100-jährige Ordensfrauen trotzen Corona – Erzbischof schwer erkrankt
18 Uhr: Bischof Gerber: Wir müssen lernen, mit Unsicherheiten zu leben
Der Fuldaer katholische Bischof Michael Gerber warnt vor Gefahren für die Demokratie durch "Vereinfacher", die die Corona-Krise "als ihre Chance sehen, um mit Polarisierung und einseitiger Schuldzuweisung Politik zu machen". In einem Beitrag für die Zeitschrift "basis", die von der Schönstatt-Bewegung herausgegeben wird, schreibt er weiter: "Wir hätten in diesen Zusammenhängen gerne lineare, vorhersehbare Entwicklungen. Wir müssen aber permanent mit sprunghaften neuen Zuständen rechnen, die wir nicht vorherbestimmen können."
Die Welt werde immer komplexer, so Gerber weiter, und die Wirkung einzelner Maßnahmen und mögliche Wechselwirkungen ließen sich immer weniger vorhersagen. Zur wissenschaftlichen Exaktheit gehöre daher unbedingt, auch jene Fragen zu benennen, die seriös nicht beantwortet werden können: "Daraus ergibt sich eine bleibende Unsicherheit, in der dennoch Entscheidungen getroffen werden müssen und Maßnahmen umgesetzt werden."
Mit dieser Spannung umzugehen, die nicht aufgelöst werden könne, sei einer der zentralen Herausforderungen heute - auch für die Kirchen: "Wo und wie schaffen wir Erfahrungsräume, in denen Menschen einen 'letzten Halt' erfahren, der ihnen hilft, den Unsicherheiten unserer Zeit angemessen und zugleich kreativ zu begegnen?" Als Bischof sei er dankbar, so Gerber weiter, auf viele solche Ansätze zu stoßen: "Fördern wir sie und helfen wir einander, mit der hier beschriebenen Komplexität der Herausforderungen angemessen umzugehen!"
Das Sinnangebot in der Tradition des Judentums und des Christentums zeige hier eine wesentliche Perspektive auf, ergänzte der Bischof: "Menschen erfahren sich als gehalten in einem tiefen Grund, in Gott. Sie erfahren, dass diese Wurzel hält und hilft, den genannten Unsicherheiten nicht auszuweichen, sie nicht vorschnell auszublenden, sondern sich ihnen zu stellen." (KNA)
15:25 Uhr: Theologe: Viele Christen suchen in Corona-Krise neue Wege
Eine noch laufende ökumenische Studie unter Seelsorgern zu Erfahrungen mit digitalen Medien während der Corona-Pandemie zeigt schon jetzt Veränderungen im Gemeindeleben. Es sei geradezu naiv zu denken, man könne nach der Krise in den Zustand vom Januar zurückkehren, sagte der Frankfurter Pastoraltheologe Wolfgang Beck der Verlagsgruppe Bistumspresse (Sonntag) in Osnabrück. Viele Christen suchten sich inzwischen neue Wege, Orte und Verbindungen und lernten, dass sie durch die Online-Möglichkeiten nicht mehr zwingend an die ihre Gemeinde vor Ort oder gar an ihre Konfession gebunden seien.
Die Studie zeige, dass die Bedeutung des Sonntagsgottesdienstes abgenommen habe, so Beck. Das gelte auch für bisher regelmäßige Kirchgänger. "Die Sehnsucht nach der Wiederaufnahme der Gottesdienste ist nicht so stark ausgeprägt, wie das vielleicht vor der Krise erwartet worden wäre." Alarmismus sei aber nicht angebracht. In der Corona-Krise entstünden neue Formen, so Beck. Als Beispiel nannte er das ökumenisch organisierte feministische Andachtskollektiv "fak", in dem junge Frauen online regelmäßig ein gottesdienstlich-spirituelles Angebot machten. Das ziele auf Gläubige, die mit klassischen Gottesdienstangeboten nicht erreicht würden. "An diese Kreativität in der Kirche kann auch nach der Corona-Zeit angeknüpft werden."
Die internationale und ökumenische Studie "Contoc - Churches Online in Time of Corona" wurde den Angaben zufolge im Mai gestartet. In Deutschland werden Pfarrer und andere Seelsorger über Landeskirchen und Diözesen per E-Mail zur Teilnahme an der Online-Umfrage aufgefordert. Die Kirche habe sich bisher stark auf die Liturgie fokussiert, sagte Beck. Viele Gläubige empfänden aber den Wert der sonntäglichen Messfeier anscheinend als nicht so hoch, wie es als Ideal gelte. "Es könnte etwas Heilsames haben, da Korrekturen anzumerken." Demgegenüber sei die soziale Arbeit vernachlässigt worden. "Wir haben in den Gemeinden zum Beispiel nicht ausreichend die Themen Armut und Vereinsamung berücksichtigt." Für die Studie kooperieren Wissenschaftler aus evangelischer und katholischer Theologie mehrerer Forschungsinstitute in Deutschland und der Schweiz, wie es hieß. Beteiligt sind Fachkollegen aus rund 20 weiteren Ländern. (KNA)
15:15 Uhr: Kirche in Spanien erinnert an Corona-Tote
Die katholische Kirche in Spanien will der Opfer der Corona-Pandemie am 26. Juli in landesweiten Eucharistiefeiern gedenken. Mit über 27.100 Toten und mehr als 244.300 Infizierten ist Spanien eines der am schlimmsten von der Corona-Krise betroffenen Länder der Welt. Wie die Spanische Bischofskonferenz am Mittwoch der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) bestätigte, wurde der Termin bewusst auf den Gedenktag der heiligen Anna und des heiligen Joachim gelegt. Sie sind der Überlieferung nach die Eltern Marias und damit die "Großeltern" Jesu. Damit wolle die Kirche vor allem auch daran erinnern, dass sich unter den Covid-19 Opfern in Spanien besonders viele ältere Menschen befinden.
