimen einfach zu ignorieren, wäre aber verantwortungslos. Schmerzlich sei es auch, Gottesdienste nicht gemeinsam in den Kirchen feiern zu können: "Aber sie sind nicht einfach ausgefallen, sie haben wie viele andere Veranstaltungen in anderer Form stattgefunden - oft digital und mit zum Teil überraschend großer Resonanz, gerade bei Menschen, die wir sonst kaum erreichen." Zu der Frage, wo Gott in einer solchen Krise sei, schrieb der Landesbischof, Gott sei "kein Rachedämon; er schickt kein Virus, um Menschen zu bestrafen, und dazu noch so, dass damit zuallererst die Schwachen und Verletzlichen getroffen werden". (KNA)
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