"Wir gehen davon aus, dass in Spaniens Altenheimen bisher rund 20.000 Menschen am Coronavirus gestorben sind", sagte Cinta Pascual, Vorsitzender des spanischen Verbands privater Altenheime (CEAPS) der KNA. Medien kommen auf ähnlich hohe Corona-Opferzahlen in Seniorenresidenzen. Derzeit rollt eine regelrechte Prozesswelle auf Spaniens Gesundheitsbehörden zu, weil diese angeblich nicht ausreichend für den Schutz der hilfsbedürftigen Altenheimbewohner gesorgt hätten.
Ministerpräsident Pedro Sanchez kündigte unterdessen einen Staatsakt unter dem Vorsitz von König Felipe VI. zur "Würdigung der 27.000 verstorbenen Landsleute" für den 16. Juli an. Dazu werden unter anderen EU-Ratspräsident Charles Michel, Kommissionsvorsitzende Ursula von der Leyen, EU-Parlamentspräsident David Sassoli, EU-Außenminister Josep Borrell sowie der Generaldirektor der Weltgesundheitsorganisation WHO, Tedros Adhanom Ghebreyesus, in der spanischen Hauptstadt Madrid erwartet. (KNA)
12:55 Uhr: Fünfter Katholischer Flüchtlingsgipfel wegen Corona digial
Der fünfte Katholische Flüchtlingsgipfel findet am 24. Juni Corona-bedingt erstmals digital statt. Zu der Videokonferenz werden bis zu 200 Praktiker, Experten und Ehrenamtliche aus ganz Deutschland erwartet, wie die Deutsche Bischofskonferenz am Mittwoch in Bonn mitteilte. Im Fokus des zum fünften Mal stattfindenden Gipfels steht die Situation von Flüchtlingsfamilien. Eine Anmeldung zur Teilnahme ist noch bis Montag möglich.
Der Flüchtlingsgipfel wird vom Arbeitsstab des Sonderbeauftragten der Deutschen Bischofskonferenz für Flüchtlingsfragen, Erzbischof Stefan Heße, vorbereitet. Den Hauptvortrag zum Thema "Dimensionen der Integration von Flüchtlingsfamilien" hält Thomas Faist, Professor für Transnationale Beziehungen, Entwicklungs- und Migrationssoziologie an der Universität Bielefeld. Unter den Diskutanten ist auch die Integrationsbeauftragte der Bundesregierung, Annette Widmann-Mauz (CDU). (KNA)
12 Uhr: Experte will mehr Kreativität beim Kirchengesang in Corona-Zeit
In der Debatte über das Singen in Kirchen in Zeiten von Corona spricht sich ein Musikwissenschaftler für mehr Kreativität und weniger Polarisierung aus. "Der Diskurs in der Kirche hat sich ähnlich entwickelt wie der um Schulen und Kitas. Beide haben sich in der Dichotomie 'öffnen' versus 'geschlossen halten' festgefressen", schreibt Rainer Bayreuther von der Hochschule für evangelische Kirchenmusik Bayreuth in einem Gastbeitrag für die "Zeit"-Beilage "Christ & Welt" (Donnerstag). "Nirgends ist Fantasie im Spiel, nach dritten Wegen zu suchen."
Bayreuther empfiehlt den Blick in die Geschichte des Christentums und auf andere Religionen. "Die Art, wie heute etwa in den evangelischen Kirchen gesungen wird, erweist sich dann als eine von vielen; keine davon sollten wir für sakrosankt halten." Auch halte er eine Besinnung darauf für geboten, wie das Singen und die Gemeinschaft "systematisch" zusammenhängen. "Erst wenn zum Grundsätzlichen zurückgegangen wird, eröffnen sich auch neue Perspektiven." Singen stifte Gemeinschaft - was das konkret sein könne, müsse nun durchdacht werden: "Wer und wie viele verlautbaren was wo und wie, damit ein präsentisches kollektives Bewusstsein entsteht? Welche dezentralen und pandemieverträglichen Konstellationen sind denkbar?" Die Gemeinschaft im kollektiven Beten oder Singen sei keineswegs von der physischen Nähe abhängig, wie sie vom Singen im Chor oder in den Kirchenbänken bekannt sei, erklärt Bayreuther. "Alle modernen Erfahrungen von Gemeinschaft, in denen ein elektronisches Medium zwischengeschaltet ist, belegen diese These."
Offenbar gebe es "mediale Mechanismen, die genau das bewirken, was das Singen im physischen Chorkörper herstellt: dass sich Menschen so aufeinander einstimmen, dass der eine sich nicht nur fühlt und bewegt wie der andere, sondern beide das auch voneinander wissen und ein Bewusstsein von Gemeinschaft entwickeln", so der Wissenschaftler. "Auditive Medien sind also generell das zu leisten imstande, was das Singen leistet, ohne dass in ihnen im engeren Sinn gesungen würde." Bayreuther beklagt Ängste und Vorbehalte aufseiten der Kirche. "In der Kirche scheut man notorisch Investitionen in Medientechnik und verbrämt das mit theologischen Argumenten." Religionsgemeinschaften seien aber "gut beraten, klanglich und medientechnisch im 21. Jahrhundert anzukommen und zugleich ins Grundsätzliche zu gehen". (KNA)
11:50 Uhr: Kirchen zu EU-Ratspräsidentschaft: Europa ist die Zukunft
Vor Beginn der deutschen EU-Ratspräsidentschaft rufen die beiden großen Kirchen in Deutschland in Europa zu mehr Solidarität auf. Es gelte, "die Zukunft unseres gemeinsamen Haues Europa in Verantwortung für den europäischen Zusammenhalt zu gestalten", erklärten die Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Georg Bätzing, und des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm, am Mittwoch in Bonn und Hannover. Die Erklärung der Vorsitzenden zur deutschen EU-Ratspräsidentschaft trägt den Titel: "Europa ist die Zukunft".
Im Sinne des Mottos der Präsidentschaft "Gemeinsam. Europa wieder stark machen" komme es nun wie selten zuvor darauf an, einen "gemeinsamen Weg" in die Zukunft zu beschreiten, so die Vorsitzenden. Die gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und sozialen Folgen der Corona-Pandemie könne "nur ein geeintes Europa überwinden". Mit nationalen Alleingängen, Egoismen und gegenseitigen Schuldzuweisungen sei niemandem geholfen, so Bätzing und Bedford-Strohm. Vielmehr müsse es darum gehen, im Geist europäischer Solidarität beherzt die großen Herausforderungen anzugehen. Als Kirchen sähen sie sich auch weiter als "öffentliche Stimme", die Schwächsten in der Gesellschaft und die Bewahrung der Schöpfung nicht aus dem Blick zu verlieren. Thematisch sind für die Kirchen während der deutschen Ratspräsidentschaft besonders die Reform des europäischen Asylsystems, Rechtsstaatlichkeit, Digitalisierung sowie der Ausgleich von daraus resultierenden sozialen Ungleichgewichten wichtig.
"Ein deutlicher Ausdruck der europäischen Verantwortung für das globale Gemeinwohl wäre etwa eine Initiative für die soziale und ökologische Gestaltung von Liefer- und Wertschöpfungsketten im Einklang mit den Menschenrechten", so die Vorsitzenden. Zudem erachten Bätzing und Bedford-Strohm die geplante Konferenz zur Zukunft der EU als "wichtiges Instrument". Die Kirchen wollten hierzu ihren Beitrag leisten. Deutschland übernimmt am 1. Juli für sechs Monate die EU-Ratspräsidentschaft. Zuletzt hatte Deutschland 2007 die Präsidentschaft inne. Auf der Agenda stehen neben dem Wiederaufbau nach der Corona-Krise auch eine Einigung über den mehrjährigen Finanzrahmen der EU sowie der Brexit. (KNA)
11:40 Uhr: Weitere Lockerungen in Bayern für Gottesdienste und Kultur
In Bayern wird es ab 22. Juni weitere Lockerungen für Gottesdienstbesuche geben. In Kirchen, Synagogen und Moscheen sowie für die Zusammenkünfte anderer Glaubensgemeinschaften gilt dann ein Mindestabstand zwischen den Teilnehmern von 1,5 Metern und nicht mehr von zwei Metern, wie das Kabinett am Dienstag in München entschied. Damit stünden für Gläubige wieder mehr Plätze im Kirchenraum zur Verfügung, hieß es.
Auch für Kunst und Kultur wurden Lockerungen angekündigt. So sollen gleichfalls ab 22. Juni Veranstaltungen mit zugewiesenen und gekennzeichneten Sitzplätzen mit bis zu 100 Besuchern in Innenräumen und mit bis zu 200 Besuchern im Freien möglich sein. Die Pflicht zum Tragen einer Maske gelte unverändert.
Auch der Chorgesang im Bereich der Laienmusik wird laut Mitteilung zu diesem Zeitpunkt wieder zugelassen. Voraussetzung seien ein Mindestabstand der Beteiligten von zwei Metern, regelmäßige Lüftungsintervalle und eine Begrenzung der Probendauer. Das Wissenschaftsministerium werde in Abstimmung mit dem Gesundheitsministerium noch ein entsprechendes Hygienekonzept entwickeln. (KNA)
11:35 Uhr: Tag der Autobahnkirchen findet am 21. Juni statt
Der Tag der Autobahnkirchen an diesem Sonntag wird auch in Corona-Zeiten veranstaltet. "Wer den Besuch einer Autobahnkirche am Aktionstag beabsichtigt, sollte sich im Vorfeld über die Maßnahmen- und Hygienekonzepte vor Ort informieren", sagte Georg Hofmeister, Geschäftsführer der Akademie des Versicherers im Raum der Kirchen, am Dienstag in Kassel. Die Akademie hat den Aktionstag initiiert. Teilnehmende Kirchen böten Besuchern kostenlose Verteilbroschüren wie "Gebete und Lieder für unterwegs" oder einen mehrsprachigen Reisesegen an.
Autobahnkirchen seien tagsüber von 8.00 bis 20.00 Uhr geöffnet. Die Autobahnkirche Geiselwind werde einen Gottesdienst live streamen - am Sonntag ab 14.00 Uhr unter https://www.twitch.tv/autobahnkirche_geiselwind.
Über eine Million Menschen nutzen den Angaben zufolge jährlich das bundesweite Angebot der Autobahnkirchen. 19 der Kirchen sind evangelisch, 8 katholisch und 17 ökumenisch getragen. Die älteste katholische Autobahnkirche steht im bayerischen Adelsried (1958), die älteste evangelische Autobahnkirche im ostwestfälischen Vlotho-Exter (1959). (KNA)
11:30 Uhr: Bischöfe schreiben gemeinsam Buch zur Corona-Krise
Die deutschen Bischöfe haben gemeinsam ein Buch über den christlichen Glauben in Zeiten der Corona-Pandemie geschrieben. In dem Buch "Dein Herz lebe auf! Tröstende Bibeltexte erschlossen für schwere Zeiten" setzen sich die Bischöfe mit einem jeweils von ihnen selbst ausgesuchten Bibeltext auseinander und stellen sich der Frage, was die Heilige Schrift in Krisen und Zeiten von Leid, Not und Tod zu sagen hat und ob jahrtausendealte Texte heute Menschen helfen können.
Herausgeber des Buchs ist der Osnabrücker Bischof Franz-Josef Bode, der seine Amtsbrüder zur Mithilfe ermuntert hatte. Bis auf vier folgten alle dieser Bitte. Das von der Katholischen Bibelanstalt in Stuttgart vertriebene Werk soll ab dem übernächsten Freitag im Handel sein, wie Daniela-Maria Schilling von der Geschäftsführung des Unternehmens am Dienstag mitteilte. Schilling sprach von einem "sehr interessanten und vielstimmigen Buch". (KNA)
11:20 Uhr: Kardinal Marx weiht zwei Priester für die Münchner Erzdiözese
Kardinal Reinhard Marx wird am 27. Juni im Münchner Liebfrauendom zwei junge Männer zu Priestern der Erzdiözese München und Freising weihen. Dabei handelt es sich um Jasper Gülden (29) aus Ampermoching und Andreas Kolb (27) aus Mühldorf, wie es in einer Mitteilung des Erzbistums heißt. Aufgrund der Schutzmaßnahmen gegen Corona seien die begrenzten Plätze im Dom nur für die Angehörigen der Weihekandidaten vorgesehen. Eine Mitfeier im Internet sei aber möglich unter www.erzbistum-muenchen.de/stream. Dort wird der Gottesdienst ab 9 Uhr übertragen. Die jüngste Diakonweihe hätten auf diese Weise rund 56.000 Zuschauer verfolgt. (KNA)
11:10 Uhr: Studie: Corona beschleunigt Digitalisierung in der Kirche
Die Corona-Pandemie hat in der evangelischen Kirche offenbar einen Digitalisierungsschub ausgelöst. Das ist das Ergebnis einer von der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) am Dienstag in Hannover vorgestellten Studie. Demnach haben 81 Prozent der knapp 900 befragten Gemeinden während des Lockdowns digitale Gottesdienste oder Andachten angeboten, die meisten von ihnen (78 Prozent) erstmals. Mehr als zwei Drittel der Teilnehmer (72 Prozent) wollen die digitalen Formate auch nach der Krise fortführen. Es sei damit zu rechnen, dass es in Zukunft häufiger sogenannt hybride Gottesdienstformate geben werde, die sowohl analog als auch digital mitgefeiert werden könnten, so die Studienmacher.
"Der Gottesdienst ist nach der Corona-Pandemie spürbar facettenreicher geworden", sagte der EKD-Ratsvorsitzende, Heinrich Bedford-Strohm. Die Kirche habe blitzschnell auf die veränderte Situation reagiert. "An vielen Stellen ist eine neue Form von Kreativität zum Ausdruck gekommen", erklärte der bayerische Landesbischof. Es gelte nun, sehr genau zu unterscheiden, was sich bewährt habe und was nicht. Allerdings könnten die digitalen Feiern nicht die Präsenzgottesdienste ersetzen, betonte Bedford-Strohm. Laut der Studie hat eine spürbare Ausdifferenzierung der digitalen Verkündigungsformate stattgefunden. Demnach waren rund 60 Prozent aller Angebote keine klassischen Gottesdienste, sondern Andachten oder andachtsähnliche Formate. Ebenfalls rund 60 Prozent der Online-Beiträge wurden über soziale Plattformen wie Youtube, Facebook oder Instagram veröffentlicht. Das entspricht einem Zuwachs im Vergleich zu der Zeit vor der Corona-Krise von 41,5 Prozent.
Insgesamt erreichten die digitalen Formate der teilnehmenden Gemeinden laut Angaben rund 6,5 Millionen Nutzer. Das entspricht einem Zuwachs von 287 Prozent im Vergleich zur durchschnittlichen Zahl der Gottesdienstbesucher an einem Sonntag vor der Pandemie. Dank der digitalen Kanäle würden sich für die Angebote der Kirchen ganz neue Nutzergruppen erschließen, so die Studienautoren. Die Studie wurde Ende Mai von der Evangelische Arbeitsstelle für missionarische Kirchenentwicklung und diakonische Profilbildung (midi) durchgeführt. Teilgenommen haben nach Angaben der Autoren 897 Gemeinden aus vier repräsentativ ausgewählten Landeskirchen. (KNA)
11 Uhr: Ökumenischer Kirchentag soll als Corona-"Sonder-Edition" laufen
Der Ökumenische Kirchentag im Mai 2021 in Frankfurt am Main soll sich organisatorisch wie inhaltlich stark nach der Corona-Krise richten. Der Deutsche Evangelische Kirchentag plane die kommende Veranstaltung als eine "Art Sonder-Edition unter Corona-Bedingungen", sagte Generalsekretärin Julia Helmke dem Online-Portal "evangelisch.de" (Dienstag). "Eine besondere Handlungsanweisung ist nun, dass wir für voraussichtlich weniger Menschen vor Ort planen." Gleichzeitig wollten aber die Initiatoren mit Internet-Angeboten mehr Menschen erreichen: "Das ist eine Herausforderung, der wir uns gerne stellen."
Der Ökumenische Kirchentag könnte dadurch zu einem Experimentierlabor werden, betonte die Theologin. Im Mittelpunkt stünden diesmal Themen, die sich während der Corona-Pandemie neu oder schärfer gestellt hätten. Dazu zählten Verschwörungstheorien, Menschenwürde, Geschlechtergerechtigkeit oder die Frage nach einer sozial-ökologischen Zukunft. So beleuchte ein Forum unter der Überschrift "Zivilcourage", wie die zahlreichen Corona-Verschwörungstheorien mit den Ängsten der Menschen zusammenhingen - und wie diese sich am Ende auf die Demokratie auswirkten. In einer Podiumsreihe befassten sich die Gäste unter anderen mit der Würde älterer Menschen und der in Corona-Zeiten aufgekommenen ethischen Frage, für wen sich eine Corona-Behandlung noch lohne, erläuterte Helmke. Unter dem Motto "Der perfekte Mensch" solle dabei das christliche Menschenbild aus naturwissenschaftlicher und gesellschaftspolitischer Perspektive zur Diskussion stehen. Ein Thementag widme sich darüber hinaus der Gerechtigkeit in der Pflege. Zudem werde in einem eigenen Zentrum untersucht, warum während der Corona-Krise meist Frauen die zusätzliche familiäre Belastung schulterten.
Helmke ist seit 1. Juli 2017 Generalsekretärin des Deutschen Evangelischen Kirchentages. Sie studierte Evangelische Theologie und Kulturjournalismus und ist ausgebildete geistliche Begleiterin. Helmke lehrt als Honorarprofessorin für Christliche Publizistik in Erlangen und engagiert sich ehrenamtlich in der evangelischen Filmarbeit. Der 3. Ökumenische Kirchentag findet vom 12. bis 16. Mai 2021 in Frankfurt am Main statt. Er wird vom Deutschen Evangelischen Kirchentag und dem Zentralkomitee der deutschen Katholiken ausgerichtet. Die beiden vorangegangenen Ökumene-Kirchentage wurden 2003 in Berlin und 2010 in München gefeiert. (epd)
10:50 Uhr: Bedford-Strohm: Kirchen haben sich nicht weggeduckt in der Krise
Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Heinrich Bedford-Strohm, hat das Verhalten der Kirchen in der Corona-Krise verteidigt. "Es kann überhaupt keine Rede davon sein, dass die Kirchen sich weggeduckt haben", sagte er am Dienstag in Hannover in einer Video-Pressekonferenz. "Für uns war entscheidend, Freiheit und Verantwortung miteinander zu verbinden", so Bedford-Strohm mit Blick auf den Verzicht auf die Feier von Präsenzgottesdiensten während des Lockdowns.
Zur Kommunikation der Kirchen mit der Politik betonte der Ratsvorsitzende: "Ich kann sagen, dass auf allen Seiten sehr viel guter Wille da war." Die Politik habe kein Interesse daran gehabt, die Menschen unnötig zu behindern, sondern sie zu schützen. Zwischen evangelischer und katholischer Kirche habe es sowohl auf Bundes- als auch auf Landesebene enge Abstimmungen gegeben, so der bayerische Landesbischof. Dass einzelne Ministerpräsidenten und Bischöfe mit Lockerungen vorgeprescht seien, habe ihn zum Teil überrascht. Er deute das aber auch als Teil der Vielfalt in Deutschland und in der Kirche.
Bedford-Strohm ist nach eigenen Worten überzeugt, dass einige Veränderungen, die sich infolge der Pandemie ergeben haben, auch nach der Krise bestehen bleiben. "Viele Menschen sprechen davon, dass sie viele Dinge jetzt viel bewusster erleben als vorher", sagte er. Viele seien dankbar für Begegnungen, die sie zuvor als selbstverständlich betrachtet hätten. Möglicherweise werde sich auch der Umgang mit dem Thema Tod verändern. Zudem sei die Solidarität zwischen den Menschen gewachsen. "Wir werden auf diese Wochen und Monate immer wieder Bezug nehmen", so Bedford-Strohm. (KNA)
10:40 Uhr: Meier weiht vier Männer zu Priestern – darunter einen Polizisten
Augsburgs Bischof Bertram Meier wird am 28. Juni vier Diakone aus seiner Diözese zu Priestern weihen. Die Männer sind zwischen 28 und 49 Jahren alt, wie das Bistum am Dienstag mitteilte. Drei von ihnen kommen demnach aus dem Priesterseminar Sankt Hieronymus in Augsburg, einer ist Ordensbruder der "Missionare vom Kostbaren Blut". Der Weihegottesdienst beginnt um 14.30 Uhr im Augsburger Dom. Coronabedingt können nur geladene Gäste an der Messe teilnehmen. Gläubige werden gebeten, die Priesterweihe per Livestream auf www.bistum-augsburg.de mitzufeiern.
Geweiht werden Richard Hörmann (28) aus Bad Grönenbach, Ludwig Bolkart (30) aus Weißenhorn, Marco Leonhart (46) aus Pforzen und Bruder Michael Sommer (49) aus Illerrieden. Drei der Kandidaten haben vor ihrem theologischen Weg eine Berufsausbildung absolviert: Bolkart zum Industriemechaniker, Leonhart zum Polizisten und Sommer zum Stahlbetonbauer. (KNA)
10:30 Uhr: "Coronakonforme" Wolfgangswoche in Regensburg mit Priesterweihe
Im Bistum Regensburg findet vom 21. bis 27. Juni die Wolfgangswoche statt. Sie entfalle nicht, "auch wenn wir sie 'coronakonform' feiern müssen und wollen", erklärte Bischof Rudolf Voderholzer am Dienstag in Regensburg. Den Höhepunkt bilde die Priesterweihe am 27. Juni. Voderholzer wird dann drei Männer zu Priestern weihen, wie die Pressestelle des Bistums am Dienstag mitteilte. Zu den Kandidaten gehören Dirk-Henning Egger von den Augustiner Chorherren in Paring, Bruder Abraham M. Ring vom Oratorium des heiligen Philipp Neri und der Regensburger Benjamin Raffler.
Da für die Mitfeier im Dom nur eine beschränkte Anzahl von Plätzen zur Verfügung stehe, werde die Priesterweihe ab 8.30 live auf www.bistum-regensburg.de im Internet übertragen, heißt es. In den regionalen Fernsehsendern TVA und OTV werde der Festgottesdienst gleichfalls ausgestrahlt. Auch der Eröffnungsgottesdienst der Wolfgangswoche am 21. Juni um 10 Uhr, der mit der Feier der Ehejubiläen verbunden sei, werde per Livestream und über die regionalen Sender zu sehen sein. Vielleicht komme durch die Einschränkungen noch mal stärker zum Ausdruck, wozu die Wolfgangswoche vor über 50 Jahren eingeführt worden sei, sagte Voderholzer; nämlich um für Neupriester zu beten, für geistliche Berufungen sowie für die Kirche in Regensburg und weltweit. In dieser Zeit werde außerdem der Schrein des Bistumspatrons Sankt Wolfgang im Dom stehen.
Der heilige Wolfgang wurde um 924 in Pfullingen bei Reutlingen geboren und in der Klosterschule auf der Reichenau erzogen. Später wirkte er als Lehrer und Leiter der Domschule in Trier. Im Jahre 965 trat Wolfgang als Mönch in die Benediktinerabtei Einsiedeln ein, wo ihn Bischof Ulrich von Augsburg zum Priester weihte. Im Jahr 972 bestieg er den Bischofsstuhl in Regensburg. Er leitete das Bistum über zwei Jahrzehnte. Höhepunkte seines Wirkens waren die Abtrennung des Bistums Prag, die Reform der Klöster und sein soziales Engagement. Wolfgang starb am 31. Oktober 994 in Pupping bei Linz und wurde im Kloster Sankt Emmeram in Regensburg beigesetzt. Zur Heiligsprechung am 7. Oktober 1052 durch Papst Leo IX. wurden die Gebeine des Diözesanpatrons in die neu erbaute Wolfgangskrypta in der Kirche Sankt Emmeram übertragen. (KNA)
10:20 Uhr: Hundertjährige Ordensfrauen trotzen dem Coronavirus
Zwei über 100-jährige Ordensfrauen im italienischen Parma haben der Corona-Pandemie getrotzt: Bruna Begatti erholte sich mit 102 von einer schweren Covid-19-Symptomatik, wie die Tageszeitung "Corriere della Sera" (Dienstag) meldete. Ihre Mitschwester Eurice Antichi (106) kam sogar gänzlich unbeschadet durch die Infektionswelle, während eine ihrer Betreuerinnen erkrankte und mehrere Bewohnerinnen in dem Seniorenheim Villa Chieppi verstarben.
Albertina Goncalves von der Pflegeeinrichtung der "Kleinen Töchter der Herzen Jesu und Mariens" sagte dem "Corriere", Antichi habe die kritische Zeit "glänzend überstanden" und sei nach wie vor lebensvoll, geistig klar und liebenswürdig. Die Ordensfrau besiegte als Kind bereits die Spanische Grippe 1918/1919 und durchlebte auch danach dramatische Episoden.
Im Zweiten Weltkrieg verhandelte Antichi mit deutschen Besatzern in Villa Minozzo bei Reggio Emilia, um die Erschießung von Zivilisten abzuwenden, die als Vergeltung für Partisanenangriffe getötet werden sollten. Später tauchte in dem Schwesternkonvent Adolf Eichmann auf der Flucht nach Argentinien unter, einer der maßgeblichen Organisatoren des millionenfachen Mordes an Juden im Dritten Reich. (KNA)
10:10 Uhr: Corona-Warn-App online – Verbände fordern barrierefreien Zugang
Die Corona-Warn-App ist online. Sie soll helfen, Covid-19-Infektionsketten schneller zu erkennen und effektiv zu unterbrechen. Zahlreiche Bundesminister stellten die App am Dienstag in Berlin gemeinsam mit dem Robert Koch-Institut (RKI) vor. Aus Sicht von Verbänden wie der Diakonie ist es ein Gebot der Solidarität, die App künftig auch zu nutzen. "Die App wird dazu beitragen können, in größtmöglicher Normalität mit dem Virus zu leben. Wenn genug Menschen mitmachen, kann sie zusammen mit einer Ausweitung der Tests wirkungsvoll helfen, eine zweite Infektionswelle und einen neuerlichen Lockdown mit tiefen Eingriffen in die Freiheitsrechte zu verhindern", sagte Diakonie-Präsident Ulrich Lilie. Wichtig sei aber, dass alle, auch Menschen mit Behinderungen, ältere Menschen, oder Menschen ohne deutsche Sprachkenntnisse die App möglichst barrierefrei nutzen könnten.
Der Deutsche Caritasverband begrüßte die Warn-App grundsätzlich, sieht aber noch Verbesserungsbedarf. Der Verband forderte unter anderem gesetzliche Regelungen. "Parallel zur technischen Weiterentwicklung der App sollte unverzüglich das Gesetzgebungsverfahren eingeleitet werden", sagte Caritas-Präsident Peter Neher. Der Verband kritisierte, dass ohne entsprechende Bestimmungen beispielsweise arbeitsrechtliche Fragen und solche zur Nutzung durch Kinder und Jugendliche unbeantwortet blieben.
Die Corona-Warn-App nutzt die sogenannte Bluetooth-Low-Energy-Technik, um den Abstand und die Begegnungsdauer zwischen App-Nutzern zu messen. Die Mobilgeräte "merken" sich dabei Begegnungen, wenn die vom Robert-Koch-Institut (RKI) festgelegten Kriterien etwa zum Abstand oder Zeit und tauschen untereinander Zufallscodes aus. Werden App-Nutzer positiv auf das Coronavirus getestet, können sie freiwillig andere Nutzer darüber informieren. Wenn die App installiert ist, prüft sie, ob der Nutzer Corona-positiv getestete Personen getroffen hat und warnt sie. (KNA)
10 Uhr: Zwei Männer werden in Passau zu Priestern geweiht
Der Passauer Bischof Stefan Oster wird am 27. Juni im Stephansdom zwei jungen Männer die Priesterweihe spenden. Dabei handelt es sich um Florian Schwarz (Jahrgang 1986) und Matthias Zellner (Jahrgang 1987), wie die Pressestelle des Bistums am Dienstag mitteilte. Die Weiheliturgie werde sich aufgrund der Corona-Krise anders gestalten als sonst. So gölten die für Gottesdienste und kirchliche Feiern bestehenden Vorschriften. Neben dem liturgischen Dienst dürften nur geladene Gläubige im Dom mitfeiern. Die Priesterweihe werde deshalb ab 9.30 Uhr auch bei Niederbayern-TV und im Livestream auf www.bistum-passau.de übertragen.
Schwarz, der aus dem niederbayerischen Fürstenzell stammt, studierte nach dem Abitur Theologie in München und Paris. Zellner absolvierte ursprünglich eine Ausbildung zum Anlagenmechaniker für Sanitär/Heizung/Klimatechnik und holte danach im Spätberufenenseminar Sankt Matthias in Waldram das Abitur nach. Im Anschluss folgte ein Studium der Theologie in Regensburg. (KNA)
9:50 Uhr: Bistum Limburg plant keine Haushaltssperre
Anders als andere Diözesen will das Bistum Limburg keine Haushaltssperre verhängen. In der Krise sollen notwendige und strategische Investitionen weiter getätigt werden können, erklärte der Finanzdezernent des Bistums, Thomas Frings. Limburg ist das Bistum des Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz, Georg Bätzing. "Wir müssen sorgsam und strikt planen, aber wir dürfen in der Krise nicht das 'kaputtsparen', was wir nach der Krise brauchen", so Frings. Eine Haushaltssperre würde Handlungsspielraum nehmen. Ausgaben sollten aber "noch genauer auf Nutzen und Notwendigkeit" geprüft werden als bislang.
Weiter erklärte Frings, die finanzielle Lage im Bistum sei "ausgesprochen solide". Allerdings rechne das Bistum damit, dass die Einnahmen aus der Kirchensteuer "weiter spürbar zurückgehen". Die Pandemie verstärke das. Vor dem Hintergrund müsse die Diözese mit Blick auf Ausgaben künftig stärker gewichten. Das bringe die Frage mit: "Für wen sind wir als Kirche im Bistum Limburg da?", so Frings. Dabei gehe es nicht nur um Finanzen, sondern auch darum, in welche Richtung die Kirche sich entwickele. (KNA)
9:40 Uhr: Katholischer Erzbischof in Bangladesch an Covid-19 erkrankt
Der katholische Erzbischof von Chittagong in Bangladesch ist schwer an einer Infektion mit dem Coronavirus erkrankt. Erzbischof Moses M. Costa sei in das private Square Hospital eingeliefert worden, berichtete der asiatische Pressedienst Ucanews. Sein Zustand sei "kritisch".
Der 70 Jahre alte Generalsekretär der katholischen Bischofskonferenz ist der erste hochrangige katholische Geistliche in Bangladesch, der an Covid-19 erkrankte. Zuvor waren bereits zwei prominenten Politiker dem Virus erlegen. Der 72 Jahre alte ehemalige Gesundheitsminister Muhammad Nasim starb an den Folgen der Infektion am 13. Juni. Nur einen Tag später starb im Alter von 75 Jahren Religionsminister Sheikh Abdullah. Aktuell sind in Bangladesch 87.520 Coronafälle gemeldet, von denen 18.730 als genesen gelten. 1.171 Menschen sind bisher in dem mehrheitlich islamischen Land an der Virusinfektion gestorben.
Costa, Vorsitzender der bischöflichen Kommission für Gesundheit, wurde 2011 zum Bischof der wichtigen Hafenstadt Chittagong ernannt und wurde Erzbischof, nachdem Papst Franziskus im Februar 2017 Chittagong zum Erzbistum erhob. Ende November 2017 besuchte der Papst das mehrheitlich islamische Land. Zum Erzbistum Chittagong gehört der Bezirk Cox's Bazar, in dem sich die Flüchtlingslager der Rohingya befinden. (KNA)
9:30 Uhr: Bischof Burger: Caritas will Online-Beratungsangebote ausweiten
Caritas-Bischof Stephan Burger sieht eine wachsende Bedeutung der Online-Angebote von kirchlichen und sozialen Beratungsstellen. So seien in der Corona-Krise entsprechende Kontaktmöglichkeiten stark nachgefragt worden, sagte der Freiburger Erzbischof. Er verwies etwa auf die Schwangerschaftsberatung.
Ziel sei es, die Online-Hilfen weiterzuentwickeln und auszubauen und zugleich mit persönlicher Beratung vor Ort zu vernetzen - auch über die Corona-Krise hinaus. Online-Kontaktmöglichkeiten seien gerade für jüngere Hilfesuchende wichtig, so Burger, der bei der Deutschen Bischofskonferenz die Kommission für karitative Fragen leitet. (KNA)
9:20 Uhr: Wiederöffnung von Italiens Katakomben noch unklar
Katakomben in Italien bleiben für Besucher weiterhin geschlossen. Die Gesundheitsbehörden genehmigten noch keine Besichtigungen, weil in den teilweise engen unterirdischen Räumen kein genügender Luftaustausch möglich sei, hieß es bei der Calixtus-Katakombe in Rom. Man rechne aber mit der Öffnung in absehbarer Zeit.
Bis Ende dieser Woche sollen es bei einem Treffen der Verantwortlichen aller Katakomben in Italien, die dem Vatikan unterstehen, weitere Entscheidungen geben. Eine Wiederöffnung werde auf jeden Fall erst mit Kleingruppen möglich sein. Wegen der Pandemie waren die Katakomben schon Ende Februar geschlossen worden. Damals hatte man bei der Päpstlichen Archäologie-Kommission gehofft, sie "in einigen Tagen" wieder öffnen zu können.
Die Ausgrabungen unter dem Petersdom würden voraussichtlich Anfang Juli geöffnet, eine Entscheidung falle am Donnerstag, hieß es auf Anfrage im Vatikan. Sollte dies nicht möglich sein, würden die Ausgrabungen von Sankt Peter erst im September geöffnet. (KNA)
9:10 Uhr: Tickets für Vatikanische Museen erst nur bis Ende Juli buchbar
Eintrittskarten für die Vatikanischen Museen sind vorerst nur bis Ende Juli online zu buchen. Kontingente für August und September würden erst dann freigeschaltet, wenn die weitere Corona-Infektionsrate sich klarer abzeichne, sagte eine Sprecherin der Museen auf Anfrage. Dann werde man auch entscheiden, ob Besucherzahlen und Einlass-Frequenz erhöht werden können oder wieder verringert werden müssten.
Die Vatikanischen Museen hatten nach fast dreimonatiger Schließung erstmals wieder am 1. Juni ihre Tore geöffnet. Seither kann man für die Museen, die Vatikanischen Gärten wie auch die frühere Päpstliche Sommerresidenz in Castelgandolfo über die Website des Museums Karten bestellen. Diese sind für eine festgelegte Einlasszeit ausgestellt. (KNA)
9 Uhr: Bätzing: Demokratie braucht Zusammenhalt – auch in Corona-Zeiten
Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Georg Bätzing, dringt angesichts der Wirtschaftskrise in Folge der Corona-Maßnahmen auf gesellschaftlichen Zusammenhalt. Auch in einer Krise müsse die Teilhabe aller gesichert sein, sagte er im Interview der Initiative "Faces of Democracy". Eine der Grundlagen der Demokratie sei, "dass alle Menschen am Wohlstand teilhaben und die Möglichkeit haben, gut zu leben, am besten von ihrer eigener Hände Arbeit". Wenn diese Grundvoraussetzungen bedroht seien, könne die liberale Demokratie in Gefahr geraten.
Viele Menschen seien derzeit mit existenziellen Fragen konfrontiert, fügte Bätzing hinzu. Dabei gehe es um Einsamkeit, Angst, Trauer und Leid. In Form von Beratung und Seelsorge versuche die Kirche, ihnen "bei diesen spirituellen Grundfragen unseres Daseins" nahe zu sein. "Mit unserem caritativen Engagement stehen wir besonders den Menschen in Not bei, etwa den Obdachlosen, den Kranken, Menschen mit Behinderungen oder den Armen", so der Limburger Bischof. Zudem hätten Kirchenvertreter "auch in dieser Krisenzeit" die Stimme erhoben, um sich für "grundlegende christliche Werte wie Solidarität und Nächstenliebe, oder eben die Demokratie" einzusetzen. (KNA)
